Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.Nun seh ich/ wie dem ist ümbs hertze/ 6. Jhr Himmels-fackeln und jhr Sterne/so in den blauen wolcken stehn/ schaut auf mich Armen her von ferne/ der ich so einsam her muß gehn/ und meines Liebsten Angesicht kann schauen nicht/ Nun seh ich wie dem ist ümbs hertze/ der seinen Freund verlaßen muß/ dis lehret mich mein eigner schmertze/ mit überfluß. 7. Nun komm/ du füßes spiel der winde/du weisser West und nim dis wort und bring' es eilend und geschwinde zu dem der mein gewündschter Port/ und zeig' Jhm/ daß ich meiner pflicht vergessen nicht/ sein bluth so auf papier geschrieben/ das soll der treüe zeige seyn/ daß er mich ewiglich will lieben in noth und pein. XXXV. C 3
Nun ſeh ich/ wie dem iſt uͤmbs hertze/ 6. Jhr Himmels-fackeln und jhr Sterne/ſo in den blauen wolcken ſtehn/ ſchaut auf mich Armen her von ferne/ der ich ſo einſam her muß gehn/ und meines Liebſten Angeſicht kann ſchauen nicht/ Nun ſeh ich wie dem iſt uͤmbs hertze/ der ſeinen Freund verlaßen muß/ dis lehret mich mein eigner ſchmertze/ mit uͤberfluß. 7. Nun kom̄/ du fuͤßes ſpiel der winde/du weiſſer Weſt und nim dis wort und bring’ es eilend und geſchwinde zu dem der mein gewuͤndſchter Port/ und zeig’ Jhm/ daß ich meiner pflicht vergeſſen nicht/ ſein bluth ſo auf papier geſchrieben/ das ſoll der treuͤe zeige ſeyn/ daß er mich ewiglich will lieben in noth und pein. XXXV. C 3
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Nun ſeh ich/ wie dem iſt uͤmbs hertze/
der ſeinen Freund verlaßen muß/
dis lehret mich mein eigner ſchmertze
mit uͤberfluß.
6.
Jhr Himmels-fackeln und jhr Sterne/
ſo in den blauen wolcken ſtehn/
ſchaut auf mich Armen her von ferne/
der ich ſo einſam her muß gehn/
und meines Liebſten Angeſicht
kann ſchauen nicht/
Nun ſeh ich wie dem iſt uͤmbs hertze/
der ſeinen Freund verlaßen muß/
dis lehret mich mein eigner ſchmertze/
mit uͤberfluß.
7.
Nun kom̄/ du fuͤßes ſpiel der winde/
du weiſſer Weſt und nim dis wort
und bring’ es eilend und geſchwinde
zu dem der mein gewuͤndſchter Port/
und zeig’ Jhm/ daß ich meiner pflicht
vergeſſen nicht/
ſein bluth ſo auf papier geſchrieben/
das ſoll der treuͤe zeige ſeyn/
daß er mich ewiglich will lieben
in noth und pein.
XXXV.
C 3
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