Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.An di über-irdische ROSEMVND. KOm/ ädle Rosemund/ komt hähr ihr Amstelinnen/ ihr töchter bei der Lech/ ihr lihbli- chen Lindinnen; der kühle mäi komt auch/ der jahr-markt aller lust/ und zeugt der frohen wält di wider-jun- ge brust. 5Kom schöne Rosemund/ kom unter dise linden/ lahs mit der windters-zeit den schwären unmuht schwunden/ und gihb mihr gunstig zu/ daß ich auf disen tahg fohr deiner Amstel-burg von libe süngen mahg. 9Des Himmels keusche braut/ di ärd'/ ist schwanger worden/ der weisse west vertreibt den sauren wind von norden. der wider-grune wald krihgt ohren und gesicht; der frechche wider-ruhf schweigt auch sein klagen nicht. Bluh- N 7
An di uͤber-irdiſche ROSEMVND. KOm/ aͤdle Roſemund/ komt haͤhr ihr Amſtelinnen/ ihr toͤchter bei der Lech/ ihr lihbli- chen Lindinnen; der kuͤhle maͤi komt auch/ der jahr-markt aller luſt/ und zeugt der frohen waͤlt di wider-jun- ge bruſt. 5Kom ſchoͤne Roſemund/ kom unter diſe linden/ lahs mit der windters-zeit den ſchwaͤren unmuht ſchwůnden/ und gihb mihr gůnſtig zu/ daß ich auf diſen tahg fohr deiner Amſtel-burg von libe ſuͤngen mahg. 9Des Himmels keuſche braut/ di aͤrd’/ iſt ſchwanger worden/ der weiſſe weſt vertreibt den ſauren wind von norden. der wider-grůne wald krihgt ohren und geſicht; der frechche wider-ruhf ſchweigt auch ſein klagen nicht. Bluh- N 7
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chen Lindinnen;
der kuͤhle maͤi komt auch/ der jahr-markt
aller luſt/
und zeugt der frohen waͤlt di wider-jun-
ge bruſt.
Kom ſchoͤne Roſemund/ kom unter diſe
linden/
lahs mit der windters-zeit den ſchwaͤren
unmuht ſchwůnden/
und gihb mihr gůnſtig zu/ daß ich auf
diſen tahg
fohr deiner Amſtel-burg von libe ſuͤngen
mahg.
Des Himmels keuſche braut/ di aͤrd’/
iſt ſchwanger worden/
der weiſſe weſt vertreibt den ſauren wind
von norden.
der wider-grůne wald krihgt ohren und
geſicht;
der frechche wider-ruhf ſchweigt auch
ſein klagen nicht.
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