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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 97. Frag/ des 3. Hundert.
Andere Völcker vertriben. Und das thuet Gott
noch heutigs tags/ Er vertreibt Etliche aus den
Güettern/ und setzet Andere dargegen ein/ und
richtet alles nach seinem Willen/ also daß kein
Betrug da etwas vermag/ noch Gewalt wider
die Frommen/ wann Er nicht wil; sondern es
muß den Bösen alles zum Verderben geraichen.
Er ordnet/ und regieret/ alle Königreich/ groß/
und kleine/ alle Güeter/ mittelmäßige/ und die al-
lerwenigste/ aller/ und ieder Menschen/ Er erhelt/
und vermehret entweder dieselbe/ oder mindert/
und verderbt solche aller Orten/ nach seinem Be-
lieben. Dann die Erde ist des HErren/ und was
darauff ist. Alle Thier im Walde sind sein/ und
das Vieh auff den Bergen/ da sie bey tausenten
gehen/ im 24. und 50. Psalmen. Beym Prophe-
ten Jeremia/ Cap. 27. v. 5. 6. 7. spricht Gott der
HErr: Jch hab die Erden gemacht/ und Men-
schen/ und Vieh/ so auff Erden sind/ durch meine
große Kraft/ und aus gestreckten Arm/ und gebe
sie/ wem ich wil. Nu aber hab ich alle diese Land
gegeben in die Hand meines Knechts Nebucad-
nezar/ des Königs zu Babel/ und hab ihm auch
die wilden Thier auff dem Felde gegeben/ daß Sie
ihm dienen sollen. Und sollen alle Völcker die-
nen &c. Damit stimmet auch der Prophet Da-
niel über ein/ wann Er von GOtt/ im 2. Capitel/
v. 21. also redet: Er endert Zeit/ und Stunde.
Er sezt Könige ab/ und setzet Könige ein. Und im

4. Cap.

Die 97. Frag/ des 3. Hundert.
Andere Voͤlcker vertriben. Und das thuet Gott
noch heutigs tags/ Er vertreibt Etliche aus den
Guͤettern/ und ſetzet Andere dargegen ein/ und
richtet alles nach ſeinem Willen/ alſo daß kein
Betrug da etwas vermag/ noch Gewalt wider
die Frommen/ wann Er nicht wil; ſondern es
muß den Boͤſen alles zum Verderben geraichen.
Er ordnet/ und regieret/ alle Koͤnigreich/ groß/
und kleine/ alle Guͤeter/ mittelmaͤßige/ und die al-
lerwenigſte/ aller/ und ieder Menſchen/ Er erhelt/
und vermehret entweder dieſelbe/ oder mindert/
und verderbt ſolche aller Orten/ nach ſeinem Be-
lieben. Dann die Erde iſt des HErren/ und was
darauff iſt. Alle Thier im Walde ſind ſein/ und
das Vieh auff den Bergen/ da ſie bey tauſenten
gehen/ im 24. und 50. Pſalmen. Beym Prophe-
ten Jeremia/ Cap. 27. v. 5. 6. 7. ſpricht Gott der
HErr: Jch hab die Erden gemacht/ und Men-
ſchen/ und Vieh/ ſo auff Erden ſind/ durch meine
große Kraft/ und aus geſtreckten Arm/ und gebe
ſie/ wem ich wil. Nu aber hab ich alle dieſe Land
gegeben in die Hand meines Knechts Nebucad-
nezar/ des Koͤnigs zu Babel/ und hab ihm auch
die wilden Thier auff dem Felde gegeben/ daß Sie
ihm dienen ſollen. Und ſollen alle Voͤlcker die-
nen &c. Damit ſtimmet auch der Prophet Da-
niel uͤber ein/ wann Er von GOtt/ im 2. Capitel/
v. 21. alſo redet: Er endert Zeit/ und Stunde.
Er ſezt Koͤnige ab/ und ſetzet Koͤnige ein. Und im

4. Cap.
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[474/0498] Die 97. Frag/ des 3. Hundert. Andere Voͤlcker vertriben. Und das thuet Gott noch heutigs tags/ Er vertreibt Etliche aus den Guͤettern/ und ſetzet Andere dargegen ein/ und richtet alles nach ſeinem Willen/ alſo daß kein Betrug da etwas vermag/ noch Gewalt wider die Frommen/ wann Er nicht wil; ſondern es muß den Boͤſen alles zum Verderben geraichen. Er ordnet/ und regieret/ alle Koͤnigreich/ groß/ und kleine/ alle Guͤeter/ mittelmaͤßige/ und die al- lerwenigſte/ aller/ und ieder Menſchen/ Er erhelt/ und vermehret entweder dieſelbe/ oder mindert/ und verderbt ſolche aller Orten/ nach ſeinem Be- lieben. Dann die Erde iſt des HErren/ und was darauff iſt. Alle Thier im Walde ſind ſein/ und das Vieh auff den Bergen/ da ſie bey tauſenten gehen/ im 24. und 50. Pſalmen. Beym Prophe- ten Jeremia/ Cap. 27. v. 5. 6. 7. ſpricht Gott der HErr: Jch hab die Erden gemacht/ und Men- ſchen/ und Vieh/ ſo auff Erden ſind/ durch meine große Kraft/ und aus geſtreckten Arm/ und gebe ſie/ wem ich wil. Nu aber hab ich alle dieſe Land gegeben in die Hand meines Knechts Nebucad- nezar/ des Koͤnigs zu Babel/ und hab ihm auch die wilden Thier auff dem Felde gegeben/ daß Sie ihm dienen ſollen. Und ſollen alle Voͤlcker die- nen &c. Damit ſtimmet auch der Prophet Da- niel uͤber ein/ wann Er von GOtt/ im 2. Capitel/ v. 21. alſo redet: Er endert Zeit/ und Stunde. Er ſezt Koͤnige ab/ und ſetzet Koͤnige ein. Und im 4. Cap.

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/498>, abgerufen am 24.11.2024.