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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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darinnen selbst der Mann der Deutschen ruhm und ehre
Lutherus steht und ruht: ach welch ein trüber tag!
Welch eine böse post wer Euch vor augen kommen/
Jhr Anverwanten Jhr! wo Gott es nicht gewehrt/
es hatte ja die gluth so überhand genommen/
daß menschen hülff und rath so gar von uns gekehrt
und nichts mehr fruchten wolt: die bach war abgelaßen/
am wasser es gebrach/ mann konte leschen nicht/
die bürger in der Stadt in furcht und schrecken saßen/
biß wieder brach herfür das rothe morgenlicht.
Da schon ein guter theil in asche war verkehret/
da legte sich die gluth/ das feuer ward gestillt/
der Armen angst geschrey und bethen war erhöret/
Gott selbsten stund dabey/ der war der beste schild/
und sprach dem Feuer zu/ hier sey euch stoltzen flammen
der grentzestein gesetzt; nicht weiter solt jhr gehn.
Drauf dämpfte sich mit macht das Feuer allzusammen
und brante nicht wie vor mit schrecklichem gethön.
Wie aber? war es dann am Himmel angeschrieben?
Stund etwan dazumahl ein feuriger Planet/
daß du durch feuersgluth solt werden aufgerieben/
O heiliges geschöpf/ wie jtzt die rede geht/
und must es also seyn? ach nein. Die schweren sünden/
die überhänffte schuld/ damit du deinen Gott
zu zürnen angereitzt/ selbst dier die ruthe binden;
Wie oftermahls hastu verlaßen sein gebott/
wie oftermahls hastu mit schrecklichem verbrechen
den Höchsten angeflammt; Drümb weiset er nun dier/
daß er auch strafen kan und deinen hochmut schwächen;
Wer hette dis gedacht/ Gott wohnet selbsten hier;
Dis
dariñen ſelbſt der Mann der Deutſchen ruhm und ehre
Lutherus ſteht und ruht: ach welch ein truͤber tag!
Welch eine boͤſe poſt wer Euch vor augen kommen/
Jhr Anverwanten Jhr! wo Gott es nicht gewehrt/
es hatte ja die gluth ſo uͤberhand genommen/
daß menſchen huͤlff und rath ſo gar von uns gekehrt
und nichts mehr fruchten wolt: die bach war abgelaßen/
am waſſer es gebrach/ mann konte leſchen nicht/
die buͤrger in der Stadt in furcht und ſchrecken ſaßen/
biß wieder brach herfuͤr das rothe morgenlicht.
Da ſchon ein guter theil in aſche war verkehret/
da legte ſich die gluth/ das feuer ward geſtillt/
der Armen angſt geſchrey und bethen war erhoͤret/
Gott ſelbſten ſtund dabey/ der war der beſte ſchild/
und ſprach dem Feuer zu/ hier ſey euch ſtoltzen flammen
der grentzeſtein geſetzt; nicht weiter ſolt jhr gehn.
Drauf daͤmpfte ſich mit macht das Feuer allzuſammen
und brante nicht wie vor mit ſchrecklichem gethoͤn.
Wie aber? war es dann am Himmel angeſchrieben?
Stund etwan dazumahl ein feuriger Planet/
daß du durch feuersgluth ſolt werden aufgerieben/
O heiliges geſchoͤpf/ wie jtzt die rede geht/
und muſt es alſo ſeyn? ach nein. Die ſchweren ſuͤnden/
die uͤberhaͤnffte ſchuld/ damit du deinen Gott
zu zuͤrnen angereitzt/ ſelbſt dier die ruthe binden;
Wie oftermahls haſtu verlaßen ſein gebott/
wie oftermahls haſtu mit ſchrecklichem verbrechen
den Hoͤchſten angeflam̃t; Druͤmb weiſet er nun dier/
daß er auch ſtrafen kan uñ deinen hochmut ſchwaͤchen;
Wer hette dis gedacht/ Gott wohnet ſelbſten hier;
Dis
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[12./0028] dariñen ſelbſt der Mann der Deutſchen ruhm und ehre Lutherus ſteht und ruht: ach welch ein truͤber tag! Welch eine boͤſe poſt wer Euch vor augen kommen/ Jhr Anverwanten Jhr! wo Gott es nicht gewehrt/ es hatte ja die gluth ſo uͤberhand genommen/ daß menſchen huͤlff und rath ſo gar von uns gekehrt und nichts mehr fruchten wolt: die bach war abgelaßen/ am waſſer es gebrach/ mann konte leſchen nicht/ die buͤrger in der Stadt in furcht und ſchrecken ſaßen/ biß wieder brach herfuͤr das rothe morgenlicht. Da ſchon ein guter theil in aſche war verkehret/ da legte ſich die gluth/ das feuer ward geſtillt/ der Armen angſt geſchrey und bethen war erhoͤret/ Gott ſelbſten ſtund dabey/ der war der beſte ſchild/ und ſprach dem Feuer zu/ hier ſey euch ſtoltzen flammen der grentzeſtein geſetzt; nicht weiter ſolt jhr gehn. Drauf daͤmpfte ſich mit macht das Feuer allzuſammen und brante nicht wie vor mit ſchrecklichem gethoͤn. Wie aber? war es dann am Himmel angeſchrieben? Stund etwan dazumahl ein feuriger Planet/ daß du durch feuersgluth ſolt werden aufgerieben/ O heiliges geſchoͤpf/ wie jtzt die rede geht/ und muſt es alſo ſeyn? ach nein. Die ſchweren ſuͤnden/ die uͤberhaͤnffte ſchuld/ damit du deinen Gott zu zuͤrnen angereitzt/ ſelbſt dier die ruthe binden; Wie oftermahls haſtu verlaßen ſein gebott/ wie oftermahls haſtu mit ſchrecklichem verbrechen den Hoͤchſten angeflam̃t; Druͤmb weiſet er nun dier/ daß er auch ſtrafen kan uñ deinen hochmut ſchwaͤchen; Wer hette dis gedacht/ Gott wohnet ſelbſten hier; Dis

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 12.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/28>, abgerufen am 21.11.2024.