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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 68. Frag/ des 4. Hundert.
schändliche Leut einen ehrlichen Mann schänden:
Jhm aber wer es eine Schande/ wenn Er sich mit
den Schändern behängen wolte. Sihe/ was
Saul thatte 1. Samuel cap. 10. v. 27. Fürs drit-
te/ wenn ein Mensch einen Feller begangen hat/
und höret denselben/ und ist in seinem Gewißen
deßen überzeugt/ so laße Ers fürüber streichen/
Er rühre den Koth nicht/ sonsten wird Er nur
desto stärcker stincken. Jn unrechten Sachen sei-
nen ehrlichen Nahmen behaubten wollen/ macht
dieselbe nur ärger. 4. Wenn ein Mensch siehet/
und verspüret/ daß/ nach GOttes gnädigen
Willen/ sein Stündlein zu leiden da sey/ und Er
von GOtt in den Stand der Ermdrigung ge-
sezt worden/ so folge Er mit geduldigem Herzen
seinem Erlöser/ und Seeligmacher Christo JE-
su nach/ welcher nicht wider schalte/ da Er ge-
scholten ward/ nicht trohete/ da Er litte: Er stel-
lete es aber dem heim/ der da recht richtet. 1. Petr.
2/ 23. da ist die Geduld Davids vonnöthen.
2. Sam. 16. v. 11. zu solcher Zeit thuet ein from-
mer Christ wol/ daß Er leidet: Er wende sich
aber zu GOtt/ und bitte aus dem 26. Psalm/
v. 1. HErr schaffe mir recht/ denn ich bin unschul-
dig; und aus dem 39. Psalm/ v. 1. Jch wil
schweigen/ und meinen Mund nicht auffthun/
HErr/ du wirsts wol machen. Erwarte der
Göttlichen Hülffe/ die zur rechten Zeit kommen
wird. Lise den 37. Psalm/ v. 32. und 33. Und

sihe
Z

Die 68. Frag/ des 4. Hundert.
ſchaͤndliche Leut einen ehrlichen Mann ſchaͤnden:
Jhm aber wer es eine Schande/ wenn Er ſich mit
den Schaͤndern behaͤngen wolte. Sihe/ was
Saul thatte 1. Samuel cap. 10. v. 27. Fuͤrs drit-
te/ wenn ein Menſch einen Feller begangen hat/
und hoͤret denſelben/ und iſt in ſeinem Gewißen
deßen uͤberzeugt/ ſo laße Ers fuͤruͤber ſtreichen/
Er ruͤhre den Koth nicht/ ſonſten wird Er nur
deſto ſtaͤrcker ſtincken. Jn unrechten Sachen ſei-
nen ehrlichen Nahmen behaubten wollen/ macht
dieſelbe nur aͤrger. 4. Wenn ein Menſch ſiehet/
und verſpuͤret/ daß/ nach GOttes gnaͤdigen
Willen/ ſein Stuͤndlein zu leiden da ſey/ und Er
von GOtt in den Stand der Ermdrigung ge-
ſezt worden/ ſo folge Er mit geduldigem Herzen
ſeinem Erloͤſer/ und Seeligmacher Chriſto JE-
ſu nach/ welcher nicht wider ſchalte/ da Er ge-
ſcholten ward/ nicht trohete/ da Er litte: Er ſtel-
lete es aber dem heim/ der da recht richtet. 1. Petr.
2/ 23. da iſt die Geduld Davids vonnoͤthen.
2. Sam. 16. v. 11. zu ſolcher Zeit thuet ein from-
mer Chriſt wol/ daß Er leidet: Er wende ſich
aber zu GOtt/ und bitte aus dem 26. Pſalm/
v. 1. HErꝛ ſchaffe mir recht/ denn ich bin unſchul-
dig; und aus dem 39. Pſalm/ v. 1. Jch wil
ſchweigen/ und meinen Mund nicht auffthun/
HErr/ du wirſts wol machen. Erwarte der
Goͤttlichen Huͤlffe/ die zur rechten Zeit kommen
wird. Liſe den 37. Pſalm/ v. 32. und 33. Und

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[353/0377] Die 68. Frag/ des 4. Hundert. ſchaͤndliche Leut einen ehrlichen Mann ſchaͤnden: Jhm aber wer es eine Schande/ wenn Er ſich mit den Schaͤndern behaͤngen wolte. Sihe/ was Saul thatte 1. Samuel cap. 10. v. 27. Fuͤrs drit- te/ wenn ein Menſch einen Feller begangen hat/ und hoͤret denſelben/ und iſt in ſeinem Gewißen deßen uͤberzeugt/ ſo laße Ers fuͤruͤber ſtreichen/ Er ruͤhre den Koth nicht/ ſonſten wird Er nur deſto ſtaͤrcker ſtincken. Jn unrechten Sachen ſei- nen ehrlichen Nahmen behaubten wollen/ macht dieſelbe nur aͤrger. 4. Wenn ein Menſch ſiehet/ und verſpuͤret/ daß/ nach GOttes gnaͤdigen Willen/ ſein Stuͤndlein zu leiden da ſey/ und Er von GOtt in den Stand der Ermdrigung ge- ſezt worden/ ſo folge Er mit geduldigem Herzen ſeinem Erloͤſer/ und Seeligmacher Chriſto JE- ſu nach/ welcher nicht wider ſchalte/ da Er ge- ſcholten ward/ nicht trohete/ da Er litte: Er ſtel- lete es aber dem heim/ der da recht richtet. 1. Petr. 2/ 23. da iſt die Geduld Davids vonnoͤthen. 2. Sam. 16. v. 11. zu ſolcher Zeit thuet ein from- mer Chriſt wol/ daß Er leidet: Er wende ſich aber zu GOtt/ und bitte aus dem 26. Pſalm/ v. 1. HErꝛ ſchaffe mir recht/ denn ich bin unſchul- dig; und aus dem 39. Pſalm/ v. 1. Jch wil ſchweigen/ und meinen Mund nicht auffthun/ HErr/ du wirſts wol machen. Erwarte der Goͤttlichen Huͤlffe/ die zur rechten Zeit kommen wird. Liſe den 37. Pſalm/ v. 32. und 33. Und ſihe Z

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/377>, abgerufen am 22.11.2024.