Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 11. Frag/ des 4. Hundert. Und Erstlich zwar/ wann ein Todtschlag an auch D iiij
Die 11. Frag/ des 4. Hundert. Und Erſtlich zwar/ wann ein Todtſchlag an auch D iiij
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Die 11. Frag/ des 4. Hundert.
Und Erſtlich zwar/ wann ein Todtſchlag an
den Graͤntzen zweyer Herrſchafften begangen
wird/ ſo fraget man/ wer daruͤber zu erkennen ha-
be? Quirinus Kubachius cent. 1. quæſt. Juridico-
polit. decur. 6. qu. 3. ſagt/ Er vermeine/ daß da-
ran gelegen/ Ob der Fall/ davon gefraget wird/
klar/ und lauter/ oder nicht/ ſeye. Wann Er klar/
alſo/ daß man aigentlich weiſt/ daß die That in
beeden Gebietten geſchehen/ ſo ſollen beede Herr-
ſchafften auch daruͤber erkennen. Wann aber der
Fall nicht lauter/ ſo vermeint Er abermals/ man
zu ſehen habe; ob des Entleibten Coͤrper noch
gantz/ oder in etliche Stuck zerhauen. Jſt Er noch
gantz/ und in diſem Gebiett die Fuͤeße/ in dem an-
dern aber der Kopf ligen/ So ſolle widerumb die
Erkantnus daruͤber beeden zueſtehen. Wann
aber der Coͤrper zerhauen/ und ein Theil alhie/
ein ander anderswo/ gefunden wird/ ſo wil Er/
daß der Jenige daruͤber zu urtheilen/ auff deßen
Grund/ und Boden/ das Haubt gefunden wor-
den iſt. Er hat hernach auch die Frag/ wann ein
Todter auff offentlicher Land-Straſſen ange-
troffen wird/ ob die Erkundigung/ und Erkant-
nus/ dem Fuͤrſten/ oder dem Edelmann/ der da-
ſelbſt zu gebietten/ gehoͤrig ſeye? Da dann/ wie
von der vorigen Frag auch/ unterſchidliche Mai-
nungen ſeyn. Diſes iſt gewiß/ daß ein übelthaͤter
entweder an dem Ort/ wo er die That begangen/
oder an dem Ort ſeiner Wohnung/ oder wo er
auch
D iiij
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