Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 97. Frag/ des 3. Hundert. War nicht das Geschlecht von Hohen Stauffenim Schwabenland vor Zeiten glückseelig/ mäch- tig/ und mit hochberümten unterschidlichen Key- sern/ begabt? Welches aber mit Cunrado, oder wie ihn die Welschen genant/ Cunradino, im Teutschland (dann in Italia noch etwas davon überbliben) abgestorben; deßen Histori auch Fo- lix Reineocius von Brandenburg/ in seinem Pit- taco Franciscano, oder im fünften theil der Fran- ciscaner Weißheit lib. 1. c. 1. & 2. weitläuffig/ und am Blat 63. auch ein altes der Teutschen Lied davon/ darinn seines Todes Ursach dem Bapst Clementen dem Vierten gegeben wird/ se- tzen thuet. Anderer Vornehmen/ und alten Ge- schlechte/ so nun dahin seyn/ für dieses mal zuge- schweigen. Man mag aber Ursachen des Unter- gangs so viler ansehenlicher Geschlechte/ und veränderung so viler Regimenter/ auff die Bahn bringen/ als man wil; so seyn doch keine gewißere/ als die Uns die H. Schrifft an den Tag gibet/ und lehret/ daß Gott der HErr die Königreiche &c se- tze/ er halte/ und zerstöre. Ansehenliche Beyspiel geben Uns die erste 3. Capitel des 5. Buch Mo- sis/ in erhöhung der Jsraeliten/ und Außrottung der gottlosen Heidnischen Völcker/ aus dem Lan- de Chanaan; Hergegen/ daß Er ihnen/ den J- sraeliten nichts von dem Lande der Kinder Esau; auch nichts von dem Lande der Moabiter/ und Ammoniter/ geben wolle/ aus welcher Lande Er Andere G g v
Die 97. Frag/ des 3. Hundert. War nicht das Geſchlecht von Hohen Stauffenim Schwabenland vor Zeiten gluͤckſeelig/ maͤch- tig/ und mit hochberuͤmten unterſchidlichen Key- ſern/ begabt? Welches aber mit Cunrado, oder wie ihn die Welſchen genant/ Cunradino, im Teutſchland (dann in Italia noch etwas davon uͤberbliben) abgeſtorben; deßen Hiſtori auch Fo- lix Reineocius von Brandenburg/ in ſeinem Pit- taco Franciſcano, oder im fuͤnften theil der Fran- ciſcaner Weißheit lib. 1. c. 1. & 2. weitlaͤuffig/ und am Blat 63. auch ein altes der Teutſchen Lied davon/ darinn ſeines Todes Urſach dem Bapſt Clementen dem Vierten gegeben wird/ ſe- tzen thuet. Anderer Vornehmen/ und alten Ge- ſchlechte/ ſo nun dahin ſeyn/ fuͤr dieſes mal zuge- ſchweigen. Man mag aber Urſachen des Unter- gangs ſo viler anſehenlicher Geſchlechte/ und veraͤnderung ſo viler Regimenter/ auff die Bahn bringen/ als man wil; ſo ſeyn doch keine gewißere/ als die Uns die H. Schrifft an den Tag gibet/ und lehret/ daß Gott der HErr die Koͤnigreiche &c ſe- tze/ er halte/ und zerſtoͤre. Anſehenliche Beyſpiel geben Uns die erſte 3. Capitel des 5. Buch Mo- ſis/ in erhoͤhung der Jſraeliten/ und Außrottung der gottloſen Heidniſchen Voͤlcker/ aus dem Lan- de Chanaan; Hergegen/ daß Er ihnen/ den J- ſraeliten nichts von dem Lande der Kinder Eſau; auch nichts von dem Lande der Moabiter/ und Ammoniter/ geben wolle/ aus welcher Lande Er Andere G g v
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Die 97. Frag/ des 3. Hundert.
War nicht das Geſchlecht von Hohen Stauffen
im Schwabenland vor Zeiten gluͤckſeelig/ maͤch-
tig/ und mit hochberuͤmten unterſchidlichen Key-
ſern/ begabt? Welches aber mit Cunrado, oder
wie ihn die Welſchen genant/ Cunradino, im
Teutſchland (dann in Italia noch etwas davon
uͤberbliben) abgeſtorben; deßen Hiſtori auch Fo-
lix Reineocius von Brandenburg/ in ſeinem Pit-
taco Franciſcano, oder im fuͤnften theil der Fran-
ciſcaner Weißheit lib. 1. c. 1. & 2. weitlaͤuffig/
und am Blat 63. auch ein altes der Teutſchen
Lied davon/ darinn ſeines Todes Urſach dem
Bapſt Clementen dem Vierten gegeben wird/ ſe-
tzen thuet. Anderer Vornehmen/ und alten Ge-
ſchlechte/ ſo nun dahin ſeyn/ fuͤr dieſes mal zuge-
ſchweigen. Man mag aber Urſachen des Unter-
gangs ſo viler anſehenlicher Geſchlechte/ und
veraͤnderung ſo viler Regimenter/ auff die Bahn
bringen/ als man wil; ſo ſeyn doch keine gewißere/
als die Uns die H. Schrifft an den Tag gibet/ und
lehret/ daß Gott der HErr die Koͤnigreiche &c ſe-
tze/ er halte/ und zerſtoͤre. Anſehenliche Beyſpiel
geben Uns die erſte 3. Capitel des 5. Buch Mo-
ſis/ in erhoͤhung der Jſraeliten/ und Außrottung
der gottloſen Heidniſchen Voͤlcker/ aus dem Lan-
de Chanaan; Hergegen/ daß Er ihnen/ den J-
ſraeliten nichts von dem Lande der Kinder Eſau;
auch nichts von dem Lande der Moabiter/ und
Ammoniter/ geben wolle/ aus welcher Lande Er
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