Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.2. Hastu gezeiget dann/ du schöner berg/ein solches Licht und sußes Werck' So kann ich warlich sprechen/ die freundligkeit wohnt hier/ den spiegel mustu brechen/ o Venus/ selbsten dier. 3. Hier hatt sich Tugend selbst gepflantzet ein/hier ist das milde freundlich-seyn/ was sol ich danu nun schließen aus jhrer Liebligkeit/ die Gratien selbst fließen und brechen durch den neid. 4. Das urtheil sprech' ich nun/ o schöne zier/den güldnen Apfel geb ich dier/ die Tugend die ich kaum gesehen/ hatt mich schon so entzückt/ was wird dann wohl geschehen/ wenn ich dich recht erblickt. XXX. ODE. 1. ES hatt nun mehr das güldne Lichtdes Himmels seinen Lauff verricht/ der tag hatt sich geneiget: Der
2. Haſtu gezeiget dann/ du ſchoͤner berg/ein ſolches Licht und ſußes Werck’ So kann ich warlich ſprechen/ die freundligkeit wohnt hier/ den ſpiegel muſtu brechen/ ô Venus/ ſelbſten dier. 3. Hier hatt ſich Tugend ſelbſt gepflantzet ein/hier iſt das milde freundlich-ſeyn/ was ſol ich danu nun ſchließen aus jhrer Liebligkeit/ die Gratien ſelbſt fließen und brechen durch den neid. 4. Das urtheil ſprech’ ich nun/ ô ſchoͤne zier/den guͤldnen Apfel geb ich dier/ die Tugend die ich kaum geſehen/ hatt mich ſchon ſo entzuͤckt/ was wird dann wohl geſchehen/ wenn ich dich recht erblickt. XXX. ODE. 1. ES hatt nun mehr das guͤldne Lichtdes Himmels ſeinen Lauff verricht/ der tag hatt ſich geneiget: Der
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2.
Haſtu gezeiget dann/ du ſchoͤner berg/
ein ſolches Licht und ſußes Werck’
So kann ich warlich ſprechen/
die freundligkeit wohnt hier/
den ſpiegel muſtu brechen/
ô Venus/ ſelbſten dier.
3.
Hier hatt ſich Tugend ſelbſt gepflantzet ein/
hier iſt das milde freundlich-ſeyn/
was ſol ich danu nun ſchließen
aus jhrer Liebligkeit/
die Gratien ſelbſt fließen
und brechen durch den neid.
4.
Das urtheil ſprech’ ich nun/ ô ſchoͤne zier/
den guͤldnen Apfel geb ich dier/
die Tugend die ich kaum geſehen/
hatt mich ſchon ſo entzuͤckt/
was wird dann wohl geſchehen/
wenn ich dich recht erblickt.
XXX.
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1.
ES hatt nun mehr das guͤldne Licht
des Himmels ſeinen Lauff verricht/
der tag hatt ſich geneiget:
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