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Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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werth; aber der Justizrath ist ein Mann, der absolut das Recht aufrecht erhalten will.

Wenn er das will, hatte der Schmied geantwortet, so braucht er ja nur die Jagd zu verpachten; denn er hat so wenig Recht darauf als wir.

Ich denke, erwiderte der Actuar, er hat die Jagd in partem salarii.

Ach, salarii hin und her, lachte der Müller, wir wissen recht gut vom alten Actuar, daß sie im Etat immer vergessen wird, während das Stift, wenn auch nur einige Thaler, daraus einnehmen könnte.

Ah! verstehe, hatte der Actuar gelacht, verstehe, verstehe! --

Nun, meinte der Schmied, ich will damit nichts Unrechtes gesagt haben; es ist eine Kleinigkeit, aber darum sollte der Herr Justizrath auch leben und leben lassen, zumal bei der Entfernung von der Stadt die Sache für ihn nicht großen Werth haben kann.

Du hättest den Mund halten sollen, sagte der Müller, als der Actuar mit den freundlichsten Händedrücken abgereis't war. Ich weiß nicht, es kam mir in der Miene des Actuars etwas auffallend vor; er war sichtlich erfreut, als du herausplatztest, und er meint es entweder mit dem Justizrath oder mit uns böse.

An den Justizrath wagt er sich wohl nicht, meinte der Schmied; wir müssen auf unserer Hut sein, und wollen lieber die Jagd eine Weile lassen; es wird uns ohnehin schon sauer. Thue recht und scheue Niemand.

werth; aber der Justizrath ist ein Mann, der absolut das Recht aufrecht erhalten will.

Wenn er das will, hatte der Schmied geantwortet, so braucht er ja nur die Jagd zu verpachten; denn er hat so wenig Recht darauf als wir.

Ich denke, erwiderte der Actuar, er hat die Jagd in partem salarii.

Ach, salarii hin und her, lachte der Müller, wir wissen recht gut vom alten Actuar, daß sie im Etat immer vergessen wird, während das Stift, wenn auch nur einige Thaler, daraus einnehmen könnte.

Ah! verstehe, hatte der Actuar gelacht, verstehe, verstehe! —

Nun, meinte der Schmied, ich will damit nichts Unrechtes gesagt haben; es ist eine Kleinigkeit, aber darum sollte der Herr Justizrath auch leben und leben lassen, zumal bei der Entfernung von der Stadt die Sache für ihn nicht großen Werth haben kann.

Du hättest den Mund halten sollen, sagte der Müller, als der Actuar mit den freundlichsten Händedrücken abgereis't war. Ich weiß nicht, es kam mir in der Miene des Actuars etwas auffallend vor; er war sichtlich erfreut, als du herausplatztest, und er meint es entweder mit dem Justizrath oder mit uns böse.

An den Justizrath wagt er sich wohl nicht, meinte der Schmied; wir müssen auf unserer Hut sein, und wollen lieber die Jagd eine Weile lassen; es wird uns ohnehin schon sauer. Thue recht und scheue Niemand.

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[0023] werth; aber der Justizrath ist ein Mann, der absolut das Recht aufrecht erhalten will. Wenn er das will, hatte der Schmied geantwortet, so braucht er ja nur die Jagd zu verpachten; denn er hat so wenig Recht darauf als wir. Ich denke, erwiderte der Actuar, er hat die Jagd in partem salarii. Ach, salarii hin und her, lachte der Müller, wir wissen recht gut vom alten Actuar, daß sie im Etat immer vergessen wird, während das Stift, wenn auch nur einige Thaler, daraus einnehmen könnte. Ah! verstehe, hatte der Actuar gelacht, verstehe, verstehe! — Nun, meinte der Schmied, ich will damit nichts Unrechtes gesagt haben; es ist eine Kleinigkeit, aber darum sollte der Herr Justizrath auch leben und leben lassen, zumal bei der Entfernung von der Stadt die Sache für ihn nicht großen Werth haben kann. Du hättest den Mund halten sollen, sagte der Müller, als der Actuar mit den freundlichsten Händedrücken abgereis't war. Ich weiß nicht, es kam mir in der Miene des Actuars etwas auffallend vor; er war sichtlich erfreut, als du herausplatztest, und er meint es entweder mit dem Justizrath oder mit uns böse. An den Justizrath wagt er sich wohl nicht, meinte der Schmied; wir müssen auf unserer Hut sein, und wollen lieber die Jagd eine Weile lassen; es wird uns ohnehin schon sauer. Thue recht und scheue Niemand.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T14:10:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T14:10:09Z)

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Zitationshilfe: Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ziegler_ernte_1910/23>, abgerufen am 23.11.2024.