Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.zahl ihrer Vnderthanen mercklich verstärcken/ dabey aber auch die
zahl ihrer Vnderthanen mercklich verſtaͤrcken/ dabey aber auch die
<TEI> <text> <body> <div type="dedication"> <p> <pb facs="#f0010"/> <hi rendition="#fr">zahl ihrer Vnderthanen mercklich verſtaͤrcken/ dabey aber auch<lb/> alle mittel und wege vergoͤnnen/ dadurch ihrer viel/ theils zu ho-<lb/> hen Ehren und anſehenlichen</hi> <hi rendition="#aq">Digniteten,</hi> <hi rendition="#fr">theils zu groſſen<lb/> Reichthumen gelangen koͤnnen. Solchen Zweck aber gluͤck-<lb/> lich zu erꝛeichen/ warde von hohen</hi> <hi rendition="#aq">Politicis</hi> <hi rendition="#fr">fuͤr eines der beſten<lb/> mittlen jederzeit gehalten/ wenn die</hi> <hi rendition="#aq">Commercien</hi> <hi rendition="#fr">und Hand-<lb/> lungen einen freyen uneingeſchranckten trieb in dem Land ha-<lb/> ben: ja weñ man annoch denen/ welche etwan newe</hi> <hi rendition="#aq">Negotien</hi><lb/> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Fabriquen</hi> <hi rendition="#fr">in einer Statt zu groſſem vorcheil des gemei-<lb/> nen Beſten anzuheben ſich bemuͤhen/ und dadurch vielen hunder-<lb/> ten/ ja tauſend arbeitſamen armen Vnderthanen die erkleckli-<lb/> che Vnderhaltung und Nahrung verſchaffen/ ſtattliche</hi> <hi rendition="#aq">Privi-<lb/> legien</hi> <hi rendition="#fr">und Freyheiten mittheilet/ ſie auch bey allerhand un-<lb/> gluͤcklichen Anſtoͤſſen mit eyferiger handhabung der Gerechtig-<lb/> keit gewaltig beſchirmet. Jch erachte unnoͤthig zu ſeyn mit vielen<lb/> weit hergeſuchten Beyſpielen ein ſolches klaͤrlich darzu thun und<lb/> zu beweiſen/ zumahlen da ein jeder/ ſo die heutige Welt in etwas<lb/> reyflich zu gemuͤche leget/ bald genug ſehen wird/ daß die mit<lb/> allerhand ſchoͤnen Freyheiten begnadigte Kauffmanſchafft einen<lb/> jeden Stand in Auffnahm gebracht/ hingegen deroſelben under-<lb/> cruckung/ auch die ſchoͤnſten Staͤtt und Laͤnder zu grunde gerich-<lb/> tet. Solche</hi> <hi rendition="#aq">Commercien</hi> <hi rendition="#fr">ſind es in warheit allein/ welche<lb/> das groſſe Britanien ſo</hi> <hi rendition="#aq">formidabel,</hi> <hi rendition="#fr">viel Fuͤrſten in Teutſch-<lb/> land ſo gewaltig/ gantz Jtalien ſo praͤchtig/ und die vereinigten<lb/> Niderland ſo maͤchtig gemachet. Ja dieſer Flor aller Hand-<lb/> lungen iſt es auch allein/ welcher das heutige Franckreich mit<lb/> bald unerſchoͤpfflichen Reichthumen uͤberſchuͤttet/ und auff al-<lb/> ſo ſtarcke fuͤſſe gebracht/ daß es auch den gewaltigſten Feinden<lb/> bißher widerſtehen koͤnnen. Was aber einſeits die freyen Hand-<lb/> lungen zur Macht und Reichthum/ das</hi> <hi rendition="#aq">contribuiret</hi> <hi rendition="#fr">and er-<lb/> ſeits zur Befeſtigung/ Zierde und Ruhm eines Standes/ die be-<lb/> foͤrderung des wahren Gottesdienſts/ auffrichtung hoher und ni-<lb/> derer Schulen/ und beruffung/ auch erkleckliche Beſoldung tuͤch-<lb/> tiger</hi> <hi rendition="#aq">Profeſſorum</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Præceptorum,</hi> <hi rendition="#fr">allermaſſen hierdurch</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">die</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
zahl ihrer Vnderthanen mercklich verſtaͤrcken/ dabey aber auch
alle mittel und wege vergoͤnnen/ dadurch ihrer viel/ theils zu ho-
hen Ehren und anſehenlichen Digniteten, theils zu groſſen
Reichthumen gelangen koͤnnen. Solchen Zweck aber gluͤck-
lich zu erꝛeichen/ warde von hohen Politicis fuͤr eines der beſten
mittlen jederzeit gehalten/ wenn die Commercien und Hand-
lungen einen freyen uneingeſchranckten trieb in dem Land ha-
ben: ja weñ man annoch denen/ welche etwan newe Negotien
und Fabriquen in einer Statt zu groſſem vorcheil des gemei-
nen Beſten anzuheben ſich bemuͤhen/ und dadurch vielen hunder-
ten/ ja tauſend arbeitſamen armen Vnderthanen die erkleckli-
che Vnderhaltung und Nahrung verſchaffen/ ſtattliche Privi-
legien und Freyheiten mittheilet/ ſie auch bey allerhand un-
gluͤcklichen Anſtoͤſſen mit eyferiger handhabung der Gerechtig-
keit gewaltig beſchirmet. Jch erachte unnoͤthig zu ſeyn mit vielen
weit hergeſuchten Beyſpielen ein ſolches klaͤrlich darzu thun und
zu beweiſen/ zumahlen da ein jeder/ ſo die heutige Welt in etwas
reyflich zu gemuͤche leget/ bald genug ſehen wird/ daß die mit
allerhand ſchoͤnen Freyheiten begnadigte Kauffmanſchafft einen
jeden Stand in Auffnahm gebracht/ hingegen deroſelben under-
cruckung/ auch die ſchoͤnſten Staͤtt und Laͤnder zu grunde gerich-
tet. Solche Commercien ſind es in warheit allein/ welche
das groſſe Britanien ſo formidabel, viel Fuͤrſten in Teutſch-
land ſo gewaltig/ gantz Jtalien ſo praͤchtig/ und die vereinigten
Niderland ſo maͤchtig gemachet. Ja dieſer Flor aller Hand-
lungen iſt es auch allein/ welcher das heutige Franckreich mit
bald unerſchoͤpfflichen Reichthumen uͤberſchuͤttet/ und auff al-
ſo ſtarcke fuͤſſe gebracht/ daß es auch den gewaltigſten Feinden
bißher widerſtehen koͤnnen. Was aber einſeits die freyen Hand-
lungen zur Macht und Reichthum/ das contribuiret and er-
ſeits zur Befeſtigung/ Zierde und Ruhm eines Standes/ die be-
foͤrderung des wahren Gottesdienſts/ auffrichtung hoher und ni-
derer Schulen/ und beruffung/ auch erkleckliche Beſoldung tuͤch-
tiger Profeſſorum und Præceptorum, allermaſſen hierdurch
die
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