Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.Narcissen weiß der hals: 3. die finger waren schnee/ die Nägel Perlen-gleich/ 4. das haar wie gold v. klee wenn er zum gelbsten ist: 5. sie zog mit lust zurücke den überbliebnen sinn durch jhrer augen blicke/ wie der Magnet das stahl: -- -- -- -- -- -- -- -- Doch muß man sich hüten/ daß sie sich nicht vieleicht ist das die schuld/ weil ich befleckt mit sünden daß ich dein Angesicht nicht kan zu hause finden/ dein lieblichs Angesicht/ dz sonst nicht strenge war noch herbe gegen mich? vieleicht gedenckstu gar/ Als wenn aus mir auff dich die Basilisken hauchten. Ach komm zuvor vnd hilff. -- -- -- -- -- -- -- -- -- Es gilt aber in diesem gedichte gleich man fa- Jst dis das edle Bild? bistu es Barbara? wo aber ist dein Hertz? ach! möcht es auch alda schnurrecht entworffen seyn! wo seyn die frommen Sinnen? wie! oder deucht mich so/ als hört ich noch hierinnen die keuschen worte gehn? wie keusch/ wie keusch warstu/ da man dich martern lies/ vnd schrieest jmmer zu/ Nur E ij
Narciſſen weiß der hals: 3. die finger waren ſchnee/ die Naͤgel Perlen-gleich/ 4. das haar wie gold v. klee wenn er zum gelbſten iſt: 5. ſie zog mit luſt zuruͤcke den uͤberbliebnen ſinn durch jhrer augen blicke/ wie der Magnet das ſtahl: — — — — — — — — Doch muß man ſich huͤten/ daß ſie ſich nicht vieleicht iſt das die ſchuld/ weil ich befleckt mit ſuͤnden daß ich dein Angeſicht nicht kan zu hauſe finden/ dein lieblichs Angeſicht/ dz ſonſt nicht ſtrenge war noch herbe gegen mich? vieleicht gedenckſtu gar/ Als weñ aus mir auff dich die Baſilisken hauchten. Ach kom̃ zuvor vnd hilff. — — — — — — — — — Es gilt aber in dieſem gedichte gleich man fa- Jſt dis das edle Bild? biſtu es Barbara? wo aber iſt dein Hertz? ach! moͤcht es auch alda ſchnurrecht entworffen ſeyn! wo ſeyn die frommen Sinnen? wie! oder deucht mich ſo/ als hoͤrt ich noch hierinnen die keuſchen worte gehn? wie keuſch/ wie keuſch warſtu/ da man dich martern lies/ vnd ſchrieeſt jmmer zu/ Nur E ij
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Narciſſen weiß der hals: 3. die finger waren ſchnee/
die Naͤgel Perlen-gleich/ 4. das haar wie gold v. klee
wenn er zum gelbſten iſt: 5. ſie zog mit luſt zuruͤcke
den uͤberbliebnen ſinn durch jhrer augen blicke/
wie der Magnet das ſtahl: — — — — — — — —
Doch muß man ſich huͤten/ daß ſie ſich nicht
mit dem erſten gantzen verſe folgender ſtrophe
ende: denn es klinget ſehr widerwertig/ wenn
ich des Hugons Deſider. alſo verdolmetſche:
vieleicht iſt das die ſchuld/ weil ich befleckt mit ſuͤnden
daß ich dein Angeſicht nicht kan zu hauſe finden/
dein lieblichs Angeſicht/ dz ſonſt nicht ſtrenge war
noch herbe gegen mich? vieleicht gedenckſtu gar/
Als weñ aus mir auff dich die Baſilisken hauchten.
Ach kom̃ zuvor vnd hilff. — — — — — — — — —
Es gilt aber in dieſem gedichte gleich man fa-
he von den maͤnn- oder weiblichen an/ doch iſt
dieſes braͤuchlicher; hat man nun mit den
weiblichen angefangen/ ſo wird das gedichte
mit maͤnnlichen geendet/ were aber mit dieſen
der anfang gemacht/ ſo wirds mit jenen ge-
ſchloſſen/ alſo:
Jſt dis das edle Bild? biſtu es Barbara?
wo aber iſt dein Hertz? ach! moͤcht es auch alda
ſchnurrecht entworffen ſeyn! wo ſeyn die frommen
Sinnen?
wie! oder deucht mich ſo/ als hoͤrt ich noch hierinnen
die keuſchen worte gehn? wie keuſch/ wie keuſch
warſtu/
da man dich martern lies/ vnd ſchrieeſt jmmer zu/
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