Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.seite nennet Homerus den Aufgang die lincke Jn andern gedichten aber/ sonderlich in den -- -- -- -- -- -- -- -- -- 1. Dieselbe war ein bild/ da Tugend einlosiert vnd schönheit führt das schild/ der Mund war rother samt: 2. die Lippen ausgeätzet mit Röslein vnd Rubin; mit liljen vntersetzet/ Narcissen
ſeite nennet Homerus den Aufgang die lincke Jn andern gedichten aber/ ſonderlich in den — — — — — — — — — 1. Dieſelbe war ein bild/ da Tugend einloſiert vnd ſchoͤnheit fuͤhrt das ſchild/ der Mund war rother ſamt: 2. die Lippen ausgeaͤtzet mit Roͤslein vnd Rubin; mit liljen vnterſetzet/ Narciſſen
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ſeite nennet Homerus den Aufgang die lincke
den Niedergang: die antiſtrophen koͤnte man
ein gegenſatz/ gegenwende/ gegenlied/ (ſo
auf die Stropham ſehen/ vnd jhr gleichen ſoll)
welche die Taͤntzer/ wenn ſie ſich zur rechten
wendeten/ den lauf der Planeten anzudeuten
vom niedergang zum aufgange/ gebraucht.
den Epodũ aber einen nachſatz/ Druͤber-ge-
ſang/ zugabe/ nach-lied/ ein klein geſaͤng
lein/ welchen ſie geſungen/ wenn ſie auff einem
orte ſtille geſtanden/ die vnbeweglickeit der
Erden anzuzeigen.
Jn andern gedichten aber/ ſonderlich in den
Heroiſchen oder Alexandriniſchen/ wenn ſie
nicht Oden ſeyn ſollen/ in welchen allezeit 2.
maͤnnliche vnd zwey weibliche/ ſo ſich mitein-
ander reimen/ zuſammen geſetzt werden/ wel-
che eine ſtrophe machen/ nicht aber als wenn
die meinung ſich mit der Strophe enden muͤ-
ſte/ denn es ſteth viel zierlicher/ wenn ſie mit der
cœſur/ das iſt/ mit dem halben verſe der folgen-
den ſtrophe ſich ſchleuſt: als wenn ich ſage aus
der Hiſtorien Suſannens
— — — — — — — — — 1. Dieſelbe war ein bild/
da Tugend einloſiert vnd ſchoͤnheit fuͤhrt das ſchild/
der Mund war rother ſamt: 2. die Lippen ausgeaͤtzet
mit Roͤslein vnd Rubin; mit liljen vnterſetzet/
Narciſſen
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