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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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dieselben neben den Chur-Sächsischen dem Feind überaus grosser Schade zugefüget worden: Ihr Königl. Maj. haben in eigner Person mit theils Ihrer Armee die gantze Nacht auf der Wahlstat gehalten/ und weilen sich von dem Feinde gantz niemand mehr praesentiret/ bey angehendem Tage mit einem Heroischen Siegs- und Feld-Geschrey ihren Abzug genommen/ zuförderst aber der Göttlichen Allmacht/ um die erhaltene ansehnliche Victoria hertzlich gedancket/ und um fernern Sieg und Uberwindung der Feinde Göttliches Worts/ inniglich gebäten. In solcher schändlichen/ und von den so hoch berühmten Tyllischen Soldaten zuvor unerhöreten Flucht/ haben sich bey 4000. der Flüchtigen/ mit grosser Unordnung in Leipzig reteriret darunter viel Verwundte/ und unter andern der Obriste Wrangel/ welcher im lincken Arm und Schenckel geschossen worden; Der General Tylli ist auch selbst mit drey Kugeln auf der lincken Seiten am Rückgrad verletzt/ so aber (weil er fest) nicht durchgegangen. Ingleichen hat auch der von Pappenheim eine Schuß bekommen/ so aber nicht gefährlich/ der ist den andern Tag nach gehaltener Schlacht zu Eisleben nur mit einem Diener in der Flucht angekommen/ und hat selbsten berichtet/ daß er von den Chur-Sächsischen Reutern also bedränget und umringet gewesen/ daß er sich seines Lebens verziehen; er habe aber einen derselben Reutern erschossen/ das gelbe Feld-Zeichen um sich gebunden/ und von einem andern das Wort erlanget/ damit er also noch hindurch kommen/ und sich salvirt. Mehr höchst gedachte/ Ihr Königl. Majest. sind gleich den Tag nach der Schlacht/ als den 8. Septembr. auf Mörseburg marchirt/ dasselbe in Ihr Churfürstl. Durchl. Nahmen wiederum eingenommen/ daselbsten und in den umliegenden Ohrten noch bey 2000. flüchtige Tyllische Soldaten nieder gemacht. Darauf sie gleich ihren march auf die Ertzbischoffliche Magdeburgische Stadt Hall (so man die Cammer-Magd des Ertz-Stists zu nennen pfleget) genommen/ so sie den 10. Septembr. wie auch folgendes Tages den II. desselben das darinnen gelegene Fürstliche Residentz Haus Moritzburg genannt/ (so ziemlich befestiget gewesen) mit accord erobert. Der darinnen gelegene Capitain Winckelmann/ wie auch ein Obrister Wachtmeister Gratzsch genant/ haben sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen/ welche auch allbereit Ihr Churfürstl. Durchl. (an deren sie sich in mehr Weege höchlich vergriffen) geliefert/ und nacher Leipzig gefänglich geführet worden. Die allda gelegene Evangelische Soldaten/ haben sich in Ihr Königl. Majest. Dienste begeben/ die Catholischen aber haben Ihr Königliche Majest. abziehen lassen / welche zuvor ein Jurament gethan/ wider Ihr Königl. Majest. wie auch Ihr Churfürstl. Durchl. zu ewigen Zeiten nicht mehr zu dienen. Bey dieser vorgegangenen Haupt-Schlacht haben die Obriste Hulcke/ welcher mit etlichen commandirten Volck zu Naumburg gelegen/ und sehr bravirt/ diese grosse Nie-

dieselben neben den Chur-Sächsischen dem Feind überaus grosser Schade zugefüget worden: Ihr Königl. Maj. haben in eigner Person mit theils Ihrer Armeè die gantze Nacht auf der Wahlstat gehalten/ und weilen sich von dem Feinde gantz niemand mehr praesentiret/ bey angehendem Tage mit einem Heroischen Siegs- und Feld-Geschrey ihren Abzug genommen/ zuförderst aber der Göttlichen Allmacht/ um die erhaltene ansehnliche Victoria hertzlich gedancket/ und um fernern Sieg und Uberwindung der Feinde Göttliches Worts/ inniglich gebäten. In solcher schändlichen/ und von den so hoch berühmten Tyllischen Soldaten zuvor unerhöreten Flucht/ haben sich bey 4000. der Flüchtigen/ mit grosser Unordnung in Leipzig reteriret darunter viel Verwundte/ und unter andern der Obriste Wrangel/ welcher im lincken Arm und Schenckel geschossen worden; Der General Tylli ist auch selbst mit drey Kugeln auf der lincken Seiten am Rückgrad verletzt/ so aber (weil er fest) nicht durchgegangen. Ingleichen hat auch der von Pappenheim eine Schuß bekommen/ so aber nicht gefährlich/ der ist den andern Tag nach gehaltener Schlacht zu Eisleben nur mit einem Diener in der Flucht angekommen/ und hat selbsten berichtet/ daß er von den Chur-Sächsischen Reutern also bedränget und umringet gewesen/ daß er sich seines Lebens verziehen; er habe aber einen derselben Reutern erschossen/ das gelbe Feld-Zeichen um sich gebunden/ und von einem andern das Wort erlanget/ damit er also noch hindurch kommen/ und sich salvirt. Mehr höchst gedachte/ Ihr Königl. Majest. sind gleich den Tag nach der Schlacht/ als den 8. Septembr. auf Mörseburg marchirt/ dasselbe in Ihr Churfürstl. Durchl. Nahmen wiederum eingenommen/ daselbsten und in den umliegenden Ohrten noch bey 2000. flüchtige Tyllische Soldaten nieder gemacht. Darauf sie gleich ihren march auf die Ertzbischoffliche Magdeburgische Stadt Hall (so man die Cammer-Magd des Ertz-Stists zu nennen pfleget) genommen/ so sie den 10. Septembr. wie auch folgendes Tages den II. desselben das darinnen gelegene Fürstliche Residentz Haus Moritzburg genannt/ (so ziemlich befestiget gewesen) mit accord erobert. Der darinnen gelegene Capitain Winckelmann/ wie auch ein Obrister Wachtmeister Gratzsch genant/ haben sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen/ welche auch allbereit Ihr Churfürstl. Durchl. (an deren sie sich in mehr Weege höchlich vergriffen) geliefert/ und nacher Leipzig gefänglich geführet worden. Die allda gelegene Evangelische Soldaten/ haben sich in Ihr Königl. Majest. Dienste begeben/ die Catholischen aber haben Ihr Königliche Majest. abziehen lassen / welche zuvor ein Jurament gethan/ wider Ihr Königl. Majest. wie auch Ihr Churfürstl. Durchl. zu ewigen Zeiten nicht mehr zu dienen. Bey dieser vorgegangenen Haupt-Schlacht haben die Obriste Hulcke/ welcher mit etlichen commandirten Volck zu Naumburg gelegen/ und sehr bravirt/ diese grosse Nie-

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dieselben neben den Chur-Sächsischen dem Feind überaus grosser Schade                      zugefüget worden: Ihr Königl. Maj. haben in eigner Person mit theils Ihrer Armeè                      die gantze Nacht auf der Wahlstat gehalten/ und weilen sich von dem Feinde                      gantz niemand mehr praesentiret/ bey angehendem Tage mit einem Heroischen                      Siegs- und Feld-Geschrey ihren Abzug genommen/ zuförderst aber der Göttlichen                      Allmacht/ um die erhaltene ansehnliche Victoria hertzlich gedancket/ und um                      fernern Sieg und Uberwindung der Feinde Göttliches Worts/ inniglich gebäten. In                      solcher schändlichen/ und von den so hoch berühmten Tyllischen Soldaten zuvor                      unerhöreten Flucht/ haben sich bey 4000. der Flüchtigen/ mit grosser Unordnung                      in Leipzig reteriret darunter viel Verwundte/ und unter andern der Obriste                      Wrangel/ welcher im lincken Arm und Schenckel geschossen worden; Der General                      Tylli ist auch selbst mit drey Kugeln auf der lincken Seiten am Rückgrad                      verletzt/ so aber (weil er fest) nicht durchgegangen. Ingleichen hat auch der                      von Pappenheim eine Schuß bekommen/ so aber nicht gefährlich/ der ist den                      andern Tag nach gehaltener Schlacht zu Eisleben nur mit einem Diener in der                      Flucht angekommen/ und hat selbsten berichtet/ daß er von den Chur-Sächsischen                      Reutern also bedränget und umringet gewesen/ daß er sich seines Lebens                      verziehen; er habe aber einen derselben Reutern erschossen/ das gelbe                      Feld-Zeichen um sich gebunden/ und von einem andern das Wort erlanget/ damit                      er also noch hindurch kommen/ und sich salvirt. Mehr höchst gedachte/ Ihr                      Königl. Majest. sind gleich den Tag nach der Schlacht/ als den 8. Septembr. auf                      Mörseburg marchirt/ dasselbe in Ihr Churfürstl. Durchl. Nahmen wiederum                      eingenommen/ daselbsten und in den umliegenden Ohrten noch bey 2000. flüchtige                      Tyllische Soldaten nieder gemacht. Darauf sie gleich ihren march auf die                      Ertzbischoffliche Magdeburgische Stadt Hall (so man die Cammer-Magd des                      Ertz-Stists zu nennen pfleget) genommen/ so sie den 10. Septembr. wie auch                      folgendes Tages den II. desselben das darinnen gelegene Fürstliche Residentz                      Haus Moritzburg genannt/ (so ziemlich befestiget gewesen) mit accord erobert.                      Der darinnen gelegene Capitain Winckelmann/ wie auch ein Obrister Wachtmeister                      Gratzsch genant/ haben sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen/ welche auch                      allbereit Ihr Churfürstl. Durchl. (an deren sie sich in mehr Weege höchlich                      vergriffen) geliefert/ und nacher Leipzig gefänglich geführet worden. Die allda                      gelegene Evangelische Soldaten/ haben sich in Ihr Königl. Majest. Dienste                      begeben/ die Catholischen aber haben Ihr Königliche Majest. abziehen lassen /                      welche zuvor ein Jurament gethan/ wider Ihr Königl. Majest. wie auch Ihr                      Churfürstl. Durchl. zu ewigen Zeiten nicht mehr zu dienen. Bey dieser                      vorgegangenen Haupt-Schlacht haben die Obriste Hulcke/ welcher mit etlichen                      commandirten Volck zu Naumburg gelegen/ und sehr bravirt/ diese grosse Nie-
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[185/0228] dieselben neben den Chur-Sächsischen dem Feind überaus grosser Schade zugefüget worden: Ihr Königl. Maj. haben in eigner Person mit theils Ihrer Armeè die gantze Nacht auf der Wahlstat gehalten/ und weilen sich von dem Feinde gantz niemand mehr praesentiret/ bey angehendem Tage mit einem Heroischen Siegs- und Feld-Geschrey ihren Abzug genommen/ zuförderst aber der Göttlichen Allmacht/ um die erhaltene ansehnliche Victoria hertzlich gedancket/ und um fernern Sieg und Uberwindung der Feinde Göttliches Worts/ inniglich gebäten. In solcher schändlichen/ und von den so hoch berühmten Tyllischen Soldaten zuvor unerhöreten Flucht/ haben sich bey 4000. der Flüchtigen/ mit grosser Unordnung in Leipzig reteriret darunter viel Verwundte/ und unter andern der Obriste Wrangel/ welcher im lincken Arm und Schenckel geschossen worden; Der General Tylli ist auch selbst mit drey Kugeln auf der lincken Seiten am Rückgrad verletzt/ so aber (weil er fest) nicht durchgegangen. Ingleichen hat auch der von Pappenheim eine Schuß bekommen/ so aber nicht gefährlich/ der ist den andern Tag nach gehaltener Schlacht zu Eisleben nur mit einem Diener in der Flucht angekommen/ und hat selbsten berichtet/ daß er von den Chur-Sächsischen Reutern also bedränget und umringet gewesen/ daß er sich seines Lebens verziehen; er habe aber einen derselben Reutern erschossen/ das gelbe Feld-Zeichen um sich gebunden/ und von einem andern das Wort erlanget/ damit er also noch hindurch kommen/ und sich salvirt. Mehr höchst gedachte/ Ihr Königl. Majest. sind gleich den Tag nach der Schlacht/ als den 8. Septembr. auf Mörseburg marchirt/ dasselbe in Ihr Churfürstl. Durchl. Nahmen wiederum eingenommen/ daselbsten und in den umliegenden Ohrten noch bey 2000. flüchtige Tyllische Soldaten nieder gemacht. Darauf sie gleich ihren march auf die Ertzbischoffliche Magdeburgische Stadt Hall (so man die Cammer-Magd des Ertz-Stists zu nennen pfleget) genommen/ so sie den 10. Septembr. wie auch folgendes Tages den II. desselben das darinnen gelegene Fürstliche Residentz Haus Moritzburg genannt/ (so ziemlich befestiget gewesen) mit accord erobert. Der darinnen gelegene Capitain Winckelmann/ wie auch ein Obrister Wachtmeister Gratzsch genant/ haben sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen/ welche auch allbereit Ihr Churfürstl. Durchl. (an deren sie sich in mehr Weege höchlich vergriffen) geliefert/ und nacher Leipzig gefänglich geführet worden. Die allda gelegene Evangelische Soldaten/ haben sich in Ihr Königl. Majest. Dienste begeben/ die Catholischen aber haben Ihr Königliche Majest. abziehen lassen / welche zuvor ein Jurament gethan/ wider Ihr Königl. Majest. wie auch Ihr Churfürstl. Durchl. zu ewigen Zeiten nicht mehr zu dienen. Bey dieser vorgegangenen Haupt-Schlacht haben die Obriste Hulcke/ welcher mit etlichen commandirten Volck zu Naumburg gelegen/ und sehr bravirt/ diese grosse Nie-

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/228>, abgerufen am 21.11.2024.