Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

Bald aber kömmt mit hauffen
Das ungelück gelauffen;
Wie Schnee und Eiß zergeht/
Die Blume nicht besteht/
So eylt zurück
Das schnöde Glück
und weicht mit macht
zu Tag und Nacht
Es eylt und f[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ht/
So bald es blüht/
Jst nur allein auff flüchtigkeit bemüht.

An den
Seinen.
ODE/ darinnen die ersten vier Ver-

se Trochäisch/ die andern fünffe Dactylisch/
die letzten viere Jambisch.
1.
Göstern als sich allbereit
Mercken ließ die Abends-zeit/
Da der blasse Mond von sernen/
Sich gesellte zu den Sternen;
Da wir uns lustig erzeigten zusammen/
Bachus entzündte Poetische slammen.
Durch edelen Wein/
Welchen mein Bruder mit kräfftigen sachen
versüßet allein/
Kam mier ein Becher vor gesichte
Jch weiß nicht was ich schließ und richte?
Er

Bald aber koͤmmt mit hauffen
Das ungeluͤck gelauffen;
Wie Schnee und Eiß zergeht/
Die Blume nicht beſteht/
So eylt zuruͤck
Das ſchnoͤde Gluͤck
und weicht mit macht
zu Tag und Nacht
Es eylt und f[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ht/
So bald es bluͤht/
Jſt nur allein auff fluͤchtigkeit bemuͤht.

An den
Seinen.
ODE/ darinnen die erſten vier Ver-

ſe Trochaͤiſch/ die andern fuͤnffe Dactyliſch/
die letzten viere Jambiſch.
1.
Goͤſtern als ſich allbereit
Mercken ließ die Abends-zeit/
Da der blaſſe Mond von ſernen/
Sich geſellte zu den Sternen;
Da wir uns luſtig erzeigten zuſammen/
Bachus entzuͤndte Poetiſche ſlammen.
Durch edelen Wein/
Welchen mein Bruder mit kraͤfftigen ſachen
verſuͤßet allein/
Kam mier ein Becher vor geſichte
Jch weiß nicht was ich ſchließ und richte?
Er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="2">
              <pb facs="#f0239"/>
              <l>Bald aber ko&#x0364;mmt mit hauffen</l><lb/>
              <l>Das ungelu&#x0364;ck gelauffen;</l><lb/>
              <l>Wie Schnee und Eiß zergeht/</l><lb/>
              <l>Die Blume nicht be&#x017F;teht/</l><lb/>
              <l>So eylt zuru&#x0364;ck</l><lb/>
              <l>Das &#x017F;chno&#x0364;de Glu&#x0364;ck</l><lb/>
              <l>und weicht mit macht</l><lb/>
              <l>zu Tag und Nacht</l><lb/>
              <l>Es eylt und f<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>ht/</l><lb/>
              <l>So bald es blu&#x0364;ht/</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t nur allein auff flu&#x0364;chtigkeit bemu&#x0364;ht.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head><hi rendition="#b">An den<lb/>
Seinen.<lb/>
ODE/ darinnen die er&#x017F;ten vier Ver-</hi><lb/>
&#x017F;e Trocha&#x0364;i&#x017F;ch/ die andern fu&#x0364;nffe Dactyli&#x017F;ch/<lb/>
die letzten viere Jambi&#x017F;ch.</head><lb/>
            <lg n="1">
              <head>1.</head><lb/>
              <l><hi rendition="#in">G</hi>o&#x0364;&#x017F;tern als &#x017F;ich allbereit</l><lb/>
              <l>Mercken ließ die Abends-zeit/</l><lb/>
              <l>Da der bla&#x017F;&#x017F;e Mond von &#x017F;ernen/</l><lb/>
              <l>Sich ge&#x017F;ellte zu den Sternen;</l><lb/>
              <l>Da wir uns lu&#x017F;tig erzeigten zu&#x017F;ammen/</l><lb/>
              <l>Bachus entzu&#x0364;ndte Poeti&#x017F;che &#x017F;lammen.</l><lb/>
              <l>Durch edelen Wein/</l><lb/>
              <l>Welchen mein Bruder mit kra&#x0364;fftigen &#x017F;achen</l><lb/>
              <l>ver&#x017F;u&#x0364;ßet allein/</l><lb/>
              <l>Kam mier ein Becher vor ge&#x017F;ichte</l><lb/>
              <l>Jch weiß nicht was ich &#x017F;chließ und richte?</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0239] Bald aber koͤmmt mit hauffen Das ungeluͤck gelauffen; Wie Schnee und Eiß zergeht/ Die Blume nicht beſteht/ So eylt zuruͤck Das ſchnoͤde Gluͤck und weicht mit macht zu Tag und Nacht Es eylt und f_ht/ So bald es bluͤht/ Jſt nur allein auff fluͤchtigkeit bemuͤht. An den Seinen. ODE/ darinnen die erſten vier Ver- ſe Trochaͤiſch/ die andern fuͤnffe Dactyliſch/ die letzten viere Jambiſch. 1. Goͤſtern als ſich allbereit Mercken ließ die Abends-zeit/ Da der blaſſe Mond von ſernen/ Sich geſellte zu den Sternen; Da wir uns luſtig erzeigten zuſammen/ Bachus entzuͤndte Poetiſche ſlammen. Durch edelen Wein/ Welchen mein Bruder mit kraͤfftigen ſachen verſuͤßet allein/ Kam mier ein Becher vor geſichte Jch weiß nicht was ich ſchließ und richte? Er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/239
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/239>, abgerufen am 21.11.2024.