Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

Paulus spricht: Erinnere sie, daß sie den
Fürsten und der Obrigkeit unterthan und ge-
horsam seyn, Tit. 3, 1.

167. Was ist wohl die Ursache davon?

Es ist keine Obrigkeit, ohne von GOtt,
wo aber Obrigkeit ist, die ist von GOtt ge-
ordnet, Rom. 13, 1.

168. So darff sich ein Christ derselben gar nicht wider-
setzen?

Nein.) Wer sich wider die Obrigkeit setzet,
der widerstrebet GOttes Ordnung, daselbst
v. 2.

169. Jst auch Strafe drauf gesetzt?

Ja.) Die widerstreben, werden über sich
ein
Urtheil empfangen, das.

170. Soll man der Obrigkeit nur um der Strafe willen un-
terthan seyn, oder aber ums Gewissens willen?

So seyd nun aus Noth unterthan, nicht
allein um der Strafe
willen, sondern auch
um des Gewissens willen, das. v. 5.

171. Was folget daraus nothwendig?

Derhalben müsset ihr auch Schoß ge-
ben, denn sie sind GOttes Diener, die solchen
Schutz sollen handhaben. So gebet nun je-
derman, was ihr schuldig seyd, Schoß, dem
der Schoß gebühret, Zoll, dem der Zoll ge-
bühret, Furcht, dem die Furcht gebühret,
Ehre, dem die Ehre gebühret, das. v. 6. 7.

172.

Paulus ſpricht: Erinnere ſie, daß ſie den
Fuͤrſten und der Obrigkeit unterthan und ge-
horſam ſeyn, Tit. 3, 1.

167. Was iſt wohl die Urſache davon?

Es iſt keine Obrigkeit, ohne von GOtt,
wo aber Obrigkeit iſt, die iſt von GOtt ge-
ordnet, Rom. 13, 1.

168. So darff ſich ein Chriſt derſelben gar nicht wider-
ſetzen?

Nein.) Wer ſich wider die Obrigkeit ſetzet,
der widerſtrebet GOttes Ordnung, daſelbſt
v. 2.

169. Jſt auch Strafe drauf geſetzt?

Ja.) Die widerſtreben, werden uͤber ſich
ein
Urtheil empfangen, daſ.

170. Soll man der Obrigkeit nur um der Strafe willen un-
terthan ſeyn, oder aber ums Gewiſſens willen?

So ſeyd nun aus Noth unterthan, nicht
allein um der Strafe
willen, ſondern auch
um des Gewiſſens willen, daſ. v. 5.

171. Was folget daraus nothwendig?

Derhalben muͤſſet ihr auch Schoß ge-
ben, denn ſie ſind GOttes Diener, die ſolchen
Schutz ſollen handhaben. So gebet nun je-
derman, was ihr ſchuldig ſeyd, Schoß, dem
der Schoß gebuͤhret, Zoll, dem der Zoll ge-
buͤhret, Furcht, dem die Furcht gebuͤhret,
Ehre, dem die Ehre gebuͤhret, daſ. v. 6. 7.

172.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0079" n="46"/>
              <p>Paulus &#x017F;pricht: Erinnere &#x017F;ie, daß &#x017F;ie den<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten und der Obrigkeit unterthan und ge-<lb/>
hor&#x017F;am &#x017F;eyn, Tit. 3, 1.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>167. Was i&#x017F;t wohl die Ur&#x017F;ache davon?</head><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t keine <hi rendition="#fr">Obrigkeit, ohne von GOtt,</hi><lb/>
wo aber Obrigkeit i&#x017F;t, die i&#x017F;t von GOtt ge-<lb/>
ordnet, Rom. 13, 1.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>168. So darff &#x017F;ich ein Chri&#x017F;t der&#x017F;elben gar nicht wider-<lb/>
&#x017F;etzen?</head><lb/>
              <p>Nein.) Wer &#x017F;ich <hi rendition="#fr">wider</hi> die Obrigkeit &#x017F;etzet,<lb/>
der <hi rendition="#fr">wider&#x017F;trebet</hi> GOttes Ordnung, da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
v. 2.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>169. J&#x017F;t auch Strafe drauf ge&#x017F;etzt?</head><lb/>
              <p>Ja.) Die wider&#x017F;treben, <hi rendition="#fr">werden u&#x0364;ber &#x017F;ich<lb/>
ein</hi> Urtheil empfangen, da&#x017F;.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>170. Soll man der Obrigkeit nur um der Strafe willen un-<lb/>
terthan &#x017F;eyn, oder aber ums Gewi&#x017F;&#x017F;ens willen?</head><lb/>
              <p>So &#x017F;eyd nun aus Noth unterthan, <hi rendition="#fr">nicht<lb/>
allein um der Strafe</hi> willen, &#x017F;ondern auch<lb/><hi rendition="#fr">um des Gewi&#x017F;&#x017F;ens</hi> willen, da&#x017F;. v. 5.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>171. Was folget daraus nothwendig?</head><lb/>
              <p>Derhalben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et ihr auch <hi rendition="#fr">Schoß</hi> ge-<lb/>
ben, denn &#x017F;ie &#x017F;ind GOttes Diener, die &#x017F;olchen<lb/>
Schutz &#x017F;ollen handhaben. So gebet nun je-<lb/>
derman, was ihr &#x017F;chuldig &#x017F;eyd, <hi rendition="#fr">Schoß,</hi> dem<lb/>
der Schoß gebu&#x0364;hret, <hi rendition="#fr">Zoll,</hi> dem der Zoll ge-<lb/>
bu&#x0364;hret, <hi rendition="#fr">Furcht,</hi> dem die Furcht gebu&#x0364;hret,<lb/><hi rendition="#fr">Ehre,</hi> dem die Ehre gebu&#x0364;hret, da&#x017F;. v. 6. 7.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">172.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0079] Paulus ſpricht: Erinnere ſie, daß ſie den Fuͤrſten und der Obrigkeit unterthan und ge- horſam ſeyn, Tit. 3, 1. 167. Was iſt wohl die Urſache davon? Es iſt keine Obrigkeit, ohne von GOtt, wo aber Obrigkeit iſt, die iſt von GOtt ge- ordnet, Rom. 13, 1. 168. So darff ſich ein Chriſt derſelben gar nicht wider- ſetzen? Nein.) Wer ſich wider die Obrigkeit ſetzet, der widerſtrebet GOttes Ordnung, daſelbſt v. 2. 169. Jſt auch Strafe drauf geſetzt? Ja.) Die widerſtreben, werden uͤber ſich ein Urtheil empfangen, daſ. 170. Soll man der Obrigkeit nur um der Strafe willen un- terthan ſeyn, oder aber ums Gewiſſens willen? So ſeyd nun aus Noth unterthan, nicht allein um der Strafe willen, ſondern auch um des Gewiſſens willen, daſ. v. 5. 171. Was folget daraus nothwendig? Derhalben muͤſſet ihr auch Schoß ge- ben, denn ſie ſind GOttes Diener, die ſolchen Schutz ſollen handhaben. So gebet nun je- derman, was ihr ſchuldig ſeyd, Schoß, dem der Schoß gebuͤhret, Zoll, dem der Zoll ge- buͤhret, Furcht, dem die Furcht gebuͤhret, Ehre, dem die Ehre gebuͤhret, daſ. v. 6. 7. 172.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/79
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/79>, abgerufen am 29.11.2024.