Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.Die mannichfaltigen Wohlthaten III. Die mannichfaltigen Wohlthaten und Freuden jedes Tages. Des Morgens. Gott, jeder neue Tag ist ein neues Geschenk diese
Die mannichfaltigen Wohlthaten III. Die mannichfaltigen Wohlthaten und Freuden jedes Tages. Des Morgens. Gott, jeder neue Tag iſt ein neues Geſchenk dieſe
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0156" n="134"/> <fw place="top" type="header">Die mannichfaltigen Wohlthaten</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>Die mannichfaltigen Wohlthaten und<lb/> Freuden jedes Tages.<lb/><hi rendition="#g">Des Morgens.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>ott, jeder neue Tag iſt ein neues Geſchenk<lb/> deiner Güte. Und wie viel ſchenket mir<lb/> nicht deine Güte mit jedem neuen Tage! Man-<lb/> nichfaltig und groß ſind meine Bedürfniſſe; ſie<lb/> erneuern und vervielfältigen ſich gewiſſermaſ-<lb/> ſen täglich. Täglich lerne ich mehr Schönes<lb/> und Gutes kennen und verlangen. Die An-<lb/> nehmlichkeiten, die Bequemlichkeiten, die Freu-<lb/> den dieſes Lebens werden mir durch ihren Ge-<lb/> brauch und Genuß immer ſchätzbarer, und mein<lb/> Geſchmack an denſelben verfeinert ſich immer<lb/> von einer Zeit zu der andern. Die Begierde<lb/> und das Beſtreben nach Erkenntniß, nach Voll-<lb/> kommenheit, nach Glückſeligkeit begleiten mich<lb/> allenthalben, und werden mit jedem Schritte,<lb/> den ich auf dem Wege nach dem Ziele thue,<lb/> immer ſtärker. Aber mit jedem neuen Tage<lb/> ſchenkeſt du mir auch neue Mittel und neue<lb/> Kräfte, jenen Bedürfniſſen abzuhelfen und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſe</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0156]
Die mannichfaltigen Wohlthaten
III.
Die mannichfaltigen Wohlthaten und
Freuden jedes Tages.
Des Morgens.
Gott, jeder neue Tag iſt ein neues Geſchenk
deiner Güte. Und wie viel ſchenket mir
nicht deine Güte mit jedem neuen Tage! Man-
nichfaltig und groß ſind meine Bedürfniſſe; ſie
erneuern und vervielfältigen ſich gewiſſermaſ-
ſen täglich. Täglich lerne ich mehr Schönes
und Gutes kennen und verlangen. Die An-
nehmlichkeiten, die Bequemlichkeiten, die Freu-
den dieſes Lebens werden mir durch ihren Ge-
brauch und Genuß immer ſchätzbarer, und mein
Geſchmack an denſelben verfeinert ſich immer
von einer Zeit zu der andern. Die Begierde
und das Beſtreben nach Erkenntniß, nach Voll-
kommenheit, nach Glückſeligkeit begleiten mich
allenthalben, und werden mit jedem Schritte,
den ich auf dem Wege nach dem Ziele thue,
immer ſtärker. Aber mit jedem neuen Tage
ſchenkeſt du mir auch neue Mittel und neue
Kräfte, jenen Bedürfniſſen abzuhelfen und
dieſe
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