Zöckler, Otto: Die Lehre vom Urstand des Menschen. Gütersloh, 1879.X. Schluß. Ueberkleidetwerden und der Verwandlung (2 Cor. 5, 1--5; 1 Cor.15, 51) herbeigezogen, hat als letzte sieghafte Wirkung der Auf- erstehung Christi die "Wiederherstellung einer neuen leiblichen Ver- wandlungsfähigkeit am Weltende" zu weissagen gewagt und von einem "Gegensatze der wieder zunehmenden Makrobiotik am Welt- ende zur abnehmenden Makrobiotik in der Urzeit" geredet.1) Wir verkennen nicht den Reichthum fruchtbarer Gedanken, der in diesem Thema beschlossen liegt, gestehen auch gern das Reizvolle solcher Betrachtungen zu, die uns allerdings mitten in den Chiliasmus hineinführen, immer aber doch einem Chiliasmus biblisch funda- mentirter Art angehören und in der Sphäre berechtigter christlicher Hoffnungen verbleiben würden. Aber schon die Rücksicht auf den für unsre Untersuchung bestimmten Raum verbietet uns näheres Eingehen auf diesen Gegenstand. Wir müssen uns damit begnügen, unsre dogmatisch-apologetische Erörterung der Lehre vom Urstand an der Spitze der Heilsentwicklung, nebst der eigenthümlichen Er- weiterung, die wir dieser Lehre durch Herbeiziehung der Patriarchen- geschichte zu ertheilen hatten, der Prüfung unsrer Leser zu unter- breiten. Möge es uns gelungen sein, den einen oder andren Mitforscher im Buche des Lebens zu tieferem Eindringen in den Gegenstand anzuregen. 1) Posit. Dogmatik a. a. O., deßgleichen Theol.-homilet. Commentar zur
Genesis, S. LXIX f. und S. 123. X. Schluß. Ueberkleidetwerden und der Verwandlung (2 Cor. 5, 1—5; 1 Cor.15, 51) herbeigezogen, hat als letzte ſieghafte Wirkung der Auf- erſtehung Chriſti die „Wiederherſtellung einer neuen leiblichen Ver- wandlungsfähigkeit am Weltende‟ zu weiſſagen gewagt und von einem „Gegenſatze der wieder zunehmenden Makrobiotik am Welt- ende zur abnehmenden Makrobiotik in der Urzeit‟ geredet.1) Wir verkennen nicht den Reichthum fruchtbarer Gedanken, der in dieſem Thema beſchloſſen liegt, geſtehen auch gern das Reizvolle ſolcher Betrachtungen zu, die uns allerdings mitten in den Chiliasmus hineinführen, immer aber doch einem Chiliasmus bibliſch funda- mentirter Art angehören und in der Sphäre berechtigter chriſtlicher Hoffnungen verbleiben würden. Aber ſchon die Rückſicht auf den für unſre Unterſuchung beſtimmten Raum verbietet uns näheres Eingehen auf dieſen Gegenſtand. Wir müſſen uns damit begnügen, unſre dogmatiſch-apologetiſche Erörterung der Lehre vom Urſtand an der Spitze der Heilsentwicklung, nebſt der eigenthümlichen Er- weiterung, die wir dieſer Lehre durch Herbeiziehung der Patriarchen- geſchichte zu ertheilen hatten, der Prüfung unſrer Leſer zu unter- breiten. Möge es uns gelungen ſein, den einen oder andren Mitforſcher im Buche des Lebens zu tieferem Eindringen in den Gegenſtand anzuregen. 1) Poſit. Dogmatik a. a. O., deßgleichen Theol.-homilet. Commentar zur
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X. Schluß.
Ueberkleidetwerden und der Verwandlung (2 Cor. 5, 1—5; 1 Cor.
15, 51) herbeigezogen, hat als letzte ſieghafte Wirkung der Auf-
erſtehung Chriſti die „Wiederherſtellung einer neuen leiblichen Ver-
wandlungsfähigkeit am Weltende‟ zu weiſſagen gewagt und von
einem „Gegenſatze der wieder zunehmenden Makrobiotik am Welt-
ende zur abnehmenden Makrobiotik in der Urzeit‟ geredet. 1) Wir
verkennen nicht den Reichthum fruchtbarer Gedanken, der in dieſem
Thema beſchloſſen liegt, geſtehen auch gern das Reizvolle ſolcher
Betrachtungen zu, die uns allerdings mitten in den Chiliasmus
hineinführen, immer aber doch einem Chiliasmus bibliſch funda-
mentirter Art angehören und in der Sphäre berechtigter chriſtlicher
Hoffnungen verbleiben würden. Aber ſchon die Rückſicht auf den
für unſre Unterſuchung beſtimmten Raum verbietet uns näheres
Eingehen auf dieſen Gegenſtand. Wir müſſen uns damit begnügen,
unſre dogmatiſch-apologetiſche Erörterung der Lehre vom Urſtand
an der Spitze der Heilsentwicklung, nebſt der eigenthümlichen Er-
weiterung, die wir dieſer Lehre durch Herbeiziehung der Patriarchen-
geſchichte zu ertheilen hatten, der Prüfung unſrer Leſer zu unter-
breiten. Möge es uns gelungen ſein, den einen oder andren
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