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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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höchst besagter König William, noch die Königin Anna, einige Leibes Erben hinterliessen/ so haben/ nach erwehnten Englischen Reiches-Grund-Gesetzen/ die Nachkommen des Königs Jacobi I. den Thron auch von rechtswegen bestiegen/ von welchen das Chur-Hannöverische Hauß/ das nechste Recht darzu hat. Alles dieses ist durch gedachte Englische Parlements Acte, welcher nachher noch verschiedene andere gefolget/ mehr befestiget/ und dem Chur Hannöverschen Hause/ die unstreitige Nachfolge erkannt worden. Zwar ists an dem/ der Päbstliche Hof/ hat den vermeinten Printzen von Wallis, oder den bekanten Ritter St. Georgen, einzuschieben sich nicht wenig bemühet/ weswegen er auch die vormahligen Englischen Minister, nemlich den Bullingbrock, Oxford, Ormond, Harcourt, Prior Strafford und andere erkauffete/ die nicht unterliessen/ erstlich die Königin Anna zu gewinnen / nachmahls/ die damahls mit vielen übelgesinten vermischte Holländer in ein Bockshorn zu jagen/ und dann durch den schelmischen Mund des höllischen Sacheverel; den gemeinen Pöbel in Engeland in Wanwitz und Tollheit zu bringen. Doch GOtt/ der Boßheiten zuweilen zwar wüten läst/ aber solchen auch/ zu seiner Zeit/ hinwiederum gerechten Einhalt thut/ hat auch diesen Betrügereyen gesteuret/ mithin nicht zugegeben/ daß sie einen Printzen um einen Thron bringen solten/ denn das ewige Schicksaal selber ihm vorlängst zugedacht hatte / und den zu besteigen/ der unechte König eben so würdig und Geschickt gewesen wäre/ als wenn ein Zeißgen über Löwen herschen solte. Also sein durch GOttes-Gnade/ alle döse Anschläge/ noch zur Zeit glücklich gescheitert/ und das Großmächtigste Hauß Hannover/ siehet sich nunmehr in dem Besitz vieler Königreiche und Länder. Hierdurch/ ist der Verlust/ den es vormahls unter dem Henrico Leone, so unmäßig erlitten/ auf eine/ von dem Himmel selbst gebilligte Arth/ reichlich wieder ersetzet worden. Und eben der Himmel wird auch verleihen / daß es dem Allerdurchlauchtigsten Hause Hannover/ nie an einem Erben/ der den Groß-Britanischen Thron zu beherschen würdig sey gebreche. Es würde hierbey zu lang fallen umständlich zu erzählen wie offt der Praetendent bereits unter der Königin Anna nach dem Englischen Zepter geschnappet/ vielleicht kan solches an einem andern Orthe geschehen. Ein artig/ in Holländischer Sprache auf seine Anno 1708. vergeblich unternommene Schottländische Landung verfertigtes Carmen, hat allhier billig mit einverleibet werden sollen.

V. defense du vieux Ministres de annno 1712.
V. Apol. pour Mons. le Duc de Marlborough; Histoire des Intrigues secret. d' Europ. T. 3. L. Histoire des Wighs & Torys.

höchst besagter König William, noch die Königin Anna, einige Leibes Erben hinterliessen/ so haben/ nach erwehnten Englischen Reiches-Grund-Gesetzen/ die Nachkommen des Königs Jacobi I. den Thron auch von rechtswegen bestiegen/ von welchen das Chur-Hannöverische Hauß/ das nechste Recht darzu hat. Alles dieses ist durch gedachte Englische Parlements Acte, welcher nachher noch verschiedene andere gefolget/ mehr befestiget/ und dem Chur Hannöverschen Hause/ die unstreitige Nachfolge erkannt worden. Zwar ists an dem/ der Päbstliche Hof/ hat den vermeinten Printzen von Wallis, oder den bekanten Ritter St. Georgen, einzuschieben sich nicht wenig bemühet/ weswegen er auch die vormahligen Englischen Minister, nemlich den Bullingbrock, Oxford, Ormond, Harcourt, Prior Strafford und andere erkauffete/ die nicht unterliessen/ erstlich die Königin Anna zu gewinnen / nachmahls/ die damahls mit vielen übelgesinten vermischte Holländer in ein Bockshorn zu jagen/ und dann durch den schelmischen Mund des höllischen Sacheverel; den gemeinen Pöbel in Engeland in Wanwitz und Tollheit zu bringen. Doch GOtt/ der Boßheiten zuweilen zwar wüten läst/ aber solchen auch/ zu seiner Zeit/ hinwiederum gerechten Einhalt thut/ hat auch diesen Betrügereyen gesteuret/ mithin nicht zugegeben/ daß sie einen Printzen um einen Thron bringen solten/ denn das ewige Schicksaal selber ihm vorlängst zugedacht hatte / und den zu besteigen/ der unechte König eben so würdig und Geschickt gewesen wäre/ als wenn ein Zeißgen über Löwen herschen solte. Also sein durch GOttes-Gnade/ alle döse Anschläge/ noch zur Zeit glücklich gescheitert/ und das Großmächtigste Hauß Hannover/ siehet sich nunmehr in dem Besitz vieler Königreiche und Länder. Hierdurch/ ist der Verlust/ den es vormahls unter dem Henrico Leone, so unmäßig erlitten/ auf eine/ von dem Himmel selbst gebilligte Arth/ reichlich wieder ersetzet worden. Und eben der Himmel wird auch verleihen / daß es dem Allerdurchlauchtigsten Hause Hannover/ nie an einem Erben/ der den Groß-Britanischen Thron zu beherschen würdig sey gebreche. Es würde hierbey zu lang fallen umständlich zu erzählen wie offt der Praetendent bereits unter der Königin Anna nach dem Englischen Zepter geschnappet/ vielleicht kan solches an einem andern Orthe geschehen. Ein artig/ in Holländischer Sprache auf seine Anno 1708. vergeblich unternommene Schottländische Landung verfertigtes Carmen, hat allhier billig mit einverleibet werden sollen.

V. defense du vieux Ministres de annno 1712.
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[326/0374] höchst besagter König William, noch die Königin Anna, einige Leibes Erben hinterliessen/ so haben/ nach erwehnten Englischen Reiches-Grund-Gesetzen/ die Nachkommen des Königs Jacobi I. den Thron auch von rechtswegen bestiegen/ von welchen das Chur-Hannöverische Hauß/ das nechste Recht darzu hat. Alles dieses ist durch gedachte Englische Parlements Acte, welcher nachher noch verschiedene andere gefolget/ mehr befestiget/ und dem Chur Hannöverschen Hause/ die unstreitige Nachfolge erkannt worden. Zwar ists an dem/ der Päbstliche Hof/ hat den vermeinten Printzen von Wallis, oder den bekanten Ritter St. Georgen, einzuschieben sich nicht wenig bemühet/ weswegen er auch die vormahligen Englischen Minister, nemlich den Bullingbrock, Oxford, Ormond, Harcourt, Prior Strafford und andere erkauffete/ die nicht unterliessen/ erstlich die Königin Anna zu gewinnen / nachmahls/ die damahls mit vielen übelgesinten vermischte Holländer in ein Bockshorn zu jagen/ und dann durch den schelmischen Mund des höllischen Sacheverel; den gemeinen Pöbel in Engeland in Wanwitz und Tollheit zu bringen. Doch GOtt/ der Boßheiten zuweilen zwar wüten läst/ aber solchen auch/ zu seiner Zeit/ hinwiederum gerechten Einhalt thut/ hat auch diesen Betrügereyen gesteuret/ mithin nicht zugegeben/ daß sie einen Printzen um einen Thron bringen solten/ denn das ewige Schicksaal selber ihm vorlängst zugedacht hatte / und den zu besteigen/ der unechte König eben so würdig und Geschickt gewesen wäre/ als wenn ein Zeißgen über Löwen herschen solte. Also sein durch GOttes-Gnade/ alle döse Anschläge/ noch zur Zeit glücklich gescheitert/ und das Großmächtigste Hauß Hannover/ siehet sich nunmehr in dem Besitz vieler Königreiche und Länder. Hierdurch/ ist der Verlust/ den es vormahls unter dem Henrico Leone, so unmäßig erlitten/ auf eine/ von dem Himmel selbst gebilligte Arth/ reichlich wieder ersetzet worden. Und eben der Himmel wird auch verleihen / daß es dem Allerdurchlauchtigsten Hause Hannover/ nie an einem Erben/ der den Groß-Britanischen Thron zu beherschen würdig sey gebreche. Es würde hierbey zu lang fallen umständlich zu erzählen wie offt der Praetendent bereits unter der Königin Anna nach dem Englischen Zepter geschnappet/ vielleicht kan solches an einem andern Orthe geschehen. Ein artig/ in Holländischer Sprache auf seine Anno 1708. vergeblich unternommene Schottländische Landung verfertigtes Carmen, hat allhier billig mit einverleibet werden sollen. V. defense du vieux Ministres de annno 1712. V. Apol. pour Mons. le Duc de Marlborough; Histoire des Intrigues secret. d' Europ. T. 3. L. Histoire des Wighs & Torys.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/374>, abgerufen am 24.11.2024.