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Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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erschallte. Indessen zogen Alle ab, so daß der Schmied mit Marie allein war, die er dann den Frauen überließ. Bald erhob sich ein feiner, kalter Sprühregen und kleidete die Gegend in ein undurchsichtiges Grau.

Der Schmied ging wieder ruhig an seine Geschäfte, nachdem er dem Schulzen durch Ortsbewohner hatte melden lassen, daß der Actuar im Bruche verunglückt sei.

Der Schulze schrieb dies ruhig zur Stadt, ganz im gewöhnlichen Geschäftsgang, obwohl der Justizrath wie er wußte, nicht zu Hause war.

In der Nacht spähte der Schmied von der Mühle nach dem Müller aus.

Sollte er wirklich bis zur Landesgrenze gegangen sein? dachte er. Darüber muß ich doch Nachricht haben. Nur über die Lake und Heide und den Heidekrug kann er dorthin gelangen. Er muß noch im Bruche stecken, oder der alte Schlaukopf weiß noch andere Wege als ich. --

Gegen Morgen des andern Tages sprach er mit dem Jungen, der sich dann auf den Weg machte. Vom Müller und Justizrath war immer noch nichts zu sehen, und in der Nacht kam der Knabe, der im weiten Umweg das Bruch umgehen mußte, mit der Nachricht zurück, daß man auf dem Heidekrug vom Müller nichts wisse, auch in der Stadt hatte er nachgefragt und nichts erfragen können.

Dann ist ein Unglück passirt, rief der Schmied, und nun war er ganz Leben und Thätigkeit. Er schaffte

erschallte. Indessen zogen Alle ab, so daß der Schmied mit Marie allein war, die er dann den Frauen überließ. Bald erhob sich ein feiner, kalter Sprühregen und kleidete die Gegend in ein undurchsichtiges Grau.

Der Schmied ging wieder ruhig an seine Geschäfte, nachdem er dem Schulzen durch Ortsbewohner hatte melden lassen, daß der Actuar im Bruche verunglückt sei.

Der Schulze schrieb dies ruhig zur Stadt, ganz im gewöhnlichen Geschäftsgang, obwohl der Justizrath wie er wußte, nicht zu Hause war.

In der Nacht spähte der Schmied von der Mühle nach dem Müller aus.

Sollte er wirklich bis zur Landesgrenze gegangen sein? dachte er. Darüber muß ich doch Nachricht haben. Nur über die Lake und Heide und den Heidekrug kann er dorthin gelangen. Er muß noch im Bruche stecken, oder der alte Schlaukopf weiß noch andere Wege als ich. —

Gegen Morgen des andern Tages sprach er mit dem Jungen, der sich dann auf den Weg machte. Vom Müller und Justizrath war immer noch nichts zu sehen, und in der Nacht kam der Knabe, der im weiten Umweg das Bruch umgehen mußte, mit der Nachricht zurück, daß man auf dem Heidekrug vom Müller nichts wisse, auch in der Stadt hatte er nachgefragt und nichts erfragen können.

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[0060] erschallte. Indessen zogen Alle ab, so daß der Schmied mit Marie allein war, die er dann den Frauen überließ. Bald erhob sich ein feiner, kalter Sprühregen und kleidete die Gegend in ein undurchsichtiges Grau. Der Schmied ging wieder ruhig an seine Geschäfte, nachdem er dem Schulzen durch Ortsbewohner hatte melden lassen, daß der Actuar im Bruche verunglückt sei. Der Schulze schrieb dies ruhig zur Stadt, ganz im gewöhnlichen Geschäftsgang, obwohl der Justizrath wie er wußte, nicht zu Hause war. In der Nacht spähte der Schmied von der Mühle nach dem Müller aus. Sollte er wirklich bis zur Landesgrenze gegangen sein? dachte er. Darüber muß ich doch Nachricht haben. Nur über die Lake und Heide und den Heidekrug kann er dorthin gelangen. Er muß noch im Bruche stecken, oder der alte Schlaukopf weiß noch andere Wege als ich. — Gegen Morgen des andern Tages sprach er mit dem Jungen, der sich dann auf den Weg machte. Vom Müller und Justizrath war immer noch nichts zu sehen, und in der Nacht kam der Knabe, der im weiten Umweg das Bruch umgehen mußte, mit der Nachricht zurück, daß man auf dem Heidekrug vom Müller nichts wisse, auch in der Stadt hatte er nachgefragt und nichts erfragen können. Dann ist ein Unglück passirt, rief der Schmied, und nun war er ganz Leben und Thätigkeit. Er schaffte

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T14:10:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T14:10:09Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Ziegler, Franz Wilhelm: Saat und Ernte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 129–196. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ziegler_ernte_1910/60>, abgerufen am 23.11.2024.