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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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fünftes Buch.
chengarten; und auf der nordseite der Tiergarten. Der
Lustgarten war mit vielerhand bluhmen und andern
fremden gewächsen bepflantzet. Hier schimmerten die
Rosen. Hier blinkten die Liljen. Hier lachten die
Narzissen und Hiazinten. Hier blüheten die Ta-
tuhrstauden
/ und das wohlriechende Moschkraut.
Hier grühneten die heiligen Kreuter und pflantzen; die
Seewermuht/ das Efeu: die heiligen stauden und
beume; der Rundbaum/ der Lorbeerbaum/ der
Magenbaum/ und andere dergleichen. Hier wuchs
das Knabenkraut/ die Hertzwurtz/ der Augen-
trost
/ das Zahnkraut; derer euserliche gestalt ihre in-
nerliche kraft und würkung anzeigete. Hier stund
auch das wunderseltzame Surnag: dessen wurtzeln/
durch ihre entjungfernde manskraft/ das zahrte Frau-
enzimmer verscheuchet. Von den andern beumen/ stau-
den/ pflantzen/ kreutern und bluhmen/ die sich alhier
befanden/ wollen wir nichts melden.

Der Baumgarten war mit vielerhand Beumen rei-
henweise besetzet. Diese alle stunden schnuhrgerade/ in
unterschiedlichen schichten: in der ersten/ Goldäpfel-
beume/ Zitronenbeume/ Granahtäpfelbeume/
Feigenbeume
; in der zweiten/ Zipressenbeume/
Mirtenbeume/ Sant- oder Hartzbeume/ Kar-
neb- oder Horn-beume
/ daran das Johannes-
broht
wächset; in der dritten/ die Musenbeume/ die
Wollenbeume/ Atlenbeume/ Lablab- oder Bo-
nenbeume/ Alkannen
; in der vierden/ Schwartze
Zimmet- oder Schoten-beume/ Sebestenbeume/
Oehlbeume/ Dattelnbeume
/ derer mänlein man
mit den weiblein aneinander geflochten/ Tamarin-
den-
oder Sonnen-beume/ Brustbeerenbeume/
Balsambeume
/ und so fort.

Der Küchengarten war mit allerhand Egiptischen
Kohl-muß- und andern Küchen-kreutern beflantzet:

welche
P

fuͤnftes Buch.
chengarten; und auf der nordſeite der Tiergarten. Der
Luſtgarten war mit vielerhand bluhmen und andern
fremden gewaͤchſen bepflantzet. Hier ſchimmerten die
Roſen. Hier blinkten die Liljen. Hier lachten die
Narziſſen und Hiazinten. Hier bluͤheten die Ta-
tuhrſtauden
/ und das wohlriechende Moſchkraut.
Hier gruͤhneten die heiligen Kreuter und pflantzen; die
Seewermuht/ das Efeu: die heiligen ſtauden und
beume; der Rundbaum/ der Lorbeerbaum/ der
Magenbaum/ und andere dergleichen. Hier wuchs
das Knabenkraut/ die Hertzwurtz/ der Augen-
troſt
/ das Zahnkraut; derer euſerliche geſtalt ihre in-
nerliche kraft und wuͤrkung anzeigete. Hier ſtund
auch das wunderſeltzame Surnag: deſſen wurtzeln/
durch ihre entjungfernde manskraft/ das zahrte Frau-
enzimmer verſcheuchet. Von den andern beumen/ ſtau-
den/ pflantzen/ kreutern und bluhmen/ die ſich alhier
befanden/ wollen wir nichts melden.

Der Baumgarten war mit vielerhand Beumen rei-
henweiſe beſetzet. Dieſe alle ſtunden ſchnuhrgerade/ in
unterſchiedlichen ſchichten: in der erſten/ Goldaͤpfel-
beume/ Zitronenbeume/ Granahtaͤpfelbeume/
Feigenbeume
; in der zweiten/ Zipreſſenbeume/
Mirtenbeume/ Sant- oder Hartzbeume/ Kar-
neb- oder Horn-beume
/ daran das Johannes-
broht
waͤchſet; in der dritten/ die Muſenbeume/ die
Wollenbeume/ Atlenbeume/ Lablab- oder Bo-
nenbeume/ Alkannen
; in der vierden/ Schwartze
Zimmet- oder Schoten-beume/ Sebeſtenbeume/
Oehlbeume/ Dattelnbeume
/ derer maͤnlein man
mit den weiblein aneinander geflochten/ Tamarin-
den-
oder Sonnen-beume/ Bruſtbeerenbeume/
Balſambeume
/ und ſo fort.

Der Kuͤchengarten war mit allerhand Egiptiſchen
Kohl-muß- und andern Kuͤchen-kreutern beflantzet:

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[225/0249] fuͤnftes Buch. chengarten; und auf der nordſeite der Tiergarten. Der Luſtgarten war mit vielerhand bluhmen und andern fremden gewaͤchſen bepflantzet. Hier ſchimmerten die Roſen. Hier blinkten die Liljen. Hier lachten die Narziſſen und Hiazinten. Hier bluͤheten die Ta- tuhrſtauden/ und das wohlriechende Moſchkraut. Hier gruͤhneten die heiligen Kreuter und pflantzen; die Seewermuht/ das Efeu: die heiligen ſtauden und beume; der Rundbaum/ der Lorbeerbaum/ der Magenbaum/ und andere dergleichen. Hier wuchs das Knabenkraut/ die Hertzwurtz/ der Augen- troſt/ das Zahnkraut; derer euſerliche geſtalt ihre in- nerliche kraft und wuͤrkung anzeigete. Hier ſtund auch das wunderſeltzame Surnag: deſſen wurtzeln/ durch ihre entjungfernde manskraft/ das zahrte Frau- enzimmer verſcheuchet. Von den andern beumen/ ſtau- den/ pflantzen/ kreutern und bluhmen/ die ſich alhier befanden/ wollen wir nichts melden. Der Baumgarten war mit vielerhand Beumen rei- henweiſe beſetzet. Dieſe alle ſtunden ſchnuhrgerade/ in unterſchiedlichen ſchichten: in der erſten/ Goldaͤpfel- beume/ Zitronenbeume/ Granahtaͤpfelbeume/ Feigenbeume; in der zweiten/ Zipreſſenbeume/ Mirtenbeume/ Sant- oder Hartzbeume/ Kar- neb- oder Horn-beume/ daran das Johannes- broht waͤchſet; in der dritten/ die Muſenbeume/ die Wollenbeume/ Atlenbeume/ Lablab- oder Bo- nenbeume/ Alkannen; in der vierden/ Schwartze Zimmet- oder Schoten-beume/ Sebeſtenbeume/ Oehlbeume/ Dattelnbeume/ derer maͤnlein man mit den weiblein aneinander geflochten/ Tamarin- den- oder Sonnen-beume/ Bruſtbeerenbeume/ Balſambeume/ und ſo fort. Der Kuͤchengarten war mit allerhand Egiptiſchen Kohl-muß- und andern Kuͤchen-kreutern beflantzet: welche P

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/249>, abgerufen am 22.12.2024.