Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
3.
Wird mir bald das Leid benommen?
E. Sie wird kommen.
Soll Sie kommen meine Zier?
E. ja zu dier.
Ach der tag wil schon verfließen/
E. laß sie grüßen/
Ey so bring' jhr meinen gruß/
E. wenn ich muß?
4.
Ach wo seyn die langen stunden?
E. gantz verschwunden.
Jst dann schier der schmertz vorbey?
E. Du bist frey.
Ach wenn kömmet mein Verlangen
E. Sih die Wangen.
Jst dann dis mein Wunder-Licht?
E. Sihst es nicht?
5.
Wohl! ich wil Sie auch empfangen/
E. Dein verlangen?
Wil sie küssen unverwandt/
E. Mund und hand.
Ey nun lieg ich in den armen/
E. zu erwarmen/
Biß der Nächte Licht verbleicht/
E. und entweicht.
6.
Nun wil ich die nacht verjagen/
E. Schmertz und klagen.
Nun
3.
Wird mir bald das Leid benommen?
E. Sie wird kommen.
Soll Sie kommen meine Zier?
E. ja zu dier.
Ach der tag wil ſchon verfließen/
E. laß ſie gruͤßen/
Ey ſo bring’ jhr meinen gruß/
E. wenn ich muß?
4.
Ach wo ſeyn die langen ſtunden?
E. gantz verſchwunden.
Jſt dann ſchier der ſchmertz vorbey?
E. Du biſt frey.
Ach wenn koͤmmet mein Verlangen
E. Sih die Wangen.
Jſt dann dis mein Wunder-Licht?
E. Sihſt es nicht?
5.
Wohl! ich wil Sie auch empfangen/
E. Dein verlangen?
Wil ſie kuͤſſen unverwandt/
E. Mund und hand.
Ey nun lieg ich in den armen/
E. zu erwarmen/
Biß der Naͤchte Licht verbleicht/
E. und entweicht.
6.
Nun wil ich die nacht verjagen/
E. Schmertz und klagen.
Nun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0072" n="56."/>
            <lg n="3">
              <head>3.</head><lb/>
              <l>Wird mir bald das Leid benommen?</l><lb/>
              <l>E. Sie wird kommen.</l><lb/>
              <l>Soll Sie kommen meine Zier?</l><lb/>
              <l>E. ja zu dier.</l><lb/>
              <l>Ach der tag wil &#x017F;chon verfließen/</l><lb/>
              <l>E. laß &#x017F;ie gru&#x0364;ßen/</l><lb/>
              <l>Ey &#x017F;o bring&#x2019; jhr meinen gruß/</l><lb/>
              <l>E. wenn ich muß?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <head>4.</head><lb/>
              <l>Ach wo &#x017F;eyn die langen &#x017F;tunden?</l><lb/>
              <l>E. gantz ver&#x017F;chwunden.</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t dann &#x017F;chier der &#x017F;chmertz vorbey?</l><lb/>
              <l>E. Du bi&#x017F;t frey.</l><lb/>
              <l>Ach wenn ko&#x0364;mmet mein Verlangen</l><lb/>
              <l>E. Sih die Wangen.</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t dann dis mein Wunder-Licht?</l><lb/>
              <l>E. Sih&#x017F;t es nicht?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <head>5.</head><lb/>
              <l>Wohl! ich wil Sie auch empfangen/</l><lb/>
              <l>E. Dein verlangen?</l><lb/>
              <l>Wil &#x017F;ie ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en unverwandt/</l><lb/>
              <l>E. Mund und hand.</l><lb/>
              <l>Ey nun lieg ich in den armen/</l><lb/>
              <l>E. zu erwarmen/</l><lb/>
              <l>Biß der Na&#x0364;chte Licht verbleicht/</l><lb/>
              <l>E. und entweicht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <head>6.</head><lb/>
              <l>Nun wil ich die nacht verjagen/</l><lb/>
              <l>E. Schmertz und klagen.</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Nun</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56./0072] 3. Wird mir bald das Leid benommen? E. Sie wird kommen. Soll Sie kommen meine Zier? E. ja zu dier. Ach der tag wil ſchon verfließen/ E. laß ſie gruͤßen/ Ey ſo bring’ jhr meinen gruß/ E. wenn ich muß? 4. Ach wo ſeyn die langen ſtunden? E. gantz verſchwunden. Jſt dann ſchier der ſchmertz vorbey? E. Du biſt frey. Ach wenn koͤmmet mein Verlangen E. Sih die Wangen. Jſt dann dis mein Wunder-Licht? E. Sihſt es nicht? 5. Wohl! ich wil Sie auch empfangen/ E. Dein verlangen? Wil ſie kuͤſſen unverwandt/ E. Mund und hand. Ey nun lieg ich in den armen/ E. zu erwarmen/ Biß der Naͤchte Licht verbleicht/ E. und entweicht. 6. Nun wil ich die nacht verjagen/ E. Schmertz und klagen. Nun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/72
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 56.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/72>, abgerufen am 21.11.2024.