Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.der Himmel friste dier die Lebenszeit/ und laße dich gesund ohn' alles leid. XIX. ODE von gemeinen versen. Als Erdmuth jhren Namens-tag begieng. 1. ONymfe/ der ich diß zu ehren singe/O Erdmuth/ schicke dich zur fröligkeit/ und deinen süßen toon zugleich erschwinge/ zu loben deinen Gott in dieser zeit. 2. Laß deine Nadel stehn und faden liegen/weil jtzo bricht herfür dein Nahmens-licht/ Jch seh schon kommen an mit tieffen bügen/ die Diener deines Herrn/ der Dier verpflicht. 3. Was tragen sie doch nur vor schöne sachen?Was ist das für ein wundjch in güldner schrifft? Jch der ich dieses seh/ waß soll ich machen/ weil mich jtzund nun auch die ordnung trifft? 4. Nur einen bloßen wundsch will ich dier geben/und was es mehr wird seyn das ich verehr/ der Himmel gebe dier ein langes Leben/ damit ich anderwerts den wundsch vermehr. 5. Also bistu nun auch von mier gebunden/du Tugendhafftes Bild zu dieser zeit; Das
der Himmel friſte dier die Lebenszeit/ und laße dich geſund ohn’ alles leid. XIX. ODE von gemeinen verſen. Als Erdmuth jhren Namens-tag begieng. 1. ONymfe/ der ich diß zu ehren ſinge/O Erdmuth/ ſchicke dich zur froͤligkeit/ und deinen ſuͤßen toon zugleich erſchwinge/ zu loben deinen Gott in dieſer zeit. 2. Laß deine Nadel ſtehn und faden liegen/weil jtzo bricht herfuͤr dein Nahmens-licht/ Jch ſeh ſchon kommen an mit tieffen buͤgen/ die Diener deines Herrn/ der Dier verpflicht. 3. Was tragen ſie doch nur vor ſchoͤne ſachen?Was iſt das fuͤr ein wundjch in guͤldner ſchrifft? Jch der ich dieſes ſeh/ waß ſoll ich machen/ weil mich jtzund nun auch die ordnung trifft? 4. Nur einen bloßen wundſch will ich dier geben/und was es mehr wird ſeyn das ich verehr/ der Himmel gebe dier ein langes Leben/ damit ich anderwerts den wundſch vermehr. 5. Alſo biſtu nun auch von mier gebunden/du Tugendhafftes Bild zu dieſer zeit; Das
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der Himmel friſte dier die Lebenszeit/
und laße dich geſund ohn’ alles leid.
XIX.
ODE von gemeinen verſen.
Als Erdmuth jhren Namens-tag
begieng.
1.
ONymfe/ der ich diß zu ehren ſinge/
O Erdmuth/ ſchicke dich zur froͤligkeit/
und deinen ſuͤßen toon zugleich erſchwinge/
zu loben deinen Gott in dieſer zeit.
2.
Laß deine Nadel ſtehn und faden liegen/
weil jtzo bricht herfuͤr dein Nahmens-licht/
Jch ſeh ſchon kommen an mit tieffen buͤgen/
die Diener deines Herrn/ der Dier verpflicht.
3.
Was tragen ſie doch nur vor ſchoͤne ſachen?
Was iſt das fuͤr ein wundjch in guͤldner ſchrifft?
Jch der ich dieſes ſeh/ waß ſoll ich machen/
weil mich jtzund nun auch die ordnung trifft?
4.
Nur einen bloßen wundſch will ich dier geben/
und was es mehr wird ſeyn das ich verehr/
der Himmel gebe dier ein langes Leben/
damit ich anderwerts den wundſch vermehr.
5.
Alſo biſtu nun auch von mier gebunden/
du Tugendhafftes Bild zu dieſer zeit;
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