Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Der Assenat sohn an den edelen Reben. Er wird sein kleid imweine waschen/ und seinen mantel im weinbeeren- bluhte. Seine augen seind röhtlicher/ dan wein; und seine zähne weisser/ dan milch. Sebulon wird am anfurte des Meers wohnen/ und am anfurte der schiffe. Er wird reichen bis an Sidon. Isaschar wird ein beinerner Esel sein/ und sich lagern zwischen die grentzen. Und er siehet die ruhe/ daß sie guht ist; und das land/ daß es lustig ist. Er hat aber seine schul- tern geneuget zu tragen; und ist ein zinsbahrer knecht worden. Dan wird Richter sein in seinem Volke/ wie ein anderes Geschlecht in Israel. Dan wird eine Schlange werden auf dem wege/ und eine Natter auf dem steige. Er wird das Pferd in die fersen beissen/ daß sein Reiter zurükfalle. HERr/ ich warte auf dein heil. Gad gerüstet/ wird das heer führen/ und wieder herümführen. Vom Aser komt sein fettes Broht: und er wird den Königen zugefallen sein. Naftali ist ein schnäller Hirsch/ und giebt schöne rede. Josef wird wachsen. Er wird wachsen/ wie an einer kwälle. Die Töchter lauffen auf die mauren den schönen Jüngling zu schauen/ in königlicher pracht. Und wiewohl ihn die Schützen zörgen/ und wider ihn kriegen/ und ihn verfolgen; so bleibet doch sein boge fest/ und die ärme seiner hände stark/ durch die hände des Mächtigen in Jakob. Aus ihnen seind kommen Hürten und Steine in Israel. Von deines Vaters Gott ist dir geholfen/ und von dem Almächtigen bistu geseegnet: mit seegen des himmels von oben herab/ mit seegen von der tieffe/ die hierunten liegt/ mit seegen an brüsten und beu- chen. Die seegen deines Vaters gehen stärker/ dan die seegen meiner Voreltern/ nach wundsche der Ho- hen in der welt; und sollen kommen auf das heupt Josefs/ und auf die scheitel des Nasir unter seinen Brüdern. Benjamin ist ein reissender Wolf. Des mor-
Der Aſſenat ſohn an den edelen Reben. Er wird ſein kleid imweine waſchen/ und ſeinen mantel im weinbeeren- bluhte. Seine augen ſeind roͤhtlicher/ dan wein; und ſeine zaͤhne weiſſer/ dan milch. Sebulon wird am anfurte des Meers wohnen/ und am anfurte der ſchiffe. Er wird reichen bis an Sidon. Iſaſchar wird ein beinerner Eſel ſein/ und ſich lagern zwiſchen die grentzen. Und er ſiehet die ruhe/ daß ſie guht iſt; und das land/ daß es luſtig iſt. Er hat aber ſeine ſchul- tern geneuget zu tragen; und iſt ein zinsbahrer knecht worden. Dan wird Richter ſein in ſeinem Volke/ wie ein anderes Geſchlecht in Israel. Dan wird eine Schlange werden auf dem wege/ und eine Natter auf dem ſteige. Er wird das Pferd in die ferſen beiſſen/ daß ſein Reiter zuruͤkfalle. HERꝛ/ ich warte auf dein heil. Gad geruͤſtet/ wird das heer fuͤhren/ und wieder heruͤmfuͤhren. Vom Aſer komt ſein fettes Broht: und er wird den Koͤnigen zugefallen ſein. Naftali iſt ein ſchnaͤller Hirſch/ und giebt ſchoͤne rede. Joſef wird wachſen. Er wird wachſen/ wie an einer kwaͤlle. Die Toͤchter lauffen auf die mauren den ſchoͤnen Juͤngling zu ſchauen/ in koͤniglicher pracht. Und wiewohl ihn die Schuͤtzen zoͤrgen/ und wider ihn kriegen/ und ihn verfolgen; ſo bleibet doch ſein boge feſt/ und die aͤrme ſeiner haͤnde ſtark/ durch die haͤnde des Maͤchtigen in Jakob. Aus ihnen ſeind kommen Huͤrten und Steine in Israel. Von deines Vaters Gott iſt dir geholfen/ und von dem Almaͤchtigen biſtu geſeegnet: mit ſeegen des himmels von oben herab/ mit ſeegen von der tieffe/ die hierunten liegt/ mit ſeegen an bruͤſten und beu- chen. Die ſeegen deines Vaters gehen ſtaͤrker/ dan die ſeegen meiner Voreltern/ nach wundſche der Ho- hen in der welt; und ſollen kommen auf das heupt Joſefs/ und auf die ſcheitel des Naſir unter ſeinen Bruͤdern. Benjamin iſt ein reiſſender Wolf. Des mor-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0344" n="320"/><fw place="top" type="header">Der Aſſenat</fw><lb/> ſohn an den edelen Reben. Er wird ſein kleid im<lb/> weine waſchen/ und ſeinen mantel im weinbeeren-<lb/> bluhte. Seine augen ſeind roͤhtlicher/ dan wein;<lb/> und ſeine zaͤhne weiſſer/ dan milch. <hi rendition="#fr">Sebulon</hi> wird<lb/> am anfurte des Meers wohnen/ und am anfurte<lb/> der ſchiffe. Er wird reichen bis an <hi rendition="#fr">Sidon. Iſaſchar</hi><lb/> wird ein beinerner Eſel ſein/ und ſich lagern zwiſchen<lb/> die grentzen. Und er ſiehet die ruhe/ daß ſie guht iſt;<lb/> und das land/ daß es luſtig iſt. Er hat aber ſeine ſchul-<lb/> tern geneuget zu tragen; und iſt ein zinsbahrer knecht<lb/> worden. <hi rendition="#fr">Dan</hi> wird Richter ſein in ſeinem Volke/ wie<lb/> ein anderes Geſchlecht in <hi rendition="#fr">Israel. Dan</hi> wird eine<lb/> Schlange werden auf dem wege/ und eine Natter auf<lb/> dem ſteige. Er wird das Pferd in die ferſen beiſſen/ daß<lb/> ſein Reiter zuruͤkfalle. HERꝛ/ ich warte auf dein heil.<lb/><hi rendition="#fr">Gad</hi> geruͤſtet/ wird das heer fuͤhren/ und wieder<lb/> heruͤmfuͤhren. Vom <hi rendition="#fr">Aſer</hi> komt ſein fettes Broht: und<lb/> er wird den Koͤnigen zugefallen ſein. <hi rendition="#fr">Naftali</hi> iſt ein<lb/> ſchnaͤller Hirſch/ und giebt ſchoͤne rede. <hi rendition="#fr">Joſef</hi> wird<lb/> wachſen. Er wird wachſen/ wie an einer kwaͤlle. Die<lb/> Toͤchter lauffen auf die mauren den ſchoͤnen Juͤngling<lb/> zu ſchauen/ in koͤniglicher pracht. Und wiewohl ihn<lb/> die Schuͤtzen zoͤrgen/ und wider ihn kriegen/ und ihn<lb/> verfolgen; ſo bleibet doch ſein boge feſt/ und die aͤrme<lb/> ſeiner haͤnde ſtark/ durch die haͤnde des Maͤchtigen in<lb/><hi rendition="#fr">Jakob.</hi> Aus ihnen ſeind kommen Huͤrten und Steine<lb/> in <hi rendition="#fr">Israel.</hi> Von deines Vaters Gott iſt dir geholfen/<lb/> und von dem Almaͤchtigen biſtu geſeegnet: mit ſeegen<lb/> des himmels von oben herab/ mit ſeegen von der tieffe/<lb/> die hierunten liegt/ mit ſeegen an bruͤſten und beu-<lb/> chen. Die ſeegen deines Vaters gehen ſtaͤrker/ dan<lb/> die ſeegen meiner Voreltern/ nach wundſche der Ho-<lb/> hen in der welt; und ſollen kommen auf das heupt<lb/><hi rendition="#fr">Joſefs/</hi> und auf die ſcheitel des <hi rendition="#fr">Naſir</hi> unter ſeinen<lb/> Bruͤdern. <hi rendition="#fr">Benjamin</hi> iſt ein reiſſender Wolf. Des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mor-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [320/0344]
Der Aſſenat
ſohn an den edelen Reben. Er wird ſein kleid im
weine waſchen/ und ſeinen mantel im weinbeeren-
bluhte. Seine augen ſeind roͤhtlicher/ dan wein;
und ſeine zaͤhne weiſſer/ dan milch. Sebulon wird
am anfurte des Meers wohnen/ und am anfurte
der ſchiffe. Er wird reichen bis an Sidon. Iſaſchar
wird ein beinerner Eſel ſein/ und ſich lagern zwiſchen
die grentzen. Und er ſiehet die ruhe/ daß ſie guht iſt;
und das land/ daß es luſtig iſt. Er hat aber ſeine ſchul-
tern geneuget zu tragen; und iſt ein zinsbahrer knecht
worden. Dan wird Richter ſein in ſeinem Volke/ wie
ein anderes Geſchlecht in Israel. Dan wird eine
Schlange werden auf dem wege/ und eine Natter auf
dem ſteige. Er wird das Pferd in die ferſen beiſſen/ daß
ſein Reiter zuruͤkfalle. HERꝛ/ ich warte auf dein heil.
Gad geruͤſtet/ wird das heer fuͤhren/ und wieder
heruͤmfuͤhren. Vom Aſer komt ſein fettes Broht: und
er wird den Koͤnigen zugefallen ſein. Naftali iſt ein
ſchnaͤller Hirſch/ und giebt ſchoͤne rede. Joſef wird
wachſen. Er wird wachſen/ wie an einer kwaͤlle. Die
Toͤchter lauffen auf die mauren den ſchoͤnen Juͤngling
zu ſchauen/ in koͤniglicher pracht. Und wiewohl ihn
die Schuͤtzen zoͤrgen/ und wider ihn kriegen/ und ihn
verfolgen; ſo bleibet doch ſein boge feſt/ und die aͤrme
ſeiner haͤnde ſtark/ durch die haͤnde des Maͤchtigen in
Jakob. Aus ihnen ſeind kommen Huͤrten und Steine
in Israel. Von deines Vaters Gott iſt dir geholfen/
und von dem Almaͤchtigen biſtu geſeegnet: mit ſeegen
des himmels von oben herab/ mit ſeegen von der tieffe/
die hierunten liegt/ mit ſeegen an bruͤſten und beu-
chen. Die ſeegen deines Vaters gehen ſtaͤrker/ dan
die ſeegen meiner Voreltern/ nach wundſche der Ho-
hen in der welt; und ſollen kommen auf das heupt
Joſefs/ und auf die ſcheitel des Naſir unter ſeinen
Bruͤdern. Benjamin iſt ein reiſſender Wolf. Des
mor-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/344 |
Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/344>, abgerufen am 27.07.2024. |