Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Die 75. Frag/ des 4. Hundert.

Wann du ein mehrers hievon/ und welche
Vorsagungen aus den Träumen erlaubt/ und
nicht erlaubt seyen/ zu wißen begehrest/ so lise D.
Balduinum, D. VVagnerum, Mart. Molle-
rum,
und Andere mehr/ in der Außlegung des
Evangelij am Sontag/ nach dem Neuen Jahrs-
Tag; und sonderlich den obgedachten Kecker-
mannum lib. 3. cap. ult.
da Er hievon gar weit-
läuffig handelt: und erwege bey dir selbst/ wohin
des Ezelini, zugenant Monachi, Traum/ als
Er die erste Nacht bey seiner Braut geschlaffen/
zu ziehen seye/ den Er von seiner könftigen Söhne
Glück/ und Unglück/ gehabt hat/ der auch an
denselben/ als dem Ezelino, oder Ecelino da Ro-
mano,
Herren zu Verona/ Padua/ Vincentz rc/
und Alberico, Herren zu Tarvis/ oder Treviso, rc
beym Fulgoso lib. 1. c. 5. und Andern/ ist erfüllet
worden.

Die 75. Frag.
Jst es einem Bidermann erlaubt/ mit ei-
nem bösen Mann Gemeinschafft? Deßgleichen/
wegen demselben zugestandenen Unfals/
mitleiden zu haben?

ES ist zwar mit einem bösen/ als
bösen/ Mann keine Gemeinschafft zu
haben. Dann die Ainigkeit bestehet in
Vereinbarung der Gemüeter/ also/ daß die Ein-
trächtigen einerley wollen/ und nicht wollen. Wie
solte aber einerley Sinn zwischen Frommen/ und

Bösen;
B b ij
Die 75. Frag/ des 4. Hundert.

Wann du ein mehrers hievon/ und welche
Vorſagungen aus den Traͤumen erlaubt/ und
nicht erlaubt ſeyen/ zu wißen begehreſt/ ſo liſe D.
Balduinum, D. VVagnerum, Mart. Molle-
rum,
und Andere mehr/ in der Außlegung des
Evangelij am Sontag/ nach dem Neuen Jahrs-
Tag; und ſonderlich den obgedachten Kecker-
mannum lib. 3. cap. ult.
da Er hievon gar weit-
laͤuffig handelt: und erwege bey dir ſelbſt/ wohin
des Ezelini, zugenant Monachi, Traum/ als
Er die erſte Nacht bey ſeiner Braut geſchlaffen/
zu ziehen ſeye/ den Er von ſeiner koͤnftigen Soͤhne
Gluͤck/ und Ungluͤck/ gehabt hat/ der auch an
denſelben/ als dem Ezelino, oder Ecelino da Ro-
mano,
Herren zu Verona/ Padua/ Vincentz ꝛc/
und Alberico, Herꝛen zu Tarvis/ oder Treviſo, ꝛc
beym Fulgoſo lib. 1. c. 5. und Andern/ iſt erfuͤllet
worden.

Die 75. Frag.
Jſt es einem Bidermann erlaubt/ mit ei-
nem boͤſen Mann Gemeinſchafft? Deßgleichen/
wegen demſelben zugeſtandenen Unfals/
mitleiden zu haben?

ES iſt zwar mit einem boͤſen/ als
boͤſen/ Mann keine Gemeinſchafft zu
haben. Dann die Ainigkeit beſtehet in
Vereinbarung der Gemuͤeter/ alſo/ daß die Ein-
traͤchtigen einerley wollen/ und nicht wollen. Wie
ſolte aber einerley Sinn zwiſchen Frommen/ und

Boͤſen;
B b ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0411" n="387"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die 75. Frag/ des 4. Hundert.</hi> </fw><lb/>
          <p>Wann du ein mehrers hievon/ und welche<lb/>
Vor&#x017F;agungen aus den Tra&#x0364;umen erlaubt/ und<lb/>
nicht erlaubt &#x017F;eyen/ zu wißen begehre&#x017F;t/ &#x017F;o li&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D.<lb/>
Balduinum, D. VVagnerum, Mart. Molle-<lb/>
rum,</hi></hi> und Andere mehr/ in der Außlegung des<lb/>
Evangelij am Sontag/ nach dem Neuen Jahrs-<lb/>
Tag; und &#x017F;onderlich den obgedachten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Kecker-<lb/>
mannum lib. 3. cap. ult.</hi></hi> da Er hievon gar weit-<lb/>
la&#x0364;uffig handelt: und erwege bey dir &#x017F;elb&#x017F;t/ wohin<lb/>
des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ezelini,</hi></hi> zugenant <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Monachi,</hi></hi> Traum/ als<lb/>
Er die er&#x017F;te Nacht bey &#x017F;einer Braut ge&#x017F;chlaffen/<lb/>
zu ziehen &#x017F;eye/ den Er von &#x017F;einer ko&#x0364;nftigen So&#x0364;hne<lb/>
Glu&#x0364;ck/ und Unglu&#x0364;ck/ gehabt hat/ der auch an<lb/>
den&#x017F;elben/ als dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ezelino,</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ecelino da Ro-<lb/>
mano,</hi></hi> Herren zu Verona/ Padua/ Vincentz &#xA75B;c/<lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alberico,</hi></hi> Her&#xA75B;en zu Tarvis/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Trevi&#x017F;o,</hi></hi> &#xA75B;c<lb/>
beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fulgo&#x017F;o lib. 1. c.</hi></hi> 5. und Andern/ i&#x017F;t erfu&#x0364;llet<lb/>
worden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Die 75. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">J&#x017F;t es einem Bidermann erlaubt/ mit ei-</hi><lb/>
nem bo&#x0364;&#x017F;en Mann Gemein&#x017F;chafft? Deßgleichen/<lb/>
wegen dem&#x017F;elben zuge&#x017F;tandenen Unfals/<lb/>
mitleiden zu haben?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#b">S i&#x017F;t zwar mit einem bo&#x0364;&#x017F;en/ als</hi><lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en/ Mann keine Gemein&#x017F;chafft zu<lb/>
haben. Dann die Ainigkeit be&#x017F;tehet in<lb/>
Vereinbarung der Gemu&#x0364;eter/ al&#x017F;o/ daß die Ein-<lb/>
tra&#x0364;chtigen einerley wollen/ und nicht wollen. Wie<lb/>
&#x017F;olte aber einerley Sinn zwi&#x017F;chen Frommen/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Bo&#x0364;&#x017F;en;</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[387/0411] Die 75. Frag/ des 4. Hundert. Wann du ein mehrers hievon/ und welche Vorſagungen aus den Traͤumen erlaubt/ und nicht erlaubt ſeyen/ zu wißen begehreſt/ ſo liſe D. Balduinum, D. VVagnerum, Mart. Molle- rum, und Andere mehr/ in der Außlegung des Evangelij am Sontag/ nach dem Neuen Jahrs- Tag; und ſonderlich den obgedachten Kecker- mannum lib. 3. cap. ult. da Er hievon gar weit- laͤuffig handelt: und erwege bey dir ſelbſt/ wohin des Ezelini, zugenant Monachi, Traum/ als Er die erſte Nacht bey ſeiner Braut geſchlaffen/ zu ziehen ſeye/ den Er von ſeiner koͤnftigen Soͤhne Gluͤck/ und Ungluͤck/ gehabt hat/ der auch an denſelben/ als dem Ezelino, oder Ecelino da Ro- mano, Herren zu Verona/ Padua/ Vincentz ꝛc/ und Alberico, Herꝛen zu Tarvis/ oder Treviſo, ꝛc beym Fulgoſo lib. 1. c. 5. und Andern/ iſt erfuͤllet worden. Die 75. Frag. Jſt es einem Bidermann erlaubt/ mit ei- nem boͤſen Mann Gemeinſchafft? Deßgleichen/ wegen demſelben zugeſtandenen Unfals/ mitleiden zu haben? ES iſt zwar mit einem boͤſen/ als boͤſen/ Mann keine Gemeinſchafft zu haben. Dann die Ainigkeit beſtehet in Vereinbarung der Gemuͤeter/ alſo/ daß die Ein- traͤchtigen einerley wollen/ und nicht wollen. Wie ſolte aber einerley Sinn zwiſchen Frommen/ und Boͤſen; B b ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/411
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/411>, abgerufen am 27.11.2024.