Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.siebendes Buch. das Boht/ das am schiffe hing: und die andern Brü-der ergriffen zehen breter. Hierauf hielten sie sich fest/ und warden/ durch den sturm/ einer hierhin/ der andere dorthin/ voneinander getrieben. Aber Levi zog einen sak an/ und baht den HERrn vor sie alle. Sobald nun dieser große sturm gestillet war/ gelangte das Boht unbeschädigt zu lande. Und Jakob kahm endlich auch an/ also daß sie sich sämtlich erfreueten. Josef hörete/ mit großer aufmärkung/ allen diesen Mitlerzeit märkte Josef/ daß seine sterbestunde sich aus
ſiebendes Buch. das Boht/ das am ſchiffe hing: und die andern Bruͤ-der ergriffen zehen breter. Hierauf hielten ſie ſich feſt/ und warden/ durch den ſturm/ einer hierhin/ der andere dorthin/ voneinander getrieben. Aber Levi zog einen ſak an/ und baht den HERꝛn vor ſie alle. Sobald nun dieſer große ſturm geſtillet war/ gelangte das Boht unbeſchaͤdigt zu lande. Und Jakob kahm endlich auch an/ alſo daß ſie ſich ſaͤmtlich erfreueten. Joſef hoͤrete/ mit großer aufmaͤrkung/ allen dieſen Mitlerzeit maͤrkte Joſef/ daß ſeine ſterbeſtunde ſich aus
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ſiebendes Buch.
das Boht/ das am ſchiffe hing: und die andern Bruͤ-
der ergriffen zehen breter. Hierauf hielten ſie ſich feſt/
und warden/ durch den ſturm/ einer hierhin/ der andere
dorthin/ voneinander getrieben. Aber Levi zog einen
ſak an/ und baht den HERꝛn vor ſie alle. Sobald
nun dieſer große ſturm geſtillet war/ gelangte das Boht
unbeſchaͤdigt zu lande. Und Jakob kahm endlich auch
an/ alſo daß ſie ſich ſaͤmtlich erfreueten.
Joſef hoͤrete/ mit großer aufmaͤrkung/ allen dieſen
und dergleichen erzehlungen zu. Er erwog ſie bei ſich in
ſeinem hertzen: und ſahe wohl/ was der Allerhoͤchſte
mit Levi und Judah beſchloſſen. Auch ſagte er zu
ſeinen Bruͤdern: dis ſeind keine eitele Treume. Gott
wil uns dadurch anzeigen/ was kuͤnftig geſchehen ſol.
Gewislich wird einieder erfuͤllet werden zu ſeiner zeit.
Und daruͤm beweiſet den Staͤmmen Levi/ und Ju-
dah ihre gebuͤhrende ehre. Dan aus dieſen Staͤmmen
wird das Lam Gottes entſpruͤßen: durch deſſen
gnade wird das Heidentuhm/ ſamt Israel/ erhalten
und ſeelig werden. Sein Reich wird ein ewiges unver-
gaͤngliches Reich ſein. Aber mein Reich ſol in meinen
Kindern volendet werden/ als eine bewahrung der Aep-
fel. Dan nach der aͤrnte wird man es nicht mehr ſehen.
Mitlerzeit maͤrkte Joſef/ daß ſeine ſterbeſtunde ſich
alhand zu nahen anfinge. Daruͤm lies er/ bei geſunden
tagen/ ſeine Soͤhne/ Manaſſe und Efraim/ ſamt ih-
ren Kindern/ als auch ſeine Bruͤder/ die noch bei leben
waren/ zu ſich kommen. Die ermahnete er alle/ daß ſie
bruͤderlich/ friedlich/ und eintraͤchtig untereinander le-
ben: auch ſich beſtaͤndig an den Gott ihrer Vaͤter/ Abra-
hams/ Iſaaks und Jakobs/ halten/ und ihn nicht
verlaßen ſolten. Ja er gab ihnen zugleich zu verſtehen:
es ſei ihm wohl bewuſt/ daß ſie/ nach ſeinem tode/ von
den Egiptern ſehr wuͤrden geplaget und beaͤngſtiget wer-
den. Aber der Allerhoͤchſte wuͤrde ſie heimſuchen/ und
aus
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