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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die VI. Frag.
hardus, beym Ludovico Dunte, in Casib. Conscient.
da/ am Blat 536. also stehet: Wann weder
schriftlicher Bericht/ noch einige Mündliche/ oder
andere Kundschafft vorhanden/ noch zu bekom-
men/ soll man mit solchem Kinde nur schlechter.
Dinge zur Tauffe eilen. Dann gesetzt/ daß es ge-
taufft were/ so wer es dannoch kein Widertauffe zu
schelten/ dann ein Widertauffe ist/ welche geschicht
wider eine öffentliche bekante Kindertauffe/ &c.
Biß hieher diese beede Doctores. Jns gemein ist
zu erachten/ daß solche Kinder/ so entweder die
Müttern/ der Mühe/ solche zu erziehen/ zu entge-
hen/ oder die Hueren/ der Schand/ und Straff/ zu
entfliehen/ an einen Ort legen/ nicht getauft wor-
den. Dann wie solten solche Weibs-Personen für
ihr Leibsfrucht sorgen/ so für sich selbsten keine
Sorg tragen. Die Scholastici vermeinen/ daß man
solche Kinder mit diesen Worten tauffen solle:
Wann du getauft bist/ so tauff ich dich nicht:
Wann du aber nicht getauft bist/ so tauf ich dich/
im Nahmen des Vatters/ und des Sohns/ und
des H. Geistes: Aber von solcher Conditional-
Tauff warnet D. Luther/ an besagtem Ort/ f. 46.
und sagt/ es ein unleidenlicher Mißbrauch gewest
seye/ damit ungewiß werde/ beyde die erste/ und die
ander Tauffe/ &c. Es last sich die Categorische
form der Tauff nicht in eine hypotheticam verän-
dern/ daraus ein immerwerender Zweiffel/ so wol
bey dem/ so tauffet/ als bey dem/ so also mit beding

getauft

Die VI. Frag.
hardus, beym Ludovico Dunte, in Caſib. Conſcient.
da/ am Blat 536. alſo ſtehet: Wann weder
ſchriftlicher Bericht/ noch einige Muͤndliche/ oder
andere Kundſchafft vorhanden/ noch zu bekom-
men/ ſoll man mit ſolchem Kinde nur ſchlechter.
Dinge zur Tauffe eilen. Dann geſetzt/ daß es ge-
taufft were/ ſo wer es dannoch kein Widertauffe zu
ſchelten/ dann ein Widertauffe iſt/ welche geſchicht
wider eine oͤffentliche bekante Kindertauffe/ &c.
Biß hieher dieſe beede Doctores. Jns gemein iſt
zu erachten/ daß ſolche Kinder/ ſo entweder die
Muͤttern/ der Muͤhe/ ſolche zu erziehen/ zu entge-
hen/ oder die Hueren/ der Schand/ und Straff/ zu
entfliehen/ an einen Ort legen/ nicht getauft wor-
den. Dann wie ſolten ſolche Weibs-Perſonen fuͤr
ihr Leibsfrucht ſorgen/ ſo fuͤr ſich ſelbſten keine
Sorg tragen. Die Scholaſtici vermeinen/ daß man
ſolche Kinder mit dieſen Worten tauffen ſolle:
Wann du getauft biſt/ ſo tauff ich dich nicht:
Wann du aber nicht getauft biſt/ ſo tauf ich dich/
im Nahmen des Vatters/ und des Sohns/ und
des H. Geiſtes: Aber von ſolcher Conditional-
Tauff warnet D. Luther/ an beſagtem Ort/ f. 46.
und ſagt/ es ein unleidenlicher Mißbrauch geweſt
ſeye/ damit ungewiß werde/ beyde die erſte/ und die
ander Tauffe/ &c. Es laſt ſich die Categoriſche
form der Tauff nicht in eine hypotheticam veraͤn-
dern/ daraus ein immerwerender Zweiffel/ ſo wol
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[24/0048] Die VI. Frag. hardus, beym Ludovico Dunte, in Caſib. Conſcient. da/ am Blat 536. alſo ſtehet: Wann weder ſchriftlicher Bericht/ noch einige Muͤndliche/ oder andere Kundſchafft vorhanden/ noch zu bekom- men/ ſoll man mit ſolchem Kinde nur ſchlechter. Dinge zur Tauffe eilen. Dann geſetzt/ daß es ge- taufft were/ ſo wer es dannoch kein Widertauffe zu ſchelten/ dann ein Widertauffe iſt/ welche geſchicht wider eine oͤffentliche bekante Kindertauffe/ &c. Biß hieher dieſe beede Doctores. Jns gemein iſt zu erachten/ daß ſolche Kinder/ ſo entweder die Muͤttern/ der Muͤhe/ ſolche zu erziehen/ zu entge- hen/ oder die Hueren/ der Schand/ und Straff/ zu entfliehen/ an einen Ort legen/ nicht getauft wor- den. Dann wie ſolten ſolche Weibs-Perſonen fuͤr ihr Leibsfrucht ſorgen/ ſo fuͤr ſich ſelbſten keine Sorg tragen. Die Scholaſtici vermeinen/ daß man ſolche Kinder mit dieſen Worten tauffen ſolle: Wann du getauft biſt/ ſo tauff ich dich nicht: Wann du aber nicht getauft biſt/ ſo tauf ich dich/ im Nahmen des Vatters/ und des Sohns/ und des H. Geiſtes: Aber von ſolcher Conditional- Tauff warnet D. Luther/ an beſagtem Ort/ f. 46. und ſagt/ es ein unleidenlicher Mißbrauch geweſt ſeye/ damit ungewiß werde/ beyde die erſte/ und die ander Tauffe/ &c. Es laſt ſich die Categoriſche form der Tauff nicht in eine hypotheticam veraͤn- dern/ daraus ein immerwerender Zweiffel/ ſo wol bey dem/ ſo tauffet/ als bey dem/ ſo alſo mit beding getauft

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/48>, abgerufen am 21.11.2024.