Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.1726. Ach! segne die, welche den Bruder gebohren, Die er noch hier als Mutter ehrt, Sie bleibe zum ewigen Frieden erkohren, Der Kinder Wünschen werd erhört; Die Tochter, die Seinen auch ausser Land, Behalt, als die Deinen, in deiner Hand, Und ihme selbst falle, nach redlichem Fechten, Und herrlichem Siege, das Looß der Gerechten. Chor. Da GOtt seinen treuen Knechten geben wird denGnaden-Lohn[,] und die Hütten der Gerechten stimmen an den Sieges-Thon; Da fürwahr GOttes Schaar ihn wird loben immerdar. L. Bey einer Visite von dem itzigen Herrn Abt zu Bergen in Dresden. O GOtt! der Liebe Wunder-Quell, Du Mensch in Gnaden, ohne Sünde, Und unser Fürst Jmmanuel, Du Geist der Höhen und der Gründe, Es setzt uns deiner Wege Lauf Jn ehrerbietiges Erstaunen, Doch thun sich unsre Lippen auf, Von dir recht muthig zu posaunen, Du König aller Welt, Du zwey gestammter Held, Du unsers Lebens beste Freude, Du Schrecken der Vernunft, Und der verkehrten Zunft, Der Deinen wahre Seelen-Weyde. Du willst, daß unsre Hertzen dir Mit Lob-Gesängen und mit Liedern, Jns Creutzes reiches Blut-Revier, Und mitten unter unsern Brüdern, Bey aufgestiegner Frölichkeit, Die ersten Früchte zinsen sollen. Wenn sie des Lebens kurtze Zeit Jns Ewige verwandeln wollen, Nimm
1726. Ach! ſegne die, welche den Bruder gebohren, Die er noch hier als Mutter ehrt, Sie bleibe zum ewigen Frieden erkohren, Der Kinder Wuͤnſchen werd erhoͤrt; Die Tochter, die Seinen auch auſſer Land, Behalt, als die Deinen, in deiner Hand, Und ihme ſelbſt falle, nach redlichem Fechten, Und herrlichem Siege, das Looß der Gerechten. Chor. Da GOtt ſeinen treuen Knechten geben wird denGnaden-Lohn[,] und die Huͤtten der Gerechten ſtimmen an den Sieges-Thon; Da fuͤrwahr GOttes Schaar ihn wird loben immerdar. L. Bey einer Viſite von dem itzigen Herrn Abt zu Bergen in Dresden. O GOtt! der Liebe Wunder-Quell, Du Menſch in Gnaden, ohne Suͤnde, Und unſer Fuͤrſt Jmmanuel, Du Geiſt der Hoͤhen und der Gruͤnde, Es ſetzt uns deiner Wege Lauf Jn ehrerbietiges Erſtaunen, Doch thun ſich unſre Lippen auf, Von dir recht muthig zu poſaunen, Du Koͤnig aller Welt, Du zwey geſtammter Held, Du unſers Lebens beſte Freude, Du Schrecken der Vernunft, Und der verkehrten Zunft, Der Deinen wahre Seelen-Weyde. Du willſt, daß unſre Hertzen dir Mit Lob-Geſaͤngen und mit Liedern, Jns Creutzes reiches Blut-Revier, Und mitten unter unſern Bruͤdern, Bey aufgeſtiegner Froͤlichkeit, Die erſten Fruͤchte zinſen ſollen. Wenn ſie des Lebens kurtze Zeit Jns Ewige verwandeln wollen, Nimm
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0130" n="120"/> <fw place="top" type="header">1726.</fw><lb/> <lg n="83"> <l>Ach! ſegne die, welche den Bruder gebohren,</l><lb/> <l>Die er noch hier als Mutter ehrt,</l><lb/> <l>Sie bleibe zum ewigen Frieden erkohren,</l><lb/> <l>Der Kinder Wuͤnſchen werd erhoͤrt;</l><lb/> <l>Die Tochter, die Seinen auch auſſer Land,</l><lb/> <l>Behalt, als die Deinen, in deiner Hand,</l><lb/> <l>Und ihme ſelbſt falle, nach redlichem Fechten,</l><lb/> <l>Und herrlichem Siege, das Looß der Gerechten.</l> </lg><lb/> <lg rendition="#et #fr" n="84"> <head>Chor.</head> <l>Da GOtt ſeinen treuen Knechten</l> <l>geben wird den<lb/> Gnaden-Lohn<supplied>,</supplied></l> <l>und die Huͤtten der Gerechten</l><lb/> <l>ſtimmen an den Sieges-Thon;</l> <l>Da fuͤrwahr</l><lb/> <l>GOttes Schaar</l> <l>ihn wird loben immerdar.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq">L.</hi> <hi rendition="#b">Bey einer</hi> <hi rendition="#aq">Viſite</hi> <hi rendition="#b">von dem itzigen Herrn<lb/> Abt zu Bergen in Dresden.</hi> </head><lb/> <lg n="85"> <l><hi rendition="#in">O</hi> GOtt! der Liebe Wunder-Quell,</l><lb/> <l>Du Menſch in Gnaden, ohne Suͤnde,</l><lb/> <l>Und unſer Fuͤrſt Jmmanuel,</l><lb/> <l>Du Geiſt der Hoͤhen und der Gruͤnde,</l><lb/> <l>Es ſetzt uns deiner Wege Lauf</l><lb/> <l>Jn ehrerbietiges Erſtaunen,</l><lb/> <l>Doch thun ſich unſre Lippen auf,</l><lb/> <l>Von dir recht muthig zu poſaunen,</l><lb/> <l>Du Koͤnig aller Welt,</l><lb/> <l>Du zwey geſtammter Held,</l><lb/> <l>Du unſers Lebens beſte Freude,</l><lb/> <l>Du Schrecken der Vernunft,</l><lb/> <l>Und der verkehrten Zunft,</l><lb/> <l>Der Deinen wahre Seelen-Weyde.</l> </lg><lb/> <lg n="86"> <l>Du willſt, daß unſre Hertzen dir</l><lb/> <l>Mit Lob-Geſaͤngen und mit Liedern,</l><lb/> <l>Jns Creutzes reiches Blut-Revier,</l><lb/> <l>Und mitten unter unſern Bruͤdern,</l><lb/> <l>Bey aufgeſtiegner Froͤlichkeit,</l><lb/> <l>Die erſten Fruͤchte zinſen ſollen.</l><lb/> <l>Wenn ſie des Lebens kurtze Zeit</l><lb/> <l>Jns Ewige verwandeln wollen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nimm</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [120/0130]
1726.
Ach! ſegne die, welche den Bruder gebohren,
Die er noch hier als Mutter ehrt,
Sie bleibe zum ewigen Frieden erkohren,
Der Kinder Wuͤnſchen werd erhoͤrt;
Die Tochter, die Seinen auch auſſer Land,
Behalt, als die Deinen, in deiner Hand,
Und ihme ſelbſt falle, nach redlichem Fechten,
Und herrlichem Siege, das Looß der Gerechten.
Chor. Da GOtt ſeinen treuen Knechten geben wird den
Gnaden-Lohn, und die Huͤtten der Gerechten
ſtimmen an den Sieges-Thon; Da fuͤrwahr
GOttes Schaar ihn wird loben immerdar.
L. Bey einer Viſite von dem itzigen Herrn
Abt zu Bergen in Dresden.
O GOtt! der Liebe Wunder-Quell,
Du Menſch in Gnaden, ohne Suͤnde,
Und unſer Fuͤrſt Jmmanuel,
Du Geiſt der Hoͤhen und der Gruͤnde,
Es ſetzt uns deiner Wege Lauf
Jn ehrerbietiges Erſtaunen,
Doch thun ſich unſre Lippen auf,
Von dir recht muthig zu poſaunen,
Du Koͤnig aller Welt,
Du zwey geſtammter Held,
Du unſers Lebens beſte Freude,
Du Schrecken der Vernunft,
Und der verkehrten Zunft,
Der Deinen wahre Seelen-Weyde.
Du willſt, daß unſre Hertzen dir
Mit Lob-Geſaͤngen und mit Liedern,
Jns Creutzes reiches Blut-Revier,
Und mitten unter unſern Bruͤdern,
Bey aufgeſtiegner Froͤlichkeit,
Die erſten Fruͤchte zinſen ſollen.
Wenn ſie des Lebens kurtze Zeit
Jns Ewige verwandeln wollen,
Nimm
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |