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Veielräben.Jasminum. grössere blätter/ als in dem weissen herfür wachsen. Die blüthe ist gelb/ von keinem son- derlichem geruch; die Frucht aber schwartz/ ablang/ mittelmäßiger grösse/ zwey grosse/ ablange/ schwartze samen in sich haltend.
III. Das dritte Geschlecht ist der Jndia- nische wolriechende Jasmin/ Gelseminum In- dicum flavum odoratissimum, Park hat eine glatte Rinde/ wächst bey zwey elen hoch/ und wird von dem understen stengel mit äst- lein bezieret; seine blätter sind wie die Gra- naten-blätter hartlicht/ dick/ ablang; hat goldgelbe blümlein/ welche zu oberst an den ästlein etwas gebüschelt herfürwachsen/ und den allerlieblichsten Geruch so da in den dür- ren blümlein noch zu finden/ von sich geben. Nach der blüthe er zeigen sich beere/ welche in der grösse kleiner Oliven erstlich grün sind/ hernach gelb/ und gleich den trauben durch- scheinend werden/ auch einen kleinen/ ablan- gen/ schwartzlichten samen in sich halten. Dieser Jasmin wird gleich dem Spanischen in den Garten-geschirren gepflantzet/ liebt die Sonne und Feuchtigkeit/ die kälte aber mag er nicht erdulden; wie auch Sommers- zeit den Tau des morgens nicht leiden/ wenn die Sonne darauff bald scheinet/ denn da- durch die blumen gleich bleichlicht werden: wird durch eingelegte ästlein fortgepflantzet.
IV. Das vierte Geschlecht/ ist ein bleichgel- ber Jasmin/ Jasminum luteum vulgo dictum bacciferum, C. B. Polemonium s. Trifolium fru- ticans, Ger. Trifolium fruticans, quibusdam Polemonium, flore luteo, J. B. Hat ein weisse/ in sich selbst geflochtene wurtzel/ von deren die Zweige an underschiedenen orten zu- gleich auffsteigen: die äste oder gertlein wer- den biß drey elen hoch/ sind eckicht/ grün/ von denen wechselsweiß die blätter/ und zwar wie in dem Klee/ drey zugleich her- außsprossen/ in der grösse der Rauten-blät- [Spaltenumbruch]
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Catalonische Veielräben.Jasminum Catalonicum. tern. An dem aussersten gertlein kommen in dem Aprellen/ May und Brachmonat die bleich-gelblichten fünff getheilten Blümlein herfür/ den Schlüsselblümlein nicht unän- lich. Denen grosse/ runde/ rothe beere fol- gen/ welche mit einem Samen begabet/ so in grösse kleiner Erbsen/ inwendig weiß/ und eines unlieblichen Geschmacks/ wächst bey Montpelier, wie auch in dem Königreich Neapoli in den Gehägen.
V. Jst der Nidrige Jasmin mit grossen Blumen/ Jasminum Hispanicum flore majo- re, externe rubente, I. B. Catalonicum, Park. parad. Jasminum humilius magno flore, C. B. Pitsjegam Mulla, H. Malab. Hai steiffere gert- lein/ gegen einander stehende blätter/ zwey/ drey/ biß vier paar/ welche in ein einfaches blatt außgehen. Diese blätter sind glatt/ auff einer seiten gantz flach/ auff der anderen von den durchgehenden Aderen etwas un- eben/ haben einen bitteren Geschmack. Auß dem ästlein kommen sieben biß acht blüm- lein/ welche fünffblättig/ und zu ausserst et- was purpurfarbig sind/ beneben den lieb- lichsten Geruch vor allen übrigen haben. Wächst in der Wäldernsandichtem Grund nicht gern/ sondern wird auch in den Gärten vielfaltig gepflantzet.
VI. Jst der Arabische Jasmin/ Syringa Arabica foliis Mali aurantii, C. B. Sambac, sive Gelseminum arabicum, Alpin. plant. AEgypt. Nal- la Mulla, Hort. Mal. Streicht gleich der Win- den auff dem Erdboden herumb/ und umb- faßt mit seinen runden/ grunen/ holtzichten/ knorrigen/ und etwas haarigen gertlein/ alle nahe gelegene Kräuter. Die wurtzel ist weißlicht/ die blätter breit/ außgespitzt/ steiff/ scharff/ glatt/ unzerkerfft/ am Geschmack bitter/ ohne Geruch. Trägt weisse/ neünmahl eingeschnittene/ und in ein enges kelchlein sich schliessende Blümlein/ welche wegen
ihres
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
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Veielraͤben.Jaſminum. groͤſſere blaͤtter/ als in dem weiſſen herfuͤr wachſen. Die bluͤthe iſt gelb/ von keinem ſon- derlichem geruch; die Frucht aber ſchwartz/ ablang/ mittelmaͤßiger groͤſſe/ zwey groſſe/ ablange/ ſchwartze ſamen in ſich haltend.
III. Das dritte Geſchlecht iſt der Jndia- niſche wolriechende Jaſmin/ Gelſeminum In- dicum flavum odoratiſsimum, Park hat eine glatte Rinde/ waͤchſt bey zwey elen hoch/ und wird von dem underſten ſtengel mit aͤſt- lein bezieret; ſeine blaͤtter ſind wie die Gra- naten-blaͤtter hartlicht/ dick/ ablang; hat goldgelbe bluͤmlein/ welche zu oberſt an den aͤſtlein etwas gebuͤſchelt herfuͤrwachſen/ und den allerlieblichſten Geruch ſo da in den duͤr- ren bluͤmlein noch zu finden/ von ſich geben. Nach der bluͤthe er zeigen ſich beere/ welche in der groͤſſe kleiner Oliven erſtlich gruͤn ſind/ hernach gelb/ und gleich den trauben durch- ſcheinend werden/ auch einen kleinen/ ablan- gen/ ſchwartzlichten ſamen in ſich halten. Dieſer Jaſmin wird gleich dem Spaniſchen in den Garten-geſchirꝛen gepflantzet/ liebt die Sonne und Feuchtigkeit/ die kaͤlte aber mag er nicht erdulden; wie auch Sommers- zeit den Tau des morgens nicht leiden/ wenn die Sonne darauff bald ſcheinet/ denn da- durch die blumen gleich bleichlicht werden: wird durch eingelegte aͤſtlein fortgepflantzet.
IV. Das vierte Geſchlecht/ iſt ein bleichgel- ber Jaſmin/ Jaſminum luteum vulgo dictum bacciferum, C. B. Polemonium ſ. Trifolium fru- ticans, Ger. Trifolium fruticans, quibusdam Polemonium, flore luteo, J. B. Hat ein weiſſe/ in ſich ſelbſt geflochtene wurtzel/ von deren die Zweige an underſchiedenen orten zu- gleich auffſteigen: die aͤſte oder gertlein wer- den biß drey elen hoch/ ſind eckicht/ gruͤn/ von denen wechſelsweiß die blaͤtter/ und zwar wie in dem Klee/ drey zugleich her- außſproſſen/ in der groͤſſe der Rauten-blaͤt- [Spaltenumbruch]
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Cataloniſche Veielraͤben.Jaſminum Catalonicum. tern. An dem auſſerſten gertlein kommen in dem Aprellen/ May und Brachmonat die bleich-gelblichten fuͤnff getheilten Bluͤmlein herfuͤr/ den Schluͤſſelbluͤmlein nicht unaͤn- lich. Denen groſſe/ runde/ rothe beere fol- gen/ welche mit einem Samen begabet/ ſo in groͤſſe kleiner Erbſen/ inwendig weiß/ und eines unlieblichen Geſchmacks/ waͤchſt bey Montpelier, wie auch in dem Koͤnigreich Neapoli in den Gehaͤgen.
V. Jſt der Nidrige Jaſmin mit groſſen Blumen/ Jaſminum Hiſpanicum flore majo- re, externè rubente, I. B. Catalonicum, Park. parad. Jaſminum humilius magno flore, C. B. Pitsjegam Mulla, H. Malab. Hai ſteiffere gert- lein/ gegen einander ſtehende blaͤtter/ zwey/ drey/ biß vier paar/ welche in ein einfaches blatt außgehen. Dieſe blaͤtter ſind glatt/ auff einer ſeiten gantz flach/ auff der anderen von den durchgehenden Aderen etwas un- eben/ haben einen bitteren Geſchmack. Auß dem aͤſtlein kommen ſieben biß acht bluͤm- lein/ welche fuͤnffblaͤttig/ und zu auſſerſt et- was purpurfarbig ſind/ beneben den lieb- lichſten Geruch vor allen uͤbrigen haben. Waͤchſt in der Waͤldernſandichtem Grund nicht gern/ ſondern wird auch in den Gaͤrten vielfaltig gepflantzet.
VI. Jſt der Arabiſche Jaſmin/ Syringa Arabica foliis Mali aurantii, C. B. Sambac, ſive Gelſeminum arabicum, Alpin. plant. Ægypt. Nal- la Mulla, Hort. Mal. Streicht gleich der Win- den auff dem Erdboden herumb/ und umb- faßt mit ſeinen runden/ grůnen/ holtzichten/ knorꝛigen/ und etwas haarigen gertlein/ alle nahe gelegene Kraͤuter. Die wurtzel iſt weißlicht/ die blaͤtter breit/ außgeſpitzt/ ſteiff/ ſcharff/ glatt/ unzerkerfft/ am Geſchmack bitter/ ohne Geruch. Traͤgt weiſſe/ neuͤnmahl eingeſchnittene/ und in ein enges kelchlein ſich ſchlieſſende Bluͤmlein/ welche wegen
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Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Abbildung Veielraͤben. Jaſminum.
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groͤſſere blaͤtter/ als in dem weiſſen herfuͤr
wachſen. Die bluͤthe iſt gelb/ von keinem ſon-
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III. Das dritte Geſchlecht iſt der Jndia-
niſche wolriechende Jaſmin/ Gelſeminum In-
dicum flavum odoratiſsimum, Park hat eine
glatte Rinde/ waͤchſt bey zwey elen hoch/
und wird von dem underſten ſtengel mit aͤſt-
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naten-blaͤtter hartlicht/ dick/ ablang; hat
goldgelbe bluͤmlein/ welche zu oberſt an den
aͤſtlein etwas gebuͤſchelt herfuͤrwachſen/ und
den allerlieblichſten Geruch ſo da in den duͤr-
ren bluͤmlein noch zu finden/ von ſich geben.
Nach der bluͤthe er zeigen ſich beere/ welche in
der groͤſſe kleiner Oliven erſtlich gruͤn ſind/
hernach gelb/ und gleich den trauben durch-
ſcheinend werden/ auch einen kleinen/ ablan-
gen/ ſchwartzlichten ſamen in ſich halten.
Dieſer Jaſmin wird gleich dem Spaniſchen
in den Garten-geſchirꝛen gepflantzet/ liebt
die Sonne und Feuchtigkeit/ die kaͤlte aber
mag er nicht erdulden; wie auch Sommers-
zeit den Tau des morgens nicht leiden/ wenn
die Sonne darauff bald ſcheinet/ denn da-
durch die blumen gleich bleichlicht werden:
wird durch eingelegte aͤſtlein fortgepflantzet.
IV. Das vierte Geſchlecht/ iſt ein bleichgel-
ber Jaſmin/ Jaſminum luteum vulgo dictum
bacciferum, C. B. Polemonium ſ. Trifolium fru-
ticans, Ger. Trifolium fruticans, quibusdam
Polemonium, flore luteo, J. B. Hat ein weiſſe/
in ſich ſelbſt geflochtene wurtzel/ von deren
die Zweige an underſchiedenen orten zu-
gleich auffſteigen: die aͤſte oder gertlein wer-
den biß drey elen hoch/ ſind eckicht/ gruͤn/
von denen wechſelsweiß die blaͤtter/ und
zwar wie in dem Klee/ drey zugleich her-
außſproſſen/ in der groͤſſe der Rauten-blaͤt-
[Abbildung Cataloniſche Veielraͤben. Jaſminum
Catalonicum.
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tern. An dem auſſerſten gertlein kommen in
dem Aprellen/ May und Brachmonat die
bleich-gelblichten fuͤnff getheilten Bluͤmlein
herfuͤr/ den Schluͤſſelbluͤmlein nicht unaͤn-
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gen/ welche mit einem Samen begabet/ ſo in
groͤſſe kleiner Erbſen/ inwendig weiß/ und
eines unlieblichen Geſchmacks/ waͤchſt bey
Montpelier, wie auch in dem Koͤnigreich
Neapoli in den Gehaͤgen.
V. Jſt der Nidrige Jaſmin mit groſſen
Blumen/ Jaſminum Hiſpanicum flore majo-
re, externè rubente, I. B. Catalonicum, Park.
parad. Jaſminum humilius magno flore, C. B.
Pitsjegam Mulla, H. Malab. Hai ſteiffere gert-
lein/ gegen einander ſtehende blaͤtter/ zwey/
drey/ biß vier paar/ welche in ein einfaches
blatt außgehen. Dieſe blaͤtter ſind glatt/ auff
einer ſeiten gantz flach/ auff der anderen
von den durchgehenden Aderen etwas un-
eben/ haben einen bitteren Geſchmack. Auß
dem aͤſtlein kommen ſieben biß acht bluͤm-
lein/ welche fuͤnffblaͤttig/ und zu auſſerſt et-
was purpurfarbig ſind/ beneben den lieb-
lichſten Geruch vor allen uͤbrigen haben.
Waͤchſt in der Waͤldernſandichtem Grund
nicht gern/ ſondern wird auch in den
Gaͤrten vielfaltig gepflantzet.
VI. Jſt der Arabiſche Jaſmin/ Syringa
Arabica foliis Mali aurantii, C. B. Sambac, ſive
Gelſeminum arabicum, Alpin. plant. Ægypt. Nal-
la Mulla, Hort. Mal. Streicht gleich der Win-
den auff dem Erdboden herumb/ und umb-
faßt mit ſeinen runden/ grůnen/ holtzichten/
knorꝛigen/ und etwas haarigen gertlein/
alle nahe gelegene Kraͤuter. Die wurtzel iſt
weißlicht/ die blaͤtter breit/ außgeſpitzt/ ſteiff/
ſcharff/ glatt/ unzerkerfft/ am Geſchmack
bitter/ ohne Geruch. Traͤgt weiſſe/ neuͤnmahl
eingeſchnittene/ und in ein enges kelchlein
ſich ſchlieſſende Bluͤmlein/ welche wegen
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/239>, abgerufen am 24.11.2024.
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