Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Anmärkungen.
[s]charf- und schlank-spitziges/ sondern auch ein stumpf-
[u]nd plump-spitziges ding bedeutet. Besser hat Her-
[m]es Trismegist
selbsten seinen erfundenen Son-
[n]enseulen
den nahmen Sonnenfinger zugeeignet:
[w]eil nicht allein die Strahlen der Sonne/ sondern auch
[d]ie Sonnenseulen/ die er nach ihnen gebildet/ den fin-
[g]ern der gestalt nach besser gleichen: und die sonnenstrah-
[l]en seind auch als finger; damit die Sonne gleichsam
[ü]m sich greiffet/ und ihre herschaft in den vier Uhr-
[w]esen ausführet; ja manchem so hart auf den kopf und
[i]n die augen tastet/ wan er lange darinnen stehet/ daß
[e]r es eine guhte weile fühlet.

Zur letzten des 210/ und ersten z. des 211 blats.

HIervon besiehe den Vorbericht unsers Helikoni-
schen Rosentahls/
oder des Ertzschreines der
Deutschgesinneten Genossenschaft Rosen-
[z]unft/
am 2 und 3 blatte. Daß Moses in der
Egiptischen weisheit sei unterwiesen gewesen/ lieset
[m]an in der Zwölfbohten Geschicht/ im 7 hauptstükke:
[j]a daß er darinnen in kurtzer zeit so zugenommen/ daß
[e]r alle Egipter/ durch scharfsinniges nachdenken/ über-
[t]roffen/ bezeuget Filo der Jüde/ als auch Justinus
[d]er Weisemeister/ in seinem Buche von den Heidni-
[s]chen fragen/ und Klemens im 5 seiner Prunk-
[d]ekken.

Zur 9 zeile des 211 blats.

TAnis/ tanis, wird bei dem Ezechiel/ im 30 h.
Tafnis Thaphnis, davor Hieronimus Zohan
[o]der Zoan lieset/ und vom Antoninus Thanis, vom
Egesippus aber Thamna genennet. Dieser stadt we-
[g]en findet man so vielerlei meinungen/ daß das ende

dar-

Anmaͤrkungen.
[ſ]charf- und ſchlank-ſpitziges/ ſondern auch ein ſtumpf-
[u]nd plump-ſpitziges ding bedeutet. Beſſer hat Her-
[m]es Trismegiſt
ſelbſten ſeinen erfundenen Son-
[n]enſeulen
den nahmen Sonnenfinger zugeeignet:
[w]eil nicht allein die Strahlen der Sonne/ ſondern auch
[d]ie Sonnenſeulen/ die er nach ihnen gebildet/ den fin-
[g]ern der geſtalt nach beſſer gleichen: und die ſonnenſtrah-
[l]en ſeind auch als finger; damit die Sonne gleichſam
[uͤ]m ſich greiffet/ und ihre herſchaft in den vier Uhr-
[w]eſen ausfuͤhret; ja manchem ſo hart auf den kopf und
[i]n die augen taſtet/ wan er lange darinnen ſtehet/ daß
[e]r es eine guhte weile fuͤhlet.

Zur letzten des 210/ und erſten z. des 211 blats.

HIervon beſiehe den Vorbericht unſers Helikoni-
ſchen Roſentahls/
oder des Ertzſchreines der
Deutſchgeſinneten Genoſſenſchaft Roſen-
[z]unft/
am 2 und 3 blatte. Daß Moſes in der
Egiptiſchen weisheit ſei unterwieſen geweſen/ lieſet
[m]an in der Zwoͤlfbohten Geſchicht/ im 7 hauptſtuͤkke:
[j]a daß er darinnen in kurtzer zeit ſo zugenommen/ daß
[e]r alle Egipter/ durch ſcharfſinniges nachdenken/ uͤber-
[t]roffen/ bezeuget Filo der Juͤde/ als auch Juſtinus
[d]er Weiſemeiſter/ in ſeinem Buche von den Heidni-
[ſ]chen fragen/ und Klemens im 5 ſeiner Prunk-
[d]ekken.

Zur 9 zeile des 211 blats.

TAnis/ τάνις, wird bei dem Ezechiel/ im 30 h.
Tafnis Thaphnis, davor Hieronimus Zohan
[o]der Zoan lieſet/ und vom Antoninus Thanis, vom
Egeſippus aber Thamna genennet. Dieſer ſtadt we-
[g]en findet man ſo vielerlei meinungen/ daß das ende

dar-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0503" n="489[479]"/><fw place="top" type="header">Anma&#x0364;rkungen.</fw><lb/><supplied>&#x017F;</supplied>charf- und &#x017F;chlank-&#x017F;pitziges/ &#x017F;ondern auch ein &#x017F;tumpf-<lb/><supplied>u</supplied>nd plump-&#x017F;pitziges ding bedeutet. Be&#x017F;&#x017F;er hat <hi rendition="#fr">Her-<lb/><supplied>m</supplied>es Trismegi&#x017F;t</hi> &#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;einen erfundenen <hi rendition="#fr">Son-<lb/><supplied>n</supplied>en&#x017F;eulen</hi> den nahmen <hi rendition="#fr">Sonnenfinger</hi> zugeeignet:<lb/><supplied>w</supplied>eil nicht allein die Strahlen der Sonne/ &#x017F;ondern auch<lb/><supplied>d</supplied>ie Sonnen&#x017F;eulen/ die er nach ihnen gebildet/ den fin-<lb/><supplied>g</supplied>ern der ge&#x017F;talt nach be&#x017F;&#x017F;er gleichen: und die &#x017F;onnen&#x017F;trah-<lb/><supplied>l</supplied>en &#x017F;eind auch als finger; damit die Sonne gleich&#x017F;am<lb/><supplied>u&#x0364;</supplied>m &#x017F;ich greiffet/ und ihre her&#x017F;chaft in den vier Uhr-<lb/><supplied>w</supplied>e&#x017F;en ausfu&#x0364;hret; ja manchem &#x017F;o hart auf den kopf und<lb/><supplied>i</supplied>n die augen ta&#x017F;tet/ wan er lange darinnen &#x017F;tehet/ daß<lb/><supplied>e</supplied>r es eine guhte weile fu&#x0364;hlet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur letzten des 210/ und er&#x017F;ten z. des 211 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">H</hi>Iervon be&#x017F;iehe den Vorbericht un&#x017F;ers <hi rendition="#fr">Helikoni-<lb/>
&#x017F;chen Ro&#x017F;entahls/</hi> oder des Ertz&#x017F;chreines der<lb/><hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chge&#x017F;inneten Geno&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft Ro&#x017F;en-<lb/><supplied>z</supplied>unft/</hi> am 2 und 3 blatte. Daß <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;es</hi> in der<lb/>
Egipti&#x017F;chen weisheit &#x017F;ei unterwie&#x017F;en gewe&#x017F;en/ lie&#x017F;et<lb/><supplied>m</supplied>an in der Zwo&#x0364;lfbohten Ge&#x017F;chicht/ im 7 haupt&#x017F;tu&#x0364;kke:<lb/><supplied>j</supplied>a daß er darinnen in kurtzer zeit &#x017F;o zugenommen/ daß<lb/><supplied>e</supplied>r alle Egipter/ durch &#x017F;charf&#x017F;inniges nachdenken/ u&#x0364;ber-<lb/><supplied>t</supplied>roffen/ bezeuget <hi rendition="#fr">Filo</hi> der Ju&#x0364;de/ als auch <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tinus</hi><lb/><supplied>d</supplied>er Wei&#x017F;emei&#x017F;ter/ in &#x017F;einem Buche von den Heidni-<lb/><supplied>&#x017F;</supplied>chen fragen/ und <hi rendition="#fr">Klemens</hi> im 5 &#x017F;einer Prunk-<lb/><supplied>d</supplied>ekken.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Zur 9 zeile des 211 blats.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">T</hi><hi rendition="#fr">Anis/</hi> &#x03C4;&#x03AC;&#x03BD;&#x03B9;&#x03C2;, wird bei dem <hi rendition="#fr">Ezechiel/</hi> im 30 h.<lb/><hi rendition="#fr">Tafnis</hi> <hi rendition="#aq">Thaphnis,</hi> davor <hi rendition="#fr">Hieronimus Zohan</hi><lb/><supplied>o</supplied>der <hi rendition="#fr">Zoan</hi> lie&#x017F;et/ und vom <hi rendition="#fr">Antoninus</hi> <hi rendition="#aq">Thanis,</hi> vom<lb/><hi rendition="#fr">Ege&#x017F;ippus</hi> aber <hi rendition="#aq">Thamna</hi> genennet. Die&#x017F;er &#x017F;tadt we-<lb/><supplied>g</supplied>en findet man &#x017F;o vielerlei meinungen/ daß das ende<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dar-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[489[479]/0503] Anmaͤrkungen. ſcharf- und ſchlank-ſpitziges/ ſondern auch ein ſtumpf- und plump-ſpitziges ding bedeutet. Beſſer hat Her- mes Trismegiſt ſelbſten ſeinen erfundenen Son- nenſeulen den nahmen Sonnenfinger zugeeignet: weil nicht allein die Strahlen der Sonne/ ſondern auch die Sonnenſeulen/ die er nach ihnen gebildet/ den fin- gern der geſtalt nach beſſer gleichen: und die ſonnenſtrah- len ſeind auch als finger; damit die Sonne gleichſam uͤm ſich greiffet/ und ihre herſchaft in den vier Uhr- weſen ausfuͤhret; ja manchem ſo hart auf den kopf und in die augen taſtet/ wan er lange darinnen ſtehet/ daß er es eine guhte weile fuͤhlet. Zur letzten des 210/ und erſten z. des 211 blats. HIervon beſiehe den Vorbericht unſers Helikoni- ſchen Roſentahls/ oder des Ertzſchreines der Deutſchgeſinneten Genoſſenſchaft Roſen- zunft/ am 2 und 3 blatte. Daß Moſes in der Egiptiſchen weisheit ſei unterwieſen geweſen/ lieſet man in der Zwoͤlfbohten Geſchicht/ im 7 hauptſtuͤkke: ja daß er darinnen in kurtzer zeit ſo zugenommen/ daß er alle Egipter/ durch ſcharfſinniges nachdenken/ uͤber- troffen/ bezeuget Filo der Juͤde/ als auch Juſtinus der Weiſemeiſter/ in ſeinem Buche von den Heidni- ſchen fragen/ und Klemens im 5 ſeiner Prunk- dekken. Zur 9 zeile des 211 blats. TAnis/ τάνις, wird bei dem Ezechiel/ im 30 h. Tafnis Thaphnis, davor Hieronimus Zohan oder Zoan lieſet/ und vom Antoninus Thanis, vom Egeſippus aber Thamna genennet. Dieſer ſtadt we- gen findet man ſo vielerlei meinungen/ daß das ende dar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/503
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 489[479]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/503>, abgerufen am 22.12.2024.