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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1732.

Meine Seele muste sagen:
Das ist Amminadibs Wagen.

Den Leipziger Besuch
(Nach unsers Meisters Lehr

Und dem Concordi-Buch) (**)
Vergeß ich nimmermehr;
Den Vergleich der SeligkeitenMatth. 5.
Offenb. 2, s.

Und der Uberwindungs-Zeiten.
Jn Dreßden ward ein Plan
Gemeinschafftlich besehn,
Wie man die Lebens-Bahn
Mit Freuden solle geh'n
Daß man auch unsträflich wandle,
Und noch andre mit behandle.
Wir haben seit der Zeit
Einander lieb gehabt,
Und uns in Freud und Leid
Auf manche Art gelabt:
Bald ist unser Franck entwichen,
Paul und Elers sind erblichen.
Jch habe jenem Knecht
Jn Demuth nachgerufft,
Den andern auch mit Recht
Geehret in der Grufft;
Paulo hab ich stille Triebe
Nachgeschickt aus Drang der Liebe.
Nun kommt die Reih an dich,
Verklärter Zeuge du;
Du eiltest ritterlich
Dem schönen Siege zu.
Leib! dich hieß ich stille liegen,
Seele! dich zur Arche fliegen.
Weil aber, sel'ge Vier!
Jhr mich so hoch geliebt,
Und
(**) Art. Smalc. P. III Art IV. de Evangelio in fine. Allwo
die itzo verruffnen Privat-Convente so herrlich anbefohlen
werden.

1732.

Meine Seele muſte ſagen:
Das iſt Amminadibs Wagen.

Den Leipziger Beſuch
(Nach unſers Meiſters Lehr

Und dem Concordi-Buch) (**)
Vergeß ich nimmermehr;
Den Vergleich der SeligkeitenMatth. 5.
Offenb. 2, ſ.

Und der Uberwindungs-Zeiten.
Jn Dreßden ward ein Plan
Gemeinſchafftlich beſehn,
Wie man die Lebens-Bahn
Mit Freuden ſolle geh’n
Daß man auch unſtraͤflich wandle,
Und noch andre mit behandle.
Wir haben ſeit der Zeit
Einander lieb gehabt,
Und uns in Freud und Leid
Auf manche Art gelabt:
Bald iſt unſer Franck entwichen,
Paul und Elers ſind erblichen.
Jch habe jenem Knecht
Jn Demuth nachgerufft,
Den andern auch mit Recht
Geehret in der Grufft;
Paulo hab ich ſtille Triebe
Nachgeſchickt aus Drang der Liebe.
Nun kommt die Reih an dich,
Verklaͤrter Zeuge du;
Du eilteſt ritterlich
Dem ſchoͤnen Siege zu.
Leib! dich hieß ich ſtille liegen,
Seele! dich zur Arche fliegen.
Weil aber, ſel’ge Vier!
Jhr mich ſo hoch geliebt,
Und
(**) Art. Smalc. P. III Art IV. de Evangelio in fine. Allwo
die itzo verruffnen Privat-Convente ſo herrlich anbefohlen
werden.
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[248/0258] 1732. Meine Seele muſte ſagen: Das iſt Amminadibs Wagen. Den Leipziger Beſuch (Nach unſers Meiſters Lehr Und dem Concordi-Buch) (**) Vergeß ich nimmermehr; Den Vergleich der Seligkeiten Und der Uberwindungs-Zeiten. Jn Dreßden ward ein Plan Gemeinſchafftlich beſehn, Wie man die Lebens-Bahn Mit Freuden ſolle geh’n Daß man auch unſtraͤflich wandle, Und noch andre mit behandle. Wir haben ſeit der Zeit Einander lieb gehabt, Und uns in Freud und Leid Auf manche Art gelabt: Bald iſt unſer Franck entwichen, Paul und Elers ſind erblichen. Jch habe jenem Knecht Jn Demuth nachgerufft, Den andern auch mit Recht Geehret in der Grufft; Paulo hab ich ſtille Triebe Nachgeſchickt aus Drang der Liebe. Nun kommt die Reih an dich, Verklaͤrter Zeuge du; Du eilteſt ritterlich Dem ſchoͤnen Siege zu. Leib! dich hieß ich ſtille liegen, Seele! dich zur Arche fliegen. Weil aber, ſel’ge Vier! Jhr mich ſo hoch geliebt, Und (**) Art. Smalc. P. III Art IV. de Evangelio in fine. Allwo die itzo verruffnen Privat-Convente ſo herrlich anbefohlen werden.

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/258>, abgerufen am 22.11.2024.