Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.Der Adriatischen Rosemund des drauf erfolgten sturms. Der muhtwahr zimlich klein. xv. Man sah das nacht-lücht auch ganz feuer-roht aufgähen/ di stärne ganz betrühbt in stiller Stille stähen. o dacht' ich/ Rosemund/ dein raht wahr alzu guht; fohr deinen schohs hab' ich den schohs der wilden fluht. xvi. Jhr wind' erbarmt euch doch! und kan icheuch nicht stillen/ dehn man Neptuhn benahmt; so schohnt üm ihret wullen/ daß ich nicht in der Se aufgäbe meinen geist/ und si in eigner fluht der zähren folge leist'. xvii. Jhr himmel kan ich dan nicht eure gunsterwärben; ist euch so wohl gedihnt mit unsrer beider stärben? lahsst fahren euren grim; züht euren ein- flus ein/ daß Rosemund und ich euch können dankbahr sein. xviii.
Der Adriatiſchen Roſemund des drauf erfolgten ſturms. Der muhtwahr zimlich klein. xv. Man ſah das nacht-luͤcht auch ganz feuer-roht aufgaͤhen/ di ſtaͤrne ganz betruͤhbt in ſtiller Stille ſtaͤhen. o dacht’ ich/ Roſemund/ dein raht wahr alzu guht; fohr deinen ſchohs hab’ ich den ſchohs der wilden fluht. xvi. Jhr wind’ erbarmt euch doch! und kan icheuch nicht ſtillen/ dehn man Neptuhn benahmt; ſo ſchohnt uͤm ihret wůllen/ daß ich nicht in der Se aufgaͤbe meinen geiſt/ und ſi in eigner fluht der zaͤhren folge leiſt’. xvii. Jhr himmel kan ich dan nicht eure gunſterwaͤrben; iſt euch ſo wohl gedihnt mit unſrer beider ſtaͤrben? lahſſt fahren euren grim; zuͤht euren ein- flus ein/ daß Roſemund und ich euch koͤnnen dankbahr ſein. xviii.
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Der Adriatiſchen Roſemund
des drauf erfolgten ſturms. Der muht
wahr zimlich klein.
xv.
Man ſah das nacht-luͤcht auch ganz feuer-
roht aufgaͤhen/
di ſtaͤrne ganz betruͤhbt in ſtiller Stille
ſtaͤhen.
o dacht’ ich/ Roſemund/ dein raht wahr
alzu guht;
fohr deinen ſchohs hab’ ich den ſchohs der
wilden fluht.
xvi.
Jhr wind’ erbarmt euch doch! und kan ich
euch nicht ſtillen/
dehn man Neptuhn benahmt; ſo ſchohnt
uͤm ihret wůllen/
daß ich nicht in der Se aufgaͤbe meinen
geiſt/
und ſi in eigner fluht der zaͤhren folge
leiſt’.
xvii.
Jhr himmel kan ich dan nicht eure gunſt
erwaͤrben;
iſt euch ſo wohl gedihnt mit unſrer beider
ſtaͤrben?
lahſſt fahren euren grim; zuͤht euren ein-
flus ein/
daß Roſemund und ich euch koͤnnen
dankbahr ſein.
xviii.
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