Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Kürtzlich aber davon zu reden/ sind es folgende: Im Neu-Cassler Amt/ Bergzabern / Anweiler/ Kleeburg. Im Zweybrücker Amt/ Zweybrücken und Hornbach. Im Liechtenberger Amt/ das Berg-Schloß Liechtenberg/ samt dem nicht unweit davon liegenden Städtlein Cussel/ it. Baumholder/ Nohefelden sc. Im Meisenheimer Amt Meisenheim/ Ober- oder Lands-Berg-Moscheln/ Dreck-Odernheim/ Odenbach.

Das meiste davon ist im Wasgau gelegen; welches ein alter pagus Germanicus, seinen Namen von dem Gebirg und Walb Vogesus, oder wie mans in den Mittler-Zeiten geschrieben Vosagus, habend; Und daher/ wie von selbst zu erachten/ sehr bergigt.

Grosse und schiffbare Flüsse und Ströme hat es nicht; doch aber an geringern / seinem Bezirck nach/ keinen Mangel.

Oben im Neu-Cassler Amt findet sich die Lauter/ die hernach bey Lauterburg in den Rhein fället: Muß aber mit der Lauter die Kaysers-Lauter den Namen gegeben / und sich bey Lautereck in den Glan wirfft/ nicht vermischt werden. Ferner/ die Qurich/ so Anweiler vorbeygehet/ die Graben der Vestung Landau mit Wasser füllet/ und sich bey Germeresheim in den Rhein ergeusst.

Im Amt Zweybrücken/ die Er- oder Erlenbach/ so sich durch Zweybrücken schlinget / und nechst Ernstweiler mit der Hornbach vermischt. Ferner die Hornbach/ so unter der Stadt Hornbach/ deren sie den Namen mittheilet/ die Swolb zu sich nimt/ und nachdem sie sich nechst gemeldtem Dorff Ernstweiler mit der Erbach vereiniget/ ohnweit Einöth in die Bließ fället. So auch die Bließ/ welche bey Saar-Gemünd sich in die Saar schüttet/ und heut zu Tage wegen des Berg-Schlosses Bließ-Cassel/ dem Freyherrlichen Hause von Leyen zuständig / nicht unbekant ist.

Die Glan nimt ihren Ursprung noch im Zweybrücker Amt/ bey Waldmohr; und setzt ihren Lauff durch die Scheidenberger Wagh fort. Worauf sie verschiedene Oerter im Amt Liechtenberg bewässert/ und nachdem sie bey Lautereck die Lauter empfangen/ Meisenheim vorbeygehet/ und unter Drecks-Odernheim in der Nähe des verfallenen Closter Disibodenberg in die Nohe fällt. Welchem nach von selbst erhellet/ daß die meisten Land-Charten und Geographische Beschreibungen fehlen / wann sie den Fluß/ der Meisenheim vorbeygehet/ die Lauter betituln.

Die Nohe streckt sich von Noheweiler gegen Nohefelden/ und laufft so dann gegen Bingen zu/ da sie sich in den Rhein ausleeret. Uber den Glan und die Nohe findt sich noch im Amt Meisenheim/ (so weit es auch Landsberg in sich begreift.) Die Alsenttz/ so dem gemeinschaftlichen Flecken Alsentz den Namen geschenckt/ und bey Rheingravenstein in die Nohe eingehet.

Kürtzlich aber davon zu reden/ sind es folgende: Im Neu-Cassler Amt/ Bergzabern / Anweiler/ Kleeburg. Im Zweybrücker Amt/ Zweybrücken und Hornbach. Im Liechtenberger Amt/ das Berg-Schloß Liechtenberg/ samt dem nicht unweit davon liegenden Städtlein Cussel/ it. Baumholder/ Nohefelden sc. Im Meisenheimer Amt Meisenheim/ Ober- oder Lands-Berg-Moscheln/ Dreck-Odernheim/ Odenbach.

Das meiste davon ist im Wasgau gelegen; welches ein alter pagus Germanicus, seinen Namen von dem Gebirg und Walb Vogesus, oder wie mans in den Mittler-Zeiten geschrieben Vosagus, habend; Und daher/ wie von selbst zu erachten/ sehr bergigt.

Grosse und schiffbare Flüsse und Ströme hat es nicht; doch aber an geringern / seinem Bezirck nach/ keinen Mangel.

Oben im Neu-Cassler Amt findet sich die Lauter/ die hernach bey Lauterburg in den Rhein fället: Muß aber mit der Lauter die Kaysers-Lauter den Namen gegeben / und sich bey Lautereck in den Glan wirfft/ nicht vermischt werden. Ferner/ die Qurich/ so Anweiler vorbeygehet/ die Graben der Vestung Landau mit Wasser füllet/ und sich bey Germeresheim in den Rhein ergeusst.

Im Amt Zweybrücken/ die Er- oder Erlenbach/ so sich durch Zweybrücken schlinget / und nechst Ernstweiler mit der Hornbach vermischt. Ferner die Hornbach/ so unter der Stadt Hornbach/ deren sie den Namen mittheilet/ die Swolb zu sich nimt/ und nachdem sie sich nechst gemeldtem Dorff Ernstweiler mit der Erbach vereiniget/ ohnweit Einöth in die Bließ fället. So auch die Bließ/ welche bey Saar-Gemünd sich in die Saar schüttet/ und heut zu Tage wegen des Berg-Schlosses Bließ-Cassel/ dem Freyherrlichen Hause von Leyen zuständig / nicht unbekant ist.

Die Glan nimt ihren Ursprung noch im Zweybrücker Amt/ bey Waldmohr; und setzt ihren Lauff durch die Scheidenberger Wagh fort. Worauf sie verschiedene Oerter im Amt Liechtenberg bewässert/ und nachdem sie bey Lautereck die Lauter empfangen/ Meisenheim vorbeygehet/ und unter Drecks-Odernheim in der Nähe des verfallenen Closter Disibodenberg in die Nohe fällt. Welchem nach von selbst erhellet/ daß die meisten Land-Charten und Geographische Beschreibungen fehlen / wann sie den Fluß/ der Meisenheim vorbeygehet/ die Lauter betituln.

Die Nohe streckt sich von Noheweiler gegen Nohefelden/ und laufft so dann gegen Bingen zu/ da sie sich in den Rhein ausleeret. Uber den Glan und die Nohe findt sich noch im Amt Meisenheim/ (so weit es auch Landsberg in sich begreift.) Die Alsenttz/ so dem gemeinschaftlichen Flecken Alsentz den Namen geschenckt/ und bey Rheingravenstein in die Nohe eingehet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0300" n="257"/>
        <p>Kürtzlich aber davon zu reden/ sind es folgende: Im Neu-Cassler Amt/ Bergzabern                     / Anweiler/ Kleeburg. Im Zweybrücker Amt/ Zweybrücken und Hornbach. Im                      Liechtenberger Amt/ das Berg-Schloß Liechtenberg/ samt dem nicht unweit davon                      liegenden Städtlein Cussel/ it. Baumholder/ Nohefelden sc. Im Meisenheimer Amt                      Meisenheim/ Ober- oder Lands-Berg-Moscheln/ Dreck-Odernheim/ Odenbach.</p>
        <p>Das meiste davon ist im Wasgau gelegen; welches ein alter pagus Germanicus,                      seinen Namen von dem Gebirg und Walb Vogesus, oder wie mans in den                      Mittler-Zeiten geschrieben Vosagus, habend; Und daher/ wie von selbst zu                      erachten/ sehr bergigt.</p>
        <p>Grosse und schiffbare Flüsse und Ströme hat es nicht; doch aber an geringern /                      seinem Bezirck nach/ keinen Mangel.</p>
        <p>Oben im Neu-Cassler Amt findet sich die Lauter/ die hernach bey Lauterburg in                      den Rhein fället: Muß aber mit der Lauter die Kaysers-Lauter den Namen gegeben /                      und sich bey Lautereck in den Glan wirfft/ nicht vermischt werden. Ferner/ die                      Qurich/ so Anweiler vorbeygehet/ die Graben der Vestung Landau mit Wasser                      füllet/ und sich bey Germeresheim in den Rhein ergeusst.</p>
        <p>Im Amt Zweybrücken/ die Er- oder Erlenbach/ so sich durch Zweybrücken schlinget                     / und nechst Ernstweiler mit der Hornbach vermischt. Ferner die Hornbach/ so                      unter der Stadt Hornbach/ deren sie den Namen mittheilet/ die Swolb zu sich                      nimt/ und nachdem sie sich nechst gemeldtem Dorff Ernstweiler mit der Erbach                      vereiniget/ ohnweit Einöth in die Bließ fället. So auch die Bließ/ welche bey                      Saar-Gemünd sich in die Saar schüttet/ und heut zu Tage wegen des                      Berg-Schlosses Bließ-Cassel/ dem Freyherrlichen Hause von Leyen zuständig /                      nicht unbekant ist.</p>
        <p>Die Glan nimt ihren Ursprung noch im Zweybrücker Amt/ bey Waldmohr; und setzt                      ihren Lauff durch die Scheidenberger Wagh fort. Worauf sie verschiedene Oerter                      im Amt Liechtenberg bewässert/ und nachdem sie bey Lautereck die Lauter                      empfangen/ Meisenheim vorbeygehet/ und unter Drecks-Odernheim in der Nähe des                      verfallenen Closter Disibodenberg in die Nohe fällt. Welchem nach von selbst                      erhellet/ daß die meisten Land-Charten und Geographische Beschreibungen fehlen                     / wann sie den Fluß/ der Meisenheim vorbeygehet/ die Lauter betituln.</p>
        <p>Die Nohe streckt sich von Noheweiler gegen Nohefelden/ und laufft so dann gegen                      Bingen zu/ da sie sich in den Rhein ausleeret. Uber den Glan und die Nohe findt                      sich noch im Amt Meisenheim/ (so weit es auch Landsberg in sich begreift.) Die                      Alsenttz/ so dem gemeinschaftlichen Flecken Alsentz den Namen geschenckt/ und                      bey Rheingravenstein in die Nohe eingehet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0300] Kürtzlich aber davon zu reden/ sind es folgende: Im Neu-Cassler Amt/ Bergzabern / Anweiler/ Kleeburg. Im Zweybrücker Amt/ Zweybrücken und Hornbach. Im Liechtenberger Amt/ das Berg-Schloß Liechtenberg/ samt dem nicht unweit davon liegenden Städtlein Cussel/ it. Baumholder/ Nohefelden sc. Im Meisenheimer Amt Meisenheim/ Ober- oder Lands-Berg-Moscheln/ Dreck-Odernheim/ Odenbach. Das meiste davon ist im Wasgau gelegen; welches ein alter pagus Germanicus, seinen Namen von dem Gebirg und Walb Vogesus, oder wie mans in den Mittler-Zeiten geschrieben Vosagus, habend; Und daher/ wie von selbst zu erachten/ sehr bergigt. Grosse und schiffbare Flüsse und Ströme hat es nicht; doch aber an geringern / seinem Bezirck nach/ keinen Mangel. Oben im Neu-Cassler Amt findet sich die Lauter/ die hernach bey Lauterburg in den Rhein fället: Muß aber mit der Lauter die Kaysers-Lauter den Namen gegeben / und sich bey Lautereck in den Glan wirfft/ nicht vermischt werden. Ferner/ die Qurich/ so Anweiler vorbeygehet/ die Graben der Vestung Landau mit Wasser füllet/ und sich bey Germeresheim in den Rhein ergeusst. Im Amt Zweybrücken/ die Er- oder Erlenbach/ so sich durch Zweybrücken schlinget / und nechst Ernstweiler mit der Hornbach vermischt. Ferner die Hornbach/ so unter der Stadt Hornbach/ deren sie den Namen mittheilet/ die Swolb zu sich nimt/ und nachdem sie sich nechst gemeldtem Dorff Ernstweiler mit der Erbach vereiniget/ ohnweit Einöth in die Bließ fället. So auch die Bließ/ welche bey Saar-Gemünd sich in die Saar schüttet/ und heut zu Tage wegen des Berg-Schlosses Bließ-Cassel/ dem Freyherrlichen Hause von Leyen zuständig / nicht unbekant ist. Die Glan nimt ihren Ursprung noch im Zweybrücker Amt/ bey Waldmohr; und setzt ihren Lauff durch die Scheidenberger Wagh fort. Worauf sie verschiedene Oerter im Amt Liechtenberg bewässert/ und nachdem sie bey Lautereck die Lauter empfangen/ Meisenheim vorbeygehet/ und unter Drecks-Odernheim in der Nähe des verfallenen Closter Disibodenberg in die Nohe fällt. Welchem nach von selbst erhellet/ daß die meisten Land-Charten und Geographische Beschreibungen fehlen / wann sie den Fluß/ der Meisenheim vorbeygehet/ die Lauter betituln. Die Nohe streckt sich von Noheweiler gegen Nohefelden/ und laufft so dann gegen Bingen zu/ da sie sich in den Rhein ausleeret. Uber den Glan und die Nohe findt sich noch im Amt Meisenheim/ (so weit es auch Landsberg in sich begreift.) Die Alsenttz/ so dem gemeinschaftlichen Flecken Alsentz den Namen geschenckt/ und bey Rheingravenstein in die Nohe eingehet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/300
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/300>, abgerufen am 22.11.2024.