Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.
Und dürffen wir noch eines bitten, So wollst du unsers Rothens Geist Mit deinem Frieden überschütten, Der sich bereits in ihm erweist. Es bleiben er, und die ihn lieben, Dir zum Gedächtniß angeschrieben, Als solche, die dein Hertze hegt. Man seh in allem, was er handelt, Daß JEsus selber in ihm wandelt, Und alle seine Glieder trägt. XXVIII. Auf der Frau D. Petersen Ein- gang in die Freude. * SO gehest du dahin, vor unsers Königs Thron Des lieben GOttes-Lamms, um welches Löwen- Hertzen Gemächlichkeit und Ruhm, Natur und Kunst verschertzen: Das macht, sie sehen ihn in Lieb und Glauben schon,1. Pet. 1, 8. Du siehst ihn nun, o Weib nach selger Pilgrimschaft, Wie ehemals am Creutz, zur rechten Hand der Kraft. O Freundin, gönne uns, dir gläubig nachzusehn. Dir, deren Treue mich und andre mehr beschämet, Die wir uns ebenfalls zum Creutze hin bequemet, Und aber immer noch an einem Stecken gehn. Ach, möcht er uns die Hand, der HErr das Ohr durch- bohren!Es. 36, 6. c. 50, 5. So gienge einst die Lust zu fremder Kraft verlohren.(Exod. 21, 6 Nicht ehe siegete der Kämpfer Jsrael, Als biß ihm GOttes Kraft die Hüfte ausgerencket,Gen. 32. Wo * Gedruckt zu Dreßden.
Und duͤrffen wir noch eines bitten, So wollſt du unſers Rothens Geiſt Mit deinem Frieden uͤberſchuͤtten, Der ſich bereits in ihm erweiſt. Es bleiben er, und die ihn lieben, Dir zum Gedaͤchtniß angeſchrieben, Als ſolche, die dein Hertze hegt. Man ſeh in allem, was er handelt, Daß JEſus ſelber in ihm wandelt, Und alle ſeine Glieder traͤgt. XXVIII. Auf der Frau D. Peterſen Ein- gang in die Freude. * SO geheſt du dahin, vor unſers Koͤnigs Thron Des lieben GOttes-Lamms, um welches Loͤwen- Hertzen Gemaͤchlichkeit und Ruhm, Natur und Kunſt verſchertzen: Das macht, ſie ſehen ihn in Lieb und Glauben ſchon,1. Pet. 1, 8. Du ſiehſt ihn nun, o Weib nach ſelger Pilgrimſchaft, Wie ehemals am Creutz, zur rechten Hand der Kraft. O Freundin, goͤnne uns, dir glaͤubig nachzuſehn. Dir, deren Treue mich und andre mehr beſchaͤmet, Die wir uns ebenfalls zum Creutze hin bequemet, Und aber immer noch an einem Stecken gehn. Ach, moͤcht er uns die Hand, der HErr das Ohr durch- bohren!Eſ. 36, 6. c. 50, 5. So gienge einſt die Luſt zu fremder Kraft verlohren.(Exod. 21, 6 Nicht ehe ſiegete der Kaͤmpfer Jſrael, Als biß ihm GOttes Kraft die Huͤfte ausgerencket,Gen. 32. Wo * Gedruckt zu Dreßden.
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1724.
Du wolleſt uns zuſammen halten,
Und uͤber unſrer Liebe walten,
Als uͤber deinen Augen-Stern.
Wir werden hin und her geſchmiſſen;
Es ſey drum nur nichts abgeriſſen
Von unſerm Bunde fuͤr den HErrn.
Und duͤrffen wir noch eines bitten,
So wollſt du unſers Rothens Geiſt
Mit deinem Frieden uͤberſchuͤtten,
Der ſich bereits in ihm erweiſt.
Es bleiben er, und die ihn lieben,
Dir zum Gedaͤchtniß angeſchrieben,
Als ſolche, die dein Hertze hegt.
Man ſeh in allem, was er handelt,
Daß JEſus ſelber in ihm wandelt,
Und alle ſeine Glieder traͤgt.
XXVIII. Auf der Frau D. Peterſen Ein-
gang in die Freude. *
SO geheſt du dahin, vor unſers Koͤnigs Thron
Des lieben GOttes-Lamms, um welches Loͤwen-
Hertzen
Gemaͤchlichkeit und Ruhm, Natur und Kunſt verſchertzen:
Das macht, ſie ſehen ihn in Lieb und Glauben ſchon,
Du ſiehſt ihn nun, o Weib nach ſelger Pilgrimſchaft,
Wie ehemals am Creutz, zur rechten Hand der Kraft.
O Freundin, goͤnne uns, dir glaͤubig nachzuſehn.
Dir, deren Treue mich und andre mehr beſchaͤmet,
Die wir uns ebenfalls zum Creutze hin bequemet,
Und aber immer noch an einem Stecken gehn.
Ach, moͤcht er uns die Hand, der HErr das Ohr durch-
bohren!
So gienge einſt die Luſt zu fremder Kraft verlohren.
Nicht ehe ſiegete der Kaͤmpfer Jſrael,
Als biß ihm GOttes Kraft die Huͤfte ausgerencket,
Wo
* Gedruckt zu Dreßden.
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