Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.ist mit sonderbahren Fleiß und Judicio verfertiget/ und würde mancher der neuern Genealogisten nicht fortkommen können / wenn diese gelehrte Feder ihnen nicht aus- und fliegen hülffe/ deren Mühe sie aber vor die ihrige auszu geben pflegen. Man muß billig mit sonderbahren Befrembden ansehen/ daß dieses schöne Werck einige tadeln wollen: Alleine es seind Leute/ die ihren Verstand erst mit etlichen Centnern Niesewurtz reinigen müssen/ und die weder unter Gelehrte noch unter vernünftige Leute gehören. Das Buch verdiente eine neue Auflage/ oder wenigstens einen Nachtrag. Giovanni, das ist des Herrn Cantzlers Geheimden Raths und Professor von Ludvvig in Halle / Germania Princeps, ist ein mit vielem Ruhm Ludvvig. zu belegendes Werck/ worinnen der Herr Autor seine sonderhahre Wissenschaft erwiesen/ die er in rebus Genealogicis besitzet. Es ist in forma 8tav. und seind darvon 2. Auflagen. Die neuere ist in vielen vermehret; Nur ist zu bedauren/ daß dem gelehrten Herrn Autori nicht gefallen/ diese würdige Elaboration auf alle Teutsche vornehme Familien zu extendiren. So vortreflich aber dieses Werck/ so elend ist hingegen des Melissantes, Gregori. oder Gregori, sein jetzt lebendes Europa. Es ist auch in 8vo: und kan man von selben mit guten Fug sagen/ was jener gelehrte Frantzose von einem Wercke von gleichen Schrott und Korn sprache: Monsieur, vous venetz faire un livre plein d' heresie, wiewohl dieser ehrliche Herr Melissantes in der gelehrten Welt eben keine Ketzerey anrichten wird. Man darf sich aber nicht verwundern/ warum seine voller Fehler steckende Schriften/ dennoch ihre Liebhaber finden/ indem eine bey vielen vorwaltende superficielle Belehrsamkeit / auch superficiel gemachte Schriften suchet und lieset. Doch von bessern Calibre seind die hohen Häuser von Europa. Sie Hübner. seind in 8v. und der Verfertiger derselben heisset auch Hübner, hat aber mehr Behutsamkeit angewand/ als der Hübner in folio. Er fängt seine Genealogien erst im XVI. Seculo an/ und daran hat er gantz wohl gethan: Das Werck verdienet eine neue Auflage/ indem bereits über 12. Souverainen von Europa. Jahr von der erstern Auflage an verstrichen. Die heutigen Souverainen von Europa (wer der eigentliche Autor darvon/ ist mir unbekannt/ jedoch hat man den gewesenen Herrn Hof-Rath Pfauen dafür angeben wollen /) seind nicht uneben; wiewohl selbige nur in den gantz neuern Zeiten bestehen bleiben. Sie seind ebenfals schon vor fast 20. Jahren heraus/ Pfanner. daher sie in den jetzigen Zeiten wenig Nutzen schaffen. Pfanners, ehemahligen Waimarischen Hof-Rahts Durchlauchtig Teutschland in 8v. solte schon gute Dienste thun/ wenn nur nicht allenthalben die Schobart. nöthigen allegata fehleten. Schobarti Observationes Genealogico Historicae in 8v. wollen zwar die Brunnen der Teutschen Häuser aufsuchen/ der Autor aber hat sich meistens auf krumme Flüsse verleiten lassen/ jedoch ist ist mit sonderbahren Fleiß und Judicio verfertiget/ und würde mancher der neuern Genealogisten nicht fortkommen können / wenn diese gelehrte Feder ihnen nicht aus- und fliegen hülffe/ deren Mühe sie aber vor die ihrige auszu geben pflegen. Man muß billig mit sonderbahren Befrembden ansehen/ daß dieses schöne Werck einige tadeln wollen: Alleine es seind Leute/ die ihren Verstand erst mit etlichen Centnern Niesewurtz reinigen müssen/ und die weder unter Gelehrte noch unter vernünftige Leute gehören. Das Buch verdiente eine neue Auflage/ oder wenigstens einen Nachtrag. Giovanni, das ist des Herrn Cantzlers Geheimden Raths und Professor von Ludvvig in Halle / Germania Princeps, ist ein mit vielem Ruhm Ludvvig. zu belegendes Werck/ worinnen der Herr Autor seine sonderhahre Wissenschaft erwiesen/ die er in rebus Genealogicis besitzet. Es ist in forma 8tav. und seind darvon 2. Auflagen. Die neuere ist in vielen vermehret; Nur ist zu bedauren/ daß dem gelehrten Herrn Autori nicht gefallen/ diese würdige Elaboration auf alle Teutsche vornehme Familien zu extendiren. So vortreflich aber dieses Werck/ so elend ist hingegen des Melissantes, Gregori. oder Gregori, sein jetzt lebendes Europa. Es ist auch in 8vo: und kan man von selben mit guten Fug sagen/ was jener gelehrte Frantzose von einem Wercke von gleichen Schrott und Korn sprache: Monsieur, vous venetz faire un livre plein d' heresie, wiewohl dieser ehrliche Herr Melissantes in der gelehrten Welt eben keine Ketzerey anrichten wird. Man darf sich aber nicht verwundern/ warum seine voller Fehler steckende Schriften/ dennoch ihre Liebhaber finden/ indem eine bey vielen vorwaltende superficielle Belehrsamkeit / auch superficiel gemachte Schriften suchet und lieset. Doch von bessern Calibre seind die hohen Häuser von Europa. Sie Hübner. seind in 8v. und der Verfertiger derselben heisset auch Hübner, hat aber mehr Behutsamkeit angewand/ als der Hübner in folio. Er fängt seine Genealogien erst im XVI. Seculo an/ und daran hat er gantz wohl gethan: Das Werck verdienet eine neue Auflage/ indem bereits über 12. Souverainen von Europa. Jahr von der erstern Auflage an verstrichen. Die heutigen Souverainen von Europa (wer der eigentliche Autor darvon/ ist mir unbekannt/ jedoch hat man den gewesenen Herrn Hof-Rath Pfauen dafür angeben wollen /) seind nicht uneben; wiewohl selbige nur in den gantz neuern Zeiten bestehen bleiben. Sie seind ebenfals schon vor fast 20. Jahren heraus/ Pfanner. daher sie in den jetzigen Zeiten wenig Nutzen schaffen. Pfanners, ehemahligen Waimarischen Hof-Rahts Durchlauchtig Teutschland in 8v. solte schon gute Dienste thun/ wenn nur nicht allenthalben die Schobart. nöthigen allegata fehleten. Schobarti Observationes Genealogico Historicae in 8v. wollen zwar die Brunnen der Teutschen Häuser aufsuchen/ der Autor aber hat sich meistens auf krumme Flüsse verleiten lassen/ jedoch ist <TEI> <text> <front> <div> <p><pb facs="#f0035"/> ist mit sonderbahren Fleiß und Judicio verfertiget/ und würde mancher der neuern Genealogisten nicht fortkommen können / wenn diese gelehrte Feder ihnen nicht aus- und fliegen hülffe/ deren Mühe sie aber vor die ihrige auszu geben pflegen. Man muß billig mit sonderbahren Befrembden ansehen/ daß dieses schöne Werck einige tadeln wollen: Alleine es seind Leute/ die ihren Verstand erst mit etlichen Centnern Niesewurtz reinigen müssen/ und die weder unter Gelehrte noch unter vernünftige Leute gehören. Das Buch verdiente eine neue Auflage/ oder wenigstens einen Nachtrag. Giovanni, das ist des Herrn Cantzlers Geheimden Raths und Professor von Ludvvig in Halle / Germania Princeps, ist ein mit vielem Ruhm <note place="right">Ludvvig.</note> zu belegendes Werck/ worinnen der Herr Autor seine sonderhahre Wissenschaft erwiesen/ die er in rebus Genealogicis besitzet. Es ist in forma 8tav. und seind darvon 2. Auflagen. Die neuere ist in vielen vermehret; Nur ist zu bedauren/ daß dem gelehrten Herrn Autori nicht gefallen/ diese würdige Elaboration auf alle Teutsche vornehme Familien zu extendiren. So vortreflich aber dieses Werck/ so elend ist hingegen des Melissantes, <note place="right">Gregori.</note> oder Gregori, sein jetzt lebendes Europa. Es ist auch in 8vo: und kan man von selben mit guten Fug sagen/ was jener gelehrte Frantzose von einem Wercke von gleichen Schrott und Korn sprache: Monsieur, vous venetz faire un livre plein d' heresie, wiewohl dieser ehrliche Herr Melissantes in der gelehrten Welt eben keine Ketzerey anrichten wird. Man darf sich aber nicht verwundern/ warum seine voller Fehler steckende Schriften/ dennoch ihre Liebhaber finden/ indem eine bey vielen vorwaltende superficielle Belehrsamkeit / auch superficiel gemachte Schriften suchet und lieset. Doch von bessern Calibre seind die hohen Häuser von Europa. Sie <note place="right">Hübner.</note> seind in 8v. und der Verfertiger derselben heisset auch Hübner, hat aber mehr Behutsamkeit angewand/ als der Hübner in folio. Er fängt seine Genealogien erst im XVI. Seculo an/ und daran hat er gantz wohl gethan: Das Werck verdienet eine neue Auflage/ indem bereits über 12. <note place="right">Souverainen von Europa.</note> Jahr von der erstern Auflage an verstrichen. Die heutigen Souverainen von Europa (wer der eigentliche Autor darvon/ ist mir unbekannt/ jedoch hat man den gewesenen Herrn Hof-Rath Pfauen dafür angeben wollen /) seind nicht uneben; wiewohl selbige nur in den gantz neuern Zeiten bestehen bleiben. Sie seind ebenfals schon vor fast 20. Jahren heraus/ <note place="right">Pfanner.</note> daher sie in den jetzigen Zeiten wenig Nutzen schaffen. Pfanners, ehemahligen Waimarischen Hof-Rahts Durchlauchtig Teutschland in 8v. solte schon gute Dienste thun/ wenn nur nicht allenthalben die <note place="right">Schobart.</note> nöthigen allegata fehleten. 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ist mit sonderbahren Fleiß und Judicio verfertiget/ und würde mancher der neuern Genealogisten nicht fortkommen können / wenn diese gelehrte Feder ihnen nicht aus- und fliegen hülffe/ deren Mühe sie aber vor die ihrige auszu geben pflegen. Man muß billig mit sonderbahren Befrembden ansehen/ daß dieses schöne Werck einige tadeln wollen: Alleine es seind Leute/ die ihren Verstand erst mit etlichen Centnern Niesewurtz reinigen müssen/ und die weder unter Gelehrte noch unter vernünftige Leute gehören. Das Buch verdiente eine neue Auflage/ oder wenigstens einen Nachtrag. Giovanni, das ist des Herrn Cantzlers Geheimden Raths und Professor von Ludvvig in Halle / Germania Princeps, ist ein mit vielem Ruhm zu belegendes Werck/ worinnen der Herr Autor seine sonderhahre Wissenschaft erwiesen/ die er in rebus Genealogicis besitzet. Es ist in forma 8tav. und seind darvon 2. Auflagen. Die neuere ist in vielen vermehret; Nur ist zu bedauren/ daß dem gelehrten Herrn Autori nicht gefallen/ diese würdige Elaboration auf alle Teutsche vornehme Familien zu extendiren. So vortreflich aber dieses Werck/ so elend ist hingegen des Melissantes, oder Gregori, sein jetzt lebendes Europa. Es ist auch in 8vo: und kan man von selben mit guten Fug sagen/ was jener gelehrte Frantzose von einem Wercke von gleichen Schrott und Korn sprache: Monsieur, vous venetz faire un livre plein d' heresie, wiewohl dieser ehrliche Herr Melissantes in der gelehrten Welt eben keine Ketzerey anrichten wird. Man darf sich aber nicht verwundern/ warum seine voller Fehler steckende Schriften/ dennoch ihre Liebhaber finden/ indem eine bey vielen vorwaltende superficielle Belehrsamkeit / auch superficiel gemachte Schriften suchet und lieset. Doch von bessern Calibre seind die hohen Häuser von Europa. Sie seind in 8v. und der Verfertiger derselben heisset auch Hübner, hat aber mehr Behutsamkeit angewand/ als der Hübner in folio. Er fängt seine Genealogien erst im XVI. Seculo an/ und daran hat er gantz wohl gethan: Das Werck verdienet eine neue Auflage/ indem bereits über 12. Jahr von der erstern Auflage an verstrichen. Die heutigen Souverainen von Europa (wer der eigentliche Autor darvon/ ist mir unbekannt/ jedoch hat man den gewesenen Herrn Hof-Rath Pfauen dafür angeben wollen /) seind nicht uneben; wiewohl selbige nur in den gantz neuern Zeiten bestehen bleiben. Sie seind ebenfals schon vor fast 20. Jahren heraus/ daher sie in den jetzigen Zeiten wenig Nutzen schaffen. Pfanners, ehemahligen Waimarischen Hof-Rahts Durchlauchtig Teutschland in 8v. solte schon gute Dienste thun/ wenn nur nicht allenthalben die nöthigen allegata fehleten. Schobarti Observationes Genealogico Historicae in 8v. wollen zwar die Brunnen der Teutschen Häuser aufsuchen/ der Autor aber hat sich meistens auf krumme Flüsse verleiten lassen/ jedoch ist
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