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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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hellet/ dessen contenta sich auf den Fuß/ derer von den Königen Philippo I. II. III. IV. gemachten Testamenter/ gründet/ in denen allen/ die Erbschaft der Spanischen Monarchie, dem Ertz - Hauß Oestereich ausdrücklich zu erkannt wird. In dieser Bekäntniß / hat mir niemand vorzurücken/ daß ich aus meinem Vaterlande/ nach dem Königreich Portugall/ entwichen: denn solches ist aus keiner andern Intention geschehen/ als daß ich mit desto grösserer Sicherheit/ mein Hertz/ vor Ew. Heiligkeit/ und vor den Ohren der gantzen Christlichen Welt/ ausschütten/ und damit die ungefärbte Wahrheit an den Tag legen möge. Ich kan aber keinesweges begreiffen/ mit was vor sonderbahren Kunst - Griffen die Ministri, der usurpirten Spanischen Monarchie, sich so fest gesetzt/ und dem Hertzog von Anjou, in diesem Lande/ so viel Macht in die Hände gespielet. Wiewohl indessen das gantze Spanien nicht läugnen kan/ man habe bey Anfang/ jetziger tyrannischen Regierung/ das Königliche Archiv, der ältesten und nöthigsten Uhrkunden beraubet/ der Residentz ihre Kostbarkeiten/ und vornemlich/ ein / mit den herrlichsten indulgentien und kostbarsten Steinen geziertes Crucifix, entzogen/ ingleichen alle tapisserien und Bekleidung der Zimmer/ so man auf etliche Millionen taxirt/ aus den Gemächern weggeschaffet/ und damit einen unersetzlichen Raub begangen. Aus solchem Verfahren können Ew. Heiligkeit schliessen/ mit was vor gerechtsame/ der Römische Käyser/ die ihm gehörige Erbschaft/ wider das ungerechte Haus Bourbon, vindicire. Und ich/ vor meine Person/ protestire nochmahln/ daß ich dem Duc d' Anjou keinesweges vor einen König in Spanien halte/ oder halten kan/ sondern/ daß ich den Ertz - Hertzog Carolum III. vor einen rechtmässigen König und Erben halte/ und zu halten beständig gesonnen/ auch demselbigen/ so wahr mir GOtt helffe/ als ein getreuer Vasal mit unterthänigstem und nöthigstem Gehorsam beyflichten wil; Wie ich denn nicht weniger in den Gedancken stehe/ daß Ew. Heiligkeit/ wider die ungerechten Bourbonnischen Usurpatores der Spanischen Monarchie, den grossen Kirchen Bann zu gebrauchen/ Ursache haben. Dieses ist mein offenhertziges Bekäntniß/ so ich zu den Füssen Ew. Heiligkeit niederlege. Dieser entdeckten Wahrheit werde ich mich niemahls schämen/ sondern ohne die aller geringste Furcht mit dem nachdrücklichsten Eyde jederzeit zu bekräfftigen getrauen/ als sc.

Graff von MELGAR, Admirante von Castilien.

Weltlicher Könige und Fürsten Vorhaben und Unternehmung/ sollen der Billigkeit gemäß/ und mit einer Gerechtigkeit/ die von den übrigen Menschen mag erkannt und gut geheissen werden/ vergesellschaftet seyn. Dann weil die Fürsten und Regenten/ mit der höchsten Gewalt bekleidet/ und dabey auch/ als GOttes Ebenbild angesehen werden. So scheinet ihre Aufführung der Göttlichen und Menschlichen Natur Gewalt anzuthun/ wenn die Billigkeit nicht in allen ihren Unternehmungen hervor leuchtet: ab-

hellet/ dessen contenta sich auf den Fuß/ derer von den Königen Philippo I. II. III. IV. gemachten Testamenter/ gründet/ in denen allen/ die Erbschaft der Spanischen Monarchie, dem Ertz - Hauß Oestereich ausdrücklich zu erkannt wird. In dieser Bekäntniß / hat mir niemand vorzurücken/ daß ich aus meinem Vaterlande/ nach dem Königreich Portugall/ entwichen: denn solches ist aus keiner andern Intention geschehen/ als daß ich mit desto grösserer Sicherheit/ mein Hertz/ vor Ew. Heiligkeit/ und vor den Ohren der gantzen Christlichen Welt/ ausschütten/ und damit die ungefärbte Wahrheit an den Tag legen möge. Ich kan aber keinesweges begreiffen/ mit was vor sonderbahren Kunst - Griffen die Ministri, der usurpirten Spanischen Monarchie, sich so fest gesetzt/ und dem Hertzog von Anjou, in diesem Lande/ so viel Macht in die Hände gespielet. Wiewohl indessen das gantze Spanien nicht läugnen kan/ man habe bey Anfang/ jetziger tyrannischen Regierung/ das Königliche Archiv, der ältesten und nöthigsten Uhrkunden beraubet/ der Residentz ihre Kostbarkeiten/ und vornemlich/ ein / mit den herrlichsten indulgentien und kostbarsten Steinen geziertes Crucifix, entzogen/ ingleichen alle tapisserien und Bekleidung der Zimmer/ so man auf etliche Millionen taxirt/ aus den Gemächern weggeschaffet/ und damit einen unersetzlichen Raub begangen. Aus solchem Verfahren können Ew. Heiligkeit schliessen/ mit was vor gerechtsame/ der Römische Käyser/ die ihm gehörige Erbschaft/ wider das ungerechte Haus Bourbon, vindicire. Und ich/ vor meine Person/ protestire nochmahln/ daß ich dem Duc d' Anjou keinesweges vor einen König in Spanien halte/ oder halten kan/ sondern/ daß ich den Ertz - Hertzog Carolum III. vor einen rechtmässigen König und Erben halte/ und zu halten beständig gesonnen/ auch demselbigen/ so wahr mir GOtt helffe/ als ein getreuer Vasal mit unterthänigstem und nöthigstem Gehorsam beyflichten wil; Wie ich denn nicht weniger in den Gedancken stehe/ daß Ew. Heiligkeit/ wider die ungerechten Bourbonnischen Usurpatores der Spanischen Monarchie, den grossen Kirchen Bann zu gebrauchen/ Ursache haben. Dieses ist mein offenhertziges Bekäntniß/ so ich zu den Füssen Ew. Heiligkeit niederlege. Dieser entdeckten Wahrheit werde ich mich niemahls schämen/ sondern ohne die aller geringste Furcht mit dem nachdrücklichsten Eyde jederzeit zu bekräfftigen getrauen/ als sc.

Graff von MELGAR, Admirante von Castilien.

Weltlicher Könige und Fürsten Vorhaben und Unternehmung/ sollen der Billigkeit gemäß/ und mit einer Gerechtigkeit/ die von den übrigen Menschen mag erkannt und gut geheissen werden/ vergesellschaftet seyn. Dann weil die Fürsten und Regenten/ mit der höchsten Gewalt bekleidet/ und dabey auch/ als GOttes Ebenbild angesehen werden. So scheinet ihre Aufführung der Göttlichen und Menschlichen Natur Gewalt anzuthun/ wenn die Billigkeit nicht in allen ihren Unternehmungen hervor leuchtet: ab-

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[17/0059] hellet/ dessen contenta sich auf den Fuß/ derer von den Königen Philippo I. II. III. IV. gemachten Testamenter/ gründet/ in denen allen/ die Erbschaft der Spanischen Monarchie, dem Ertz - Hauß Oestereich ausdrücklich zu erkannt wird. In dieser Bekäntniß / hat mir niemand vorzurücken/ daß ich aus meinem Vaterlande/ nach dem Königreich Portugall/ entwichen: denn solches ist aus keiner andern Intention geschehen/ als daß ich mit desto grösserer Sicherheit/ mein Hertz/ vor Ew. Heiligkeit/ und vor den Ohren der gantzen Christlichen Welt/ ausschütten/ und damit die ungefärbte Wahrheit an den Tag legen möge. Ich kan aber keinesweges begreiffen/ mit was vor sonderbahren Kunst - Griffen die Ministri, der usurpirten Spanischen Monarchie, sich so fest gesetzt/ und dem Hertzog von Anjou, in diesem Lande/ so viel Macht in die Hände gespielet. Wiewohl indessen das gantze Spanien nicht läugnen kan/ man habe bey Anfang/ jetziger tyrannischen Regierung/ das Königliche Archiv, der ältesten und nöthigsten Uhrkunden beraubet/ der Residentz ihre Kostbarkeiten/ und vornemlich/ ein / mit den herrlichsten indulgentien und kostbarsten Steinen geziertes Crucifix, entzogen/ ingleichen alle tapisserien und Bekleidung der Zimmer/ so man auf etliche Millionen taxirt/ aus den Gemächern weggeschaffet/ und damit einen unersetzlichen Raub begangen. Aus solchem Verfahren können Ew. Heiligkeit schliessen/ mit was vor gerechtsame/ der Römische Käyser/ die ihm gehörige Erbschaft/ wider das ungerechte Haus Bourbon, vindicire. Und ich/ vor meine Person/ protestire nochmahln/ daß ich dem Duc d' Anjou keinesweges vor einen König in Spanien halte/ oder halten kan/ sondern/ daß ich den Ertz - Hertzog Carolum III. vor einen rechtmässigen König und Erben halte/ und zu halten beständig gesonnen/ auch demselbigen/ so wahr mir GOtt helffe/ als ein getreuer Vasal mit unterthänigstem und nöthigstem Gehorsam beyflichten wil; Wie ich denn nicht weniger in den Gedancken stehe/ daß Ew. Heiligkeit/ wider die ungerechten Bourbonnischen Usurpatores der Spanischen Monarchie, den grossen Kirchen Bann zu gebrauchen/ Ursache haben. Dieses ist mein offenhertziges Bekäntniß/ so ich zu den Füssen Ew. Heiligkeit niederlege. Dieser entdeckten Wahrheit werde ich mich niemahls schämen/ sondern ohne die aller geringste Furcht mit dem nachdrücklichsten Eyde jederzeit zu bekräfftigen getrauen/ als sc. Graff von MELGAR, Admirante von Castilien. Weltlicher Könige und Fürsten Vorhaben und Unternehmung/ sollen der Billigkeit gemäß/ und mit einer Gerechtigkeit/ die von den übrigen Menschen mag erkannt und gut geheissen werden/ vergesellschaftet seyn. Dann weil die Fürsten und Regenten/ mit der höchsten Gewalt bekleidet/ und dabey auch/ als GOttes Ebenbild angesehen werden. So scheinet ihre Aufführung der Göttlichen und Menschlichen Natur Gewalt anzuthun/ wenn die Billigkeit nicht in allen ihren Unternehmungen hervor leuchtet: ab-

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/59>, abgerufen am 23.11.2024.