Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.fünftes Buhch. seine Schöne zu vergnügen/ und nahchdähm si sichalle dreie in dem lust-gange nider-gelahssen hat- ten/ so fing er folgender gestalt an. Kurzer entwurf der alten und izigen Deutschen. JCh habe meiner Schönen zwahr versprochchen Es wärden aber/ fohr das ehrste/ di Deutschen ten (*) Becman de Orig. Lat. linguae. Der Spi- lende Durch-brächcher in der Gesprähch- spile vihrtem teile. Der Suchende Schot- tel in der Sprahch-kunst. Munster. l. 3. Cosm. Bertius. Mercator, &c. L 6
fuͤnftes Buhch. ſeine Schoͤne zu vergnügen/ und nahchdaͤhm ſi ſichalle dreie in dem luſt-gange nider-gelahſſen hat- ten/ ſo fing er folgender geſtalt an. Kurzer entwurf der alten und izigen Deutſchen. JCh habe meiner Schoͤnen zwahr verſprochchen Es waͤrden aber/ fohr das ehrſte/ di Deutſchen ten (*) Becman de Orig. Lat. linguæ. Der Spi- lende Durch-braͤchcher in der Geſpraͤhch- ſpile vihrtem teile. Der Suchende Schot- tel in der Sprahch-kunſt. Munſter. l. 3. Coſm. Bertius. Mercator, &c. L 6
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0267" n="251"/><fw place="top" type="header">fuͤnftes Buhch.</fw><lb/> ſeine Schoͤne zu vergnügen/ und nahchdaͤhm ſi ſich<lb/> alle dreie in dem luſt-gange nider-gelahſſen hat-<lb/> ten/ ſo fing er folgender geſtalt an.</p><lb/> <div n="2"> <head>Kurzer entwurf<lb/> der alten und izigen<lb/> Deutſchen.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch habe meiner Schoͤnen zwahr verſprochchen<lb/> einen abris und entwurf der alten und izigen<lb/> Deutſchen zu tuhn/ und bin auch geſonnen meinen<lb/> worten aufs muͤhglichſte nahch zu kommen: aber/<lb/> weil di verfaſſer und auf-ſucher ihres uhrſprunges<lb/> ſich meiſten-teils in denen ſo vihlen und unter-<lb/> ſchihdlichen namen/ damit ſi von anbeguͤn bis auf<lb/> diſe gegenwaͤrtige zeit ſein genaͤnnet worden/ verir-<lb/> ren/ dehr-geſtalt/ daß ſi di ehrſten mit den laͤtſten<lb/> vermiſchen und fohr einerlei anſaͤhen: ſo wůl ich zu-<lb/> fohr den unterſchihd ſolcher namen/ damit ſi ſich daͤs<lb/> zu baͤſſer dahr-ein fuͤnden koͤñe/ nahch den zeiten ih-<lb/> res uhrſprunges kůrzlichſt erklaͤhren uñ dahr-nahch<lb/> auch daͤm begaͤhren meiner Schoͤnen gnuͤge tuhn.</p><lb/> <p>Es waͤrden aber/ fohr das ehrſte/ di Deutſchen<lb/> Twiſkonier/ das iſt/ di-Aſkanier genaͤnnet/ von<lb/> dem Twiſkon/ oder Tuaſkon/ ihrem Vater und<lb/> uhrhoͤber/ welcher aͤben der Aſkenas (wi di Ju-<lb/> den und Ebraͤer einhaͤllig vermeinen/ und di<lb/> Deutſchen noch heutiges tages םיונכשא Aſke-<lb/> nazim/ naͤnnen) ſein ſol/ deſſen<note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Becman de Orig. Lat. linguæ.</hi> Der Spi-<lb/> lende Durch-braͤchcher in der Geſpraͤhch-<lb/> ſpile vihrtem teile. Der Suchende Schot-<lb/> tel in der Sprahch-kunſt. <hi rendition="#aq">Munſter. l. 3.<lb/> Coſm. Bertius. Mercator, &c.</hi></note> vater Gomer/<lb/> und grohs-vater Jafet/ gewaͤſen iſt; welcher Jafet<lb/> von dem Noeh/ nahch aus-ſage der heiligen<lb/> Schrift/ nahch dem Sem und Ham iſt gezeu-<lb/> get/ und geſaͤhgnet worden/ daß er ſich ausbrei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L 6</fw><fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [251/0267]
fuͤnftes Buhch.
ſeine Schoͤne zu vergnügen/ und nahchdaͤhm ſi ſich
alle dreie in dem luſt-gange nider-gelahſſen hat-
ten/ ſo fing er folgender geſtalt an.
Kurzer entwurf
der alten und izigen
Deutſchen.
JCh habe meiner Schoͤnen zwahr verſprochchen
einen abris und entwurf der alten und izigen
Deutſchen zu tuhn/ und bin auch geſonnen meinen
worten aufs muͤhglichſte nahch zu kommen: aber/
weil di verfaſſer und auf-ſucher ihres uhrſprunges
ſich meiſten-teils in denen ſo vihlen und unter-
ſchihdlichen namen/ damit ſi von anbeguͤn bis auf
diſe gegenwaͤrtige zeit ſein genaͤnnet worden/ verir-
ren/ dehr-geſtalt/ daß ſi di ehrſten mit den laͤtſten
vermiſchen und fohr einerlei anſaͤhen: ſo wůl ich zu-
fohr den unterſchihd ſolcher namen/ damit ſi ſich daͤs
zu baͤſſer dahr-ein fuͤnden koͤñe/ nahch den zeiten ih-
res uhrſprunges kůrzlichſt erklaͤhren uñ dahr-nahch
auch daͤm begaͤhren meiner Schoͤnen gnuͤge tuhn.
Es waͤrden aber/ fohr das ehrſte/ di Deutſchen
Twiſkonier/ das iſt/ di-Aſkanier genaͤnnet/ von
dem Twiſkon/ oder Tuaſkon/ ihrem Vater und
uhrhoͤber/ welcher aͤben der Aſkenas (wi di Ju-
den und Ebraͤer einhaͤllig vermeinen/ und di
Deutſchen noch heutiges tages םיונכשא Aſke-
nazim/ naͤnnen) ſein ſol/ deſſen (*) vater Gomer/
und grohs-vater Jafet/ gewaͤſen iſt; welcher Jafet
von dem Noeh/ nahch aus-ſage der heiligen
Schrift/ nahch dem Sem und Ham iſt gezeu-
get/ und geſaͤhgnet worden/ daß er ſich ausbrei-
ten
(*) Becman de Orig. Lat. linguæ. Der Spi-
lende Durch-braͤchcher in der Geſpraͤhch-
ſpile vihrtem teile. Der Suchende Schot-
tel in der Sprahch-kunſt. Munſter. l. 3.
Coſm. Bertius. Mercator, &c.
L 6
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |