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Zschokke, Heinrich: Der todte Gast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [59]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schen Witze gleich. Der Baron von Roren hatte erst kurz vorher, ehe er nach Herbesheim ging, seine Bekanntschaft gemacht und ihn als einen wahren Schatz mitgenommen, vermuthlich wohl auch deßwegen, weil Altenkreuz gern und hoch spielte, aber nicht immer glücklich. So war von ihm, zur Herstellung zerrütteter Finanzen, mancher schöne Beitrag zu hoffen.

Eben dieser junge Wüstling war es auch, der, wie die Wintertage anrückten, auf den Einfall gerieth, man müsse einmal Maskenbälle geben, und zwar also, daß sich Jeder seine Schöne dazu aus der Nachbarschaft oder aus der Stadt, ohne Rücksicht auf Stand und Geburt, wählen könne. Denn in der That fehlte es den Gesellschaften und Festen der Herren an Frauenzimmern. Die junge Baronesse Roren und einige ihrer Freundinnen verloren sich zu sehr in der zahlreichen Menge der Herren. Wozu denn, wo man Freuden sucht, nach dem Stammbaum schauen? sagte Altenkreuz. Die Schönheit ist jedem Stande, selbst den Königinnen, ebenbürtig, und unter den Grisetten zählt man Schönheiten, die auch kein Hof verschmäht.

Alles klatschte Beifall, wenn schon die Fräulein ein wenig die Nase rümpften. Nun wurden Putzmacher und Schneider des Städtchens in Bewegung gesetzt, sogar aus andern Städten verschrieben, um Maskentrachten von allerlei Art zu bereiten. Der Vicomte de Vivienne wollte auch hier an Geschmack vor Allen sich auszeichnen, und Altenkreuz auch hier, wie immer, den

schen Witze gleich. Der Baron von Roren hatte erst kurz vorher, ehe er nach Herbesheim ging, seine Bekanntschaft gemacht und ihn als einen wahren Schatz mitgenommen, vermuthlich wohl auch deßwegen, weil Altenkreuz gern und hoch spielte, aber nicht immer glücklich. So war von ihm, zur Herstellung zerrütteter Finanzen, mancher schöne Beitrag zu hoffen.

Eben dieser junge Wüstling war es auch, der, wie die Wintertage anrückten, auf den Einfall gerieth, man müsse einmal Maskenbälle geben, und zwar also, daß sich Jeder seine Schöne dazu aus der Nachbarschaft oder aus der Stadt, ohne Rücksicht auf Stand und Geburt, wählen könne. Denn in der That fehlte es den Gesellschaften und Festen der Herren an Frauenzimmern. Die junge Baronesse Roren und einige ihrer Freundinnen verloren sich zu sehr in der zahlreichen Menge der Herren. Wozu denn, wo man Freuden sucht, nach dem Stammbaum schauen? sagte Altenkreuz. Die Schönheit ist jedem Stande, selbst den Königinnen, ebenbürtig, und unter den Grisetten zählt man Schönheiten, die auch kein Hof verschmäht.

Alles klatschte Beifall, wenn schon die Fräulein ein wenig die Nase rümpften. Nun wurden Putzmacher und Schneider des Städtchens in Bewegung gesetzt, sogar aus andern Städten verschrieben, um Maskentrachten von allerlei Art zu bereiten. Der Vicomte de Vivienne wollte auch hier an Geschmack vor Allen sich auszeichnen, und Altenkreuz auch hier, wie immer, den

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T14:15:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T14:15:44Z)

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Zitationshilfe: Zschokke, Heinrich: Der todte Gast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [59]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_gast_1910/80>, abgerufen am 21.11.2024.