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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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so vielmehr zu bewundern/ weil selbiger durch nurgedachte Mittel erlanget ward. Dann dieser Herr/ war selbsten ein Theologus, wie er den verschiedene Predigten gehalten/ und in Schriften abgefasset hat: eine Sache/ die billig unter die Wunder-Wercke und auch unter die verlohrne Dinge zu rechnen ist/ indem man keinen Fürsten mehr gesehen/ der sich ausdrücklich auf die Theologie geleget hätte/ wiewohl es dieserhalben an Frommen und Gelehrten Fürsten nicht fehlet/ welche zwey Eigenschaften bey einem Fürsten um so mehr hoch zu achten/ je höher sie selbigen zieren/ und jemehr die Gelehrsamkeit insgemein verachtet zu werden pfleget. Die Nachwelt wird viel zu thun haben/ wenn sie die ungemeine Heldenthaten des Durch. Leopoldi, Fürstens zu Anhalt-Dessau alle lesen sol. Die aber die Frantzösische Geschichtschreiber ihren Jahr-Büchern schwerlich einverleiben werden/ weil er ihre stoltzen Lilien oft ins verwelcken mit einsencken helffen. Italien und die Spanichen Niederlande reden von seinen Verrichtungen/ und wer weiß welche Gegenden der Welt uns deren ins künftige noch mehrere vorstellen?

Zehnde Abtheilung

Von dem Marggräfl. Hause Baaden.

Thes. I.

Das Marggräfl. Haus Baaden/ führet seine Ankunft von den alten Hertzogen zu Zähringen her.

Den Fehler den viele Historici und Genealogisten/ bey Beschreibung der Teutschen Häuser/ und deren Uhrsprung begehen/ haben sie allhier auch einfliessen lassen / indem sie die Ankunft dieses Hauses/ abermahls aus Italien und zwar aus der Stadt Verona hergeleitet/ ja einige seind gar so unverständig/ und scheuen sich nicht zu sagen/ es wären die Vorfahren der Herren Marggrafen zu Baaden / bereits unter des Kaysers Vespasiani Armee, wider die Juden/ mit zu Felde gegangen: Ist albern gnung geredet/ weil ja sattsam bekannt/ was vor ein Zustand in Teutschland gewesen. Und ob man gleich einwenden wolte/ daß es so unmöglich nicht sey/ wenn einige vornehme Teutsche unter der Kömische Armee sich befunden

Vid Henning. Theatr. Geneal. Part. 1. Mon. 4. Iren. Exeg. Germ. l. 3.
Vid. Felix Faber Schwäb. Chron.

so vielmehr zu bewundern/ weil selbiger durch nurgedachte Mittel erlanget ward. Dann dieser Herr/ war selbsten ein Theologus, wie er den verschiedene Predigten gehalten/ und in Schriften abgefasset hat: eine Sache/ die billig unter die Wunder-Wercke und auch unter die verlohrne Dinge zu rechnen ist/ indem man keinen Fürsten mehr gesehen/ der sich ausdrücklich auf die Theologie geleget hätte/ wiewohl es dieserhalben an Frommen und Gelehrten Fürsten nicht fehlet/ welche zwey Eigenschaften bey einem Fürsten um so mehr hoch zu achten/ je höher sie selbigen zieren/ und jemehr die Gelehrsamkeit insgemein verachtet zu werden pfleget. Die Nachwelt wird viel zu thun haben/ wenn sie die ungemeine Heldenthaten des Durch. Leopoldi, Fürstens zu Anhalt-Dessau alle lesen sol. Die aber die Frantzösische Geschichtschreiber ihren Jahr-Büchern schwerlich einverleiben werden/ weil er ihre stoltzen Lilien oft ins verwelcken mit einsencken helffen. Italien und die Spanichen Niederlande reden von seinen Verrichtungen/ und wer weiß welche Gegenden der Welt uns deren ins künftige noch mehrere vorstellen?

Zehnde Abtheilung

Von dem Marggräfl. Hause Baaden.

Thes. I.

Das Marggräfl. Haus Baaden/ führet seine Ankunft von den alten Hertzogen zu Zähringen her.

Den Fehler den viele Historici und Genealogisten/ bey Beschreibung der Teutschen Häuser/ und deren Uhrsprung begehen/ haben sie allhier auch einfliessen lassen / indem sie die Ankunft dieses Hauses/ abermahls aus Italien und zwar aus der Stadt Verona hergeleitet/ ja einige seind gar so unverständig/ und scheuen sich nicht zu sagen/ es wären die Vorfahren der Herren Marggrafen zu Baaden / bereits unter des Kaysers Vespasiani Armee, wider die Juden/ mit zu Felde gegangen: Ist albern gnung geredet/ weil ja sattsam bekannt/ was vor ein Zustand in Teutschland gewesen. Und ob man gleich einwenden wolte/ daß es so unmöglich nicht sey/ wenn einige vornehme Teutsche unter der Kömische Armee sich befunden

Vid Henning. Theatr. Geneal. Part. 1. Mon. 4. Iren. Exeg. Germ. l. 3.
Vid. Felix Faber Schwäb. Chron.
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[487/0535] so vielmehr zu bewundern/ weil selbiger durch nurgedachte Mittel erlanget ward. Dann dieser Herr/ war selbsten ein Theologus, wie er den verschiedene Predigten gehalten/ und in Schriften abgefasset hat: eine Sache/ die billig unter die Wunder-Wercke und auch unter die verlohrne Dinge zu rechnen ist/ indem man keinen Fürsten mehr gesehen/ der sich ausdrücklich auf die Theologie geleget hätte/ wiewohl es dieserhalben an Frommen und Gelehrten Fürsten nicht fehlet/ welche zwey Eigenschaften bey einem Fürsten um so mehr hoch zu achten/ je höher sie selbigen zieren/ und jemehr die Gelehrsamkeit insgemein verachtet zu werden pfleget. Die Nachwelt wird viel zu thun haben/ wenn sie die ungemeine Heldenthaten des Durch. Leopoldi, Fürstens zu Anhalt-Dessau alle lesen sol. Die aber die Frantzösische Geschichtschreiber ihren Jahr-Büchern schwerlich einverleiben werden/ weil er ihre stoltzen Lilien oft ins verwelcken mit einsencken helffen. Italien und die Spanichen Niederlande reden von seinen Verrichtungen/ und wer weiß welche Gegenden der Welt uns deren ins künftige noch mehrere vorstellen? Zehnde Abtheilung Von dem Marggräfl. Hause Baaden. Thes. I. Das Marggräfl. Haus Baaden/ führet seine Ankunft von den alten Hertzogen zu Zähringen her. Den Fehler den viele Historici und Genealogisten/ bey Beschreibung der Teutschen Häuser/ und deren Uhrsprung begehen/ haben sie allhier auch einfliessen lassen / indem sie die Ankunft dieses Hauses/ abermahls aus Italien und zwar aus der Stadt Verona hergeleitet/ ja einige seind gar so unverständig/ und scheuen sich nicht zu sagen/ es wären die Vorfahren der Herren Marggrafen zu Baaden / bereits unter des Kaysers Vespasiani Armee, wider die Juden/ mit zu Felde gegangen: Ist albern gnung geredet/ weil ja sattsam bekannt/ was vor ein Zustand in Teutschland gewesen. Und ob man gleich einwenden wolte/ daß es so unmöglich nicht sey/ wenn einige vornehme Teutsche unter der Kömische Armee sich befunden Vid Henning. Theatr. Geneal. Part. 1. Mon. 4. Iren. Exeg. Germ. l. 3. Vid. Felix Faber Schwäb. Chron.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/535>, abgerufen am 24.11.2024.