Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 72. Frag/ des 4. Hundert.
nach dem Neuen Jahrstag/ part. 1. p. 80. seqq.
lesen; da Er p. 87. Ursachen erzehlet/ warum
die H. Engel/ den Glaubigen/ iezuweilen/ in ihrer
Angst/ und Noth/ noch iezt/ auff GOttes Be-
velch/ zum Trost/ sichtbarlich erscheinen/ und hie-
durch beweisen/ daß Sie derselben/ von Gott/ aus-
gesante dienstbare Geister seyeu. Aber alles mit
der Verwahrung/ daß solche Englische Erschei-
nungen nunmehr im Neuen Testament allein an-
gehen den äußerlichen Schutz/ wider den Teufel/
und die Welt/ nicht aber Glaubenssachen/ Buß/
und die Religion. Daher auch das Gebett/ nicht
umb erscheinung der Engel/ sondern umb ihren
Schutz/ und Beystand/ wider den leydigen Teu-
fel/ und die böse Welt/ geschehen soll.

Die 72. Frag.
Hastu nicht noch etwas weiters von Ge-
wißens-Sachen zu erzehlen? so du etwan
neulich gelesen?

Für dieses mal/ und in der eyl/ fäl-
let mir nichts anders ein/ als folgen-
des. Obwoln nichts böses zu thun/
auff daß etwas guetes daraus erfolge; daß ie-
doch/ in einem unumgänglichen Nothfall/ ein
übel zugelassen werde/ als mit der Ehescheidung/
Zuelaßung daß zwey Eheleut ungleicher Reli-
gion beysammen wohnen; ein Geheimnus in der
Beicht anvertraut/ wann solches dem Gemei-
nen Wesen hochschädlich/ gebürend entdecket

wird/
A a ij

Die 72. Frag/ des 4. Hundert.
nach dem Neuen Jahrstag/ part. 1. p. 80. ſeqq.
leſen; da Er p. 87. Urſachen erzehlet/ warum
die H. Engel/ den Glaubigen/ iezuweilen/ in ihrer
Angſt/ und Noth/ noch iezt/ auff GOttes Be-
velch/ zum Troſt/ ſichtbarlich erſcheinen/ und hie-
durch beweiſen/ daß Sie derſelben/ von Gott/ aus-
geſante dienſtbare Geiſter ſeyeu. Aber alles mit
der Verwahrung/ daß ſolche Engliſche Erſchei-
nungen nunmehr im Neuen Teſtament allein an-
gehen den aͤußerlichen Schutz/ wider den Teufel/
und die Welt/ nicht aber Glaubensſachen/ Buß/
und die Religion. Daher auch das Gebett/ nicht
umb erſcheinung der Engel/ ſondern umb ihren
Schutz/ und Beyſtand/ wider den leydigen Teu-
fel/ und die boͤſe Welt/ geſchehen ſoll.

Die 72. Frag.
Haſtu nicht noch etwas weiters von Ge-
wißens-Sachen zu erzehlen? ſo du etwan
neulich geleſen?

Fuͤr dieſes mal/ und in der eyl/ faͤl-
let mir nichts anders ein/ als folgen-
des. Obwoln nichts boͤſes zu thun/
auff daß etwas guetes daraus erfolge; daß ie-
doch/ in einem unumgaͤnglichen Nothfall/ ein
uͤbel zugelaſſen werde/ als mit der Eheſcheidung/
Zuelaßung daß zwey Eheleut ungleicher Reli-
gion beyſammen wohnen; ein Geheimnus in der
Beicht anvertraut/ wann ſolches dem Gemei-
nen Weſen hochſchaͤdlich/ gebuͤrend entdecket

wird/
A a ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0395" n="371"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 72. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
nach dem Neuen Jahrstag/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">part. 1. p. 80. &#x017F;eqq.</hi></hi><lb/>
le&#x017F;en; da Er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p.</hi></hi> 87. Ur&#x017F;achen erzehlet/ warum<lb/>
die H. Engel/ den Glaubigen/ iezuweilen/ in ihrer<lb/>
Ang&#x017F;t/ und Noth/ noch iezt/ auff GOttes Be-<lb/>
velch/ zum Tro&#x017F;t/ &#x017F;ichtbarlich er&#x017F;cheinen/ und hie-<lb/>
durch bewei&#x017F;en/ daß Sie der&#x017F;elben/ von Gott/ aus-<lb/>
ge&#x017F;ante dien&#x017F;tbare Gei&#x017F;ter &#x017F;eyeu. Aber alles mit<lb/>
der Verwahrung/ daß &#x017F;olche Engli&#x017F;che Er&#x017F;chei-<lb/>
nungen nunmehr im Neuen Te&#x017F;tament allein an-<lb/>
gehen den a&#x0364;ußerlichen Schutz/ wider den Teufel/<lb/>
und die Welt/ nicht aber Glaubens&#x017F;achen/ Buß/<lb/>
und die Religion. Daher auch das Gebett/ nicht<lb/>
umb er&#x017F;cheinung der Engel/ &#x017F;ondern umb ihren<lb/>
Schutz/ und Bey&#x017F;tand/ wider den leydigen Teu-<lb/>
fel/ und die bo&#x0364;&#x017F;e Welt/ ge&#x017F;chehen &#x017F;oll.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Die 72. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">Ha&#x017F;tu nicht noch etwas weiters von Ge-</hi><lb/>
wißens-Sachen zu erzehlen? &#x017F;o du etwan<lb/>
neulich gele&#x017F;en?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">F</hi><hi rendition="#b">u&#x0364;r die&#x017F;es mal/ und in der eyl/ fa&#x0364;l-</hi><lb/>
let mir nichts anders ein/ als folgen-<lb/>
des. Obwoln nichts bo&#x0364;&#x017F;es zu thun/<lb/>
auff daß etwas guetes daraus erfolge; daß ie-<lb/>
doch/ in einem unumga&#x0364;nglichen Nothfall/ ein<lb/>
u&#x0364;bel zugela&#x017F;&#x017F;en werde/ als mit der Ehe&#x017F;cheidung/<lb/>
Zuelaßung daß zwey Eheleut ungleicher Reli-<lb/>
gion bey&#x017F;ammen wohnen; ein Geheimnus in der<lb/>
Beicht anvertraut/ wann &#x017F;olches dem Gemei-<lb/>
nen We&#x017F;en hoch&#x017F;cha&#x0364;dlich/ gebu&#x0364;rend entdecket<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a ij</fw><fw place="bottom" type="catch">wird/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[371/0395] Die 72. Frag/ des 4. Hundert. nach dem Neuen Jahrstag/ part. 1. p. 80. ſeqq. leſen; da Er p. 87. Urſachen erzehlet/ warum die H. Engel/ den Glaubigen/ iezuweilen/ in ihrer Angſt/ und Noth/ noch iezt/ auff GOttes Be- velch/ zum Troſt/ ſichtbarlich erſcheinen/ und hie- durch beweiſen/ daß Sie derſelben/ von Gott/ aus- geſante dienſtbare Geiſter ſeyeu. Aber alles mit der Verwahrung/ daß ſolche Engliſche Erſchei- nungen nunmehr im Neuen Teſtament allein an- gehen den aͤußerlichen Schutz/ wider den Teufel/ und die Welt/ nicht aber Glaubensſachen/ Buß/ und die Religion. Daher auch das Gebett/ nicht umb erſcheinung der Engel/ ſondern umb ihren Schutz/ und Beyſtand/ wider den leydigen Teu- fel/ und die boͤſe Welt/ geſchehen ſoll. Die 72. Frag. Haſtu nicht noch etwas weiters von Ge- wißens-Sachen zu erzehlen? ſo du etwan neulich geleſen? Fuͤr dieſes mal/ und in der eyl/ faͤl- let mir nichts anders ein/ als folgen- des. Obwoln nichts boͤſes zu thun/ auff daß etwas guetes daraus erfolge; daß ie- doch/ in einem unumgaͤnglichen Nothfall/ ein uͤbel zugelaſſen werde/ als mit der Eheſcheidung/ Zuelaßung daß zwey Eheleut ungleicher Reli- gion beyſammen wohnen; ein Geheimnus in der Beicht anvertraut/ wann ſolches dem Gemei- nen Weſen hochſchaͤdlich/ gebuͤrend entdecket wird/ A a ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/395
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/395>, abgerufen am 22.11.2024.