Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 67. Frag/ des 4. Hundert.

ordnet ist. Und wenn gleich Adam in der Un-
schuld geblieben were/ hette Er doch den Sieben-
den Tag mit Lehren/ Gott loben/ Dancksagun-
gen rc/ als wie Gott selbst am siebenden Tag von
allen seinen Wercken/ die Er gemacht/ geruhet/
denselben gesegnet/ und geheiliget/ zugebracht.
Der fürnemme Jurist Matthaeus VVesenbecius,
sagt/ (nach verdolmetschung D. Andr. Kesleri,
de Casib. Consc. quaest. 11. p. 76.) also: Wolte
Gott/ daß die Feyertage widerum/ nach dem un-
beweglichen Gesätz der Schöpfung/ gehalten wür-
den/ welches so offt von Gott widerholet/ und ein-
gebunden ist worden etc. Jst daher unrecht/ unver-
antwortlich/ und eine schwere Sünde/ Jahrmärckt
an dem Sontag halten; dieweil dardurch der
Gottesdienst/ und die gebürliche Ruhe/ verhin-
dert wird. Wie dann auch deßwegen die Christ-
liche Obrigkeiten hoch zu rühmen/ welche/ theils
Orten/ am Sontag die Jahrmärckte abgeschafft
haben.

Was das Andere anbelangt/ so wirstu in mei-
nen gering fügigen Schriften finden/ was Jch von
Gesund-Trincken/ aus den Poeten/ und andern
Scribenten/ vor gueter Zeit/ eingebracht habe.
Wil daher iezt allein aus dem obermelten Herrn
Doctor Keslern/ was die Gottes gelehrten da-
von halten/ vermelden. Der sagt nun/ in seiner 61.
Gewißens-Frag/ unter anderm/ daß man die
Personen/ Zeit/ Größe/ Ziel/ und Gebräuche/

unter-

Die 67. Frag/ des 4. Hundert.

ordnet iſt. Und wenn gleich Adam in der Un-
ſchuld geblieben were/ hette Er doch den Sieben-
den Tag mit Lehren/ Gott loben/ Danckſagun-
gen ꝛc/ als wie Gott ſelbſt am ſiebenden Tag von
allen ſeinen Wercken/ die Er gemacht/ geruhet/
denſelben geſegnet/ und geheiliget/ zugebracht.
Der fuͤrnemme Juriſt Matthæus VVeſenbecius,
ſagt/ (nach verdolmetſchung D. Andr. Kesleri,
de Caſib. Conſc. quæſt. 11. p. 76.) alſo: Wolte
Gott/ daß die Feyertage widerum/ nach dem un-
beweglichen Geſaͤtz der Schoͤpfung/ gehalten wuͤr-
den/ welches ſo offt von Gott widerholet/ und ein-
gebunden iſt worden ꝛc. Jſt daher unrecht/ unver-
antwortlich/ uñ eine ſchwere Suͤnde/ Jahrmaͤrckt
an dem Sontag halten; dieweil dardurch der
Gottesdienſt/ und die gebuͤrliche Ruhe/ verhin-
dert wird. Wie dann auch deßwegen die Chriſt-
liche Obrigkeiten hoch zu ruͤhmen/ welche/ theils
Orten/ am Sontag die Jahrmaͤrckte abgeſchafft
haben.

Was das Andere anbelangt/ ſo wirſtu in mei-
nen gering fuͤgigen Schriften finden/ was Jch von
Geſund-Trincken/ aus den Poeten/ und andern
Scribenten/ vor gueter Zeit/ eingebracht habe.
Wil daher iezt allein aus dem obermelten Herrn
Doctor Keslern/ was die Gottes gelehrten da-
von halten/ vermelden. Der ſagt nun/ in ſeiner 61.
Gewißens-Frag/ unter anderm/ daß man die
Perſonen/ Zeit/ Groͤße/ Ziel/ und Gebraͤuche/

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[349/0373] Die 67. Frag/ des 4. Hundert. ordnet iſt. Und wenn gleich Adam in der Un- ſchuld geblieben were/ hette Er doch den Sieben- den Tag mit Lehren/ Gott loben/ Danckſagun- gen ꝛc/ als wie Gott ſelbſt am ſiebenden Tag von allen ſeinen Wercken/ die Er gemacht/ geruhet/ denſelben geſegnet/ und geheiliget/ zugebracht. Der fuͤrnemme Juriſt Matthæus VVeſenbecius, ſagt/ (nach verdolmetſchung D. Andr. Kesleri, de Caſib. Conſc. quæſt. 11. p. 76.) alſo: Wolte Gott/ daß die Feyertage widerum/ nach dem un- beweglichen Geſaͤtz der Schoͤpfung/ gehalten wuͤr- den/ welches ſo offt von Gott widerholet/ und ein- gebunden iſt worden ꝛc. Jſt daher unrecht/ unver- antwortlich/ uñ eine ſchwere Suͤnde/ Jahrmaͤrckt an dem Sontag halten; dieweil dardurch der Gottesdienſt/ und die gebuͤrliche Ruhe/ verhin- dert wird. Wie dann auch deßwegen die Chriſt- liche Obrigkeiten hoch zu ruͤhmen/ welche/ theils Orten/ am Sontag die Jahrmaͤrckte abgeſchafft haben. Was das Andere anbelangt/ ſo wirſtu in mei- nen gering fuͤgigen Schriften finden/ was Jch von Geſund-Trincken/ aus den Poeten/ und andern Scribenten/ vor gueter Zeit/ eingebracht habe. Wil daher iezt allein aus dem obermelten Herrn Doctor Keslern/ was die Gottes gelehrten da- von halten/ vermelden. Der ſagt nun/ in ſeiner 61. Gewißens-Frag/ unter anderm/ daß man die Perſonen/ Zeit/ Groͤße/ Ziel/ und Gebraͤuche/ unter-

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Zitationshilfe:	Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/373>, abgerufen am 22.11.2024.

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