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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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(7) Im Fall auch ein Knecht oder Pferd vor dem Feinde bliebe/ oder in währenden Feldzuge verlohren würde/ oder sonst zu Schaden käme/ ist der von Adel nicht schuldig/ einem andern Knecht oder Pferd/ an die Stelle zu schaffen/ bis so lange der Landes-Fürst ihme diesen Schadeu wieder gut gethan hat/ besage des Reverses de anno 1623. Und ob das Land zu Sachen sc.

(8) Wenn auch der Zug geendet/ seynd die von Adel vor ihre Knechte keine Abdanckungs-Gelder zu entrichten schuldig/ sondern der Landes-Fürst/ hat sie gleich andern Völckern zu tractiren.

So viel aber die Pferde und Gewehr antrist/ seynd selbige dem vom Adel/ es bleibe ein Knecht/ oder stürbe sonsten/ oder werde abgedanckt/ wieder einzuliefern und abzufolgen.

Extract aus dem Muster-Register derer von Adel und anderer des Stifts Meissen unterthan sub dato den 29. Maj. 1583.

Nischwiz/ die Jungen von Brandliz Vormünder haben zwey Pferde/ mit 2. Knechten / so Drab-Harnisch-Schuz-Ermel/ und Sturm-Hauben geführet/ durch reiten lassen / an Rüstungen und Pferden unzutadel.

Extract aus der bey bey denen Stiftern Meissen/ Merseburg/ und Naumburg der Ritterschaft und Leuten/ am 8ten Aug. 1614. gehaltene Musterung.

Heinrich von Gaudeliz zu Mischwiz hat 2 Pferde und 2. Knechte in Rüstung und Reisigen Zeug/ jeden mit 2. Pufferten/ neben einander/ darauf Kücher samt Pulverflaschen und Schwerden mit Silber beschlagen durch reiten lassen.

Churfürsten zu Sachsen Johannis Georgii I. Testament.

Im Nahmen der hochgelobten heiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit/ GOttes des Vaters/ GOttes des Sohnes/ und GOttes des heiligen Geistes/ sc. Haben Wir Johann Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ des heil. Römischen Reichs Ertz-Marschall und Churfürst/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen / Burggraf zu Magdeburg/ Graf zu der Margk und Ravensburg/ Herr zu Ravenstein / sc. Bey Uns die flüchtige Zergänglichkeit dieses Lebens/ und dannenhero dieses auch reiflich erwogen/ daß Uns als einer Christlichen/ und von den Allerhöchsten/ mit Fürstl. Kindern und Erben/ auch Land und Leute gesegneten Obrigkeit/ vermög GOttes Gebots/ und Unsers gegen Unsere Kinder und Unterthanen/ Uns obliegenden Vater: und Churfürstl. Amts nach/ nunmehro durch seine Göttl. Allmacht/ Gnade verliehen hohen Alter/ und auf so langwierige

(7) Im Fall auch ein Knecht oder Pferd vor dem Feinde bliebe/ oder in währenden Feldzuge verlohren würde/ oder sonst zu Schaden käme/ ist der von Adel nicht schuldig/ einem andern Knecht oder Pferd/ an die Stelle zu schaffen/ bis so lange der Landes-Fürst ihme diesen Schadeu wieder gut gethan hat/ besage des Reverses de anno 1623. Und ob das Land zu Sachen sc.

(8) Wenn auch der Zug geendet/ seynd die von Adel vor ihre Knechte keine Abdanckungs-Gelder zu entrichten schuldig/ sondern der Landes-Fürst/ hat sie gleich andern Völckern zu tractiren.

So viel aber die Pferde und Gewehr antrist/ seynd selbige dem vom Adel/ es bleibe ein Knecht/ oder stürbe sonsten/ oder werde abgedanckt/ wieder einzuliefern und abzufolgen.

Extract aus dem Muster-Register derer von Adel und anderer des Stifts Meissen unterthan sub dato den 29. Maj. 1583.

Nischwiz/ die Jungen von Brandliz Vormünder haben zwey Pferde/ mit 2. Knechten / so Drab-Harnisch-Schuz-Ermel/ und Sturm-Hauben geführet/ durch reiten lassen / an Rüstungen und Pferden unzutadel.

Extract aus der bey bey denen Stiftern Meissen/ Merseburg/ und Naumburg der Ritterschaft und Leuten/ am 8ten Aug. 1614. gehaltene Musterung.

Heinrich von Gaudeliz zu Mischwiz hat 2 Pferde und 2. Knechte in Rüstung und Reisigen Zeug/ jeden mit 2. Pufferten/ neben einander/ darauf Kücher samt Pulverflaschen und Schwerden mit Silber beschlagen durch reiten lassen.

Churfürsten zu Sachsen Johannis Georgii I. Testament.

Im Nahmen der hochgelobten heiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit/ GOttes des Vaters/ GOttes des Sohnes/ und GOttes des heiligen Geistes/ sc. Haben Wir Johann Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ des heil. Römischen Reichs Ertz-Marschall und Churfürst/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen / Burggraf zu Magdeburg/ Graf zu der Margk und Ravensburg/ Herr zu Ravenstein / sc. Bey Uns die flüchtige Zergänglichkeit dieses Lebens/ und dannenhero dieses auch reiflich erwogen/ daß Uns als einer Christlichen/ und von den Allerhöchsten/ mit Fürstl. Kindern und Erben/ auch Land und Leute gesegneten Obrigkeit/ vermög GOttes Gebots/ und Unsers gegen Unsere Kinder und Unterthanen/ Uns obliegenden Vater: und Churfürstl. Amts nach/ nunmehro durch seine Göttl. Allmacht/ Gnade verliehen hohen Alter/ und auf so langwierige

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        <p>So viel aber die Pferde und Gewehr antrist/ seynd selbige dem vom Adel/ es                      bleibe ein Knecht/ oder stürbe sonsten/ oder werde abgedanckt/ wieder                      einzuliefern und abzufolgen.</p>
        <p>Extract aus dem Muster-Register derer von Adel und anderer des Stifts Meissen                      unterthan sub dato den 29. Maj. 1583.</p>
        <p>Nischwiz/ die Jungen von Brandliz Vormünder haben zwey Pferde/ mit 2. Knechten                     / so Drab-Harnisch-Schuz-Ermel/ und Sturm-Hauben geführet/ durch reiten lassen                     / an Rüstungen und Pferden unzutadel.</p>
        <p>Extract aus der bey bey denen Stiftern Meissen/ Merseburg/ und Naumburg der                      Ritterschaft und Leuten/ am 8ten Aug. 1614. gehaltene Musterung.</p>
        <p>Heinrich von Gaudeliz zu Mischwiz hat 2 Pferde und 2. Knechte in Rüstung und                      Reisigen Zeug/ jeden mit 2. Pufferten/ neben einander/ darauf Kücher samt                      Pulverflaschen und Schwerden mit Silber beschlagen durch reiten lassen.</p>
        <p>Churfürsten zu Sachsen Johannis Georgii I. Testament.</p>
        <p>Im Nahmen der hochgelobten heiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit/ GOttes des                      Vaters/ GOttes des Sohnes/ und GOttes des heiligen Geistes/ sc. Haben Wir                      Johann Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ des heil. Römischen Reichs                      Ertz-Marschall und Churfürst/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen /                      Burggraf zu Magdeburg/ Graf zu der Margk und Ravensburg/ Herr zu Ravenstein /                      sc. Bey Uns die flüchtige Zergänglichkeit dieses Lebens/ und dannenhero dieses                      auch reiflich erwogen/ daß Uns als einer Christlichen/ und von den                      Allerhöchsten/ mit Fürstl. Kindern und Erben/ auch Land und Leute gesegneten                      Obrigkeit/ vermög GOttes Gebots/ und Unsers gegen Unsere Kinder und                      Unterthanen/ Uns obliegenden Vater: und Churfürstl. Amts nach/ nunmehro durch                      seine Göttl. Allmacht/ Gnade verliehen hohen Alter/ und auf so langwierige
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[160/0203] (7) Im Fall auch ein Knecht oder Pferd vor dem Feinde bliebe/ oder in währenden Feldzuge verlohren würde/ oder sonst zu Schaden käme/ ist der von Adel nicht schuldig/ einem andern Knecht oder Pferd/ an die Stelle zu schaffen/ bis so lange der Landes-Fürst ihme diesen Schadeu wieder gut gethan hat/ besage des Reverses de anno 1623. Und ob das Land zu Sachen sc. (8) Wenn auch der Zug geendet/ seynd die von Adel vor ihre Knechte keine Abdanckungs-Gelder zu entrichten schuldig/ sondern der Landes-Fürst/ hat sie gleich andern Völckern zu tractiren. So viel aber die Pferde und Gewehr antrist/ seynd selbige dem vom Adel/ es bleibe ein Knecht/ oder stürbe sonsten/ oder werde abgedanckt/ wieder einzuliefern und abzufolgen. Extract aus dem Muster-Register derer von Adel und anderer des Stifts Meissen unterthan sub dato den 29. Maj. 1583. Nischwiz/ die Jungen von Brandliz Vormünder haben zwey Pferde/ mit 2. Knechten / so Drab-Harnisch-Schuz-Ermel/ und Sturm-Hauben geführet/ durch reiten lassen / an Rüstungen und Pferden unzutadel. Extract aus der bey bey denen Stiftern Meissen/ Merseburg/ und Naumburg der Ritterschaft und Leuten/ am 8ten Aug. 1614. gehaltene Musterung. Heinrich von Gaudeliz zu Mischwiz hat 2 Pferde und 2. Knechte in Rüstung und Reisigen Zeug/ jeden mit 2. Pufferten/ neben einander/ darauf Kücher samt Pulverflaschen und Schwerden mit Silber beschlagen durch reiten lassen. Churfürsten zu Sachsen Johannis Georgii I. Testament. Im Nahmen der hochgelobten heiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit/ GOttes des Vaters/ GOttes des Sohnes/ und GOttes des heiligen Geistes/ sc. Haben Wir Johann Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ des heil. Römischen Reichs Ertz-Marschall und Churfürst/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen / Burggraf zu Magdeburg/ Graf zu der Margk und Ravensburg/ Herr zu Ravenstein / sc. Bey Uns die flüchtige Zergänglichkeit dieses Lebens/ und dannenhero dieses auch reiflich erwogen/ daß Uns als einer Christlichen/ und von den Allerhöchsten/ mit Fürstl. Kindern und Erben/ auch Land und Leute gesegneten Obrigkeit/ vermög GOttes Gebots/ und Unsers gegen Unsere Kinder und Unterthanen/ Uns obliegenden Vater: und Churfürstl. Amts nach/ nunmehro durch seine Göttl. Allmacht/ Gnade verliehen hohen Alter/ und auf so langwierige

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/203>, abgerufen am 19.05.2024.