[Spaltenumbruch]
Blumen erzeigen sich in dem Brachmonat/ oder auch später; denen die schwartzen/ klei- nen/ flachen samen folgen/ in eckichten häußlein eingeschlossen.
3. Die blut-rothe Lilien mit Zwibel-wur- tzen/ und breiten blättern; Lilium cruentum latifolium, J. B. cruentum Plantaginis folio, C. B.
4. Die grosse und kleine Zwibel-Lilien/ welche auch zwischen den blätteren des sten- gels einige schüppen oder Zwibelein außstos- sen/ von denen hernach frische Lilien können gezielet werden; Lilium bulbiferum latifo- lium majus, C. B. Jtem, Lilium bulbiferum minus, ejusd.
5. Endlich beschreibt der Berühmte Brey- nius, in Ephemerid. Germ. Dec. 1. Ann. 4. & 5. eine Zwibel-Lilien/ deren wurtzel mit dicken/ purpur-röthlichten schüppen bekleidet/ und eines anfänglich klebichten/ und wässeri- gen/ nachgehends aber sehr scharff-beissen- den geschmacks ist: Jhre blätter sind den anderen Lilien-blättern gantz gleich/ jedoch viel schmäler; der runde/ hell-grüne/ zwey elen hohe stengel/ ist von mitten biß oben auff mit sehr viel schönen/ grün-weissen blümlein geschmücket; Bulbus liliaceus vo- mitorius Capitis bonae Spei, Breyn.
Die gemeine Goldwurtz; Lilium floribus reflexis montanum, C. B. hat eine Zwibel wie die weisse Lilgen/ außgenommen/ daß sie gelb ist/ und kleinere Zehen hat. Jm Frühling dringt der runde/ glatte stengel herfür/ wie an der Lilien. Die Blätter ver- gleichen sich denen am Seiffen-kraut/ ste- hen an dem stengel rings-herumb/ wie die Sternen/ ein jeder Stern ist gläichs-weit von dem andern. Am obertheil des sten- gels erscheinen schöne leibfarbe blümlein/ zuweilen fast gar weiß/ in der gestalt wie Lil- gen/ aber viel kleiner/ und mit braunen tüpflein an vielen orten besprengt. Die blätt- lein sind umher gebogen/ gemeiniglich sechs an jeder Lilgen/ deßgleichen an jeder sechs braune zäpflein/ eines lieblichen geruchs. Wächßt allhier auff dem Berg/ bey dem Dortz Muttentz und Crentzach. Man fin- det sie in den Oesterreichischen/ Ungari- schen und Steyrmärckischen Wäldern/ wie auch auff den Schweitzerischen Alp-gebür- gen/ und dem Schwartzwald.
2. Das Andere Geschlecht ist die Käyser- liche wolriechende Goldwurtz; Lilium py- ramidale moschatum, C. B. Lilium sylvestre, sive Hemerocallis moschata polyanthes, Mar- tagon Jmperiale nuperorum, Lob.
3. Die wilde haarige Berg-Goldwurtz; Lilium floribus reflexis alterum lanugine hir- sutum, C. B. Lilium montanum s. sylvestre minus, Park. Under dieß Geschlecht zehlet Ra- jus annoch die Goldwurtz mit weissen ohnge- sprengten Blumen; Lilium floribus reflexis albis non punctatis, C. B. Jtem/ die Gold- wurtz mit gescheckten Blumen; Lilium flori- bus reflexis variis, C. B. Und endlich die Goldwurtz mit weissen gesprengten Blu- men; Lilium floribus reflexis albis punctatis, C. B. i. e. Martagon flore albo maculato, Park.
4. Die Orientalische Goldwurtz/ mit minien-rothen vielen Blumen; Lilium By- zantinum miniatum, C. B. Jtem/ Lilium By- zantinum miniatum polyanthos, ejusd. Marta- gon Constantinopolitanum, Park.
5. Die rothe schmal-blättige frühe Gold- wurtz; Lilium praecox nutante flore rubro, J. B. rubrum angustifolium, C. B.
6. Die kleine Goldwurtz mit Graß-blät- tern; Lilium praecox nutante flore rubro te- nuifolium, J. B.
7. Die wolriechende schmal-blättige Gold- wurtz mit Minien-blumen; Lilium miniatum odorum angustifolium, C. B.
8. Die schmal-blättige Goldwurtz mit gelben Blumen; Lilium flavum angustifo- lium, C. B.
Bey der Pflantzung dieser Goldwurtzen/ oder Türckischen Bunden/ ist in acht zu neh- men/ daß die außhebung der Zwibeln-wur- tzen nicht alle jahr geschehen darff: wenn sie aber außgehoben/ sind sie nicht gar lang über der erden zu lassen/ sondern bald wider einzulegen: wil man sie jedennoch etwas ausser dem grund halten/ so müssen sie in ei- nen winckel geleget/ und mit erde beworffen werden: auff solche weiß dauren sie/ biß man neben andern sachen sie wider under- bringet. Die auß samen gezielet werden/ blühen erst nach dem sechsten jahr/ und kom-
men
Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch]
Blumen erzeigen ſich in dem Brachmonat/ oder auch ſpaͤter; denen die ſchwartzen/ klei- nen/ flachen ſamen folgen/ in eckichten haͤußlein eingeſchloſſen.
3. Die blut-rothe Lilien mit Zwibel-wur- tzen/ und breiten blaͤttern; Lilium cruentum latifolium, J. B. cruentum Plantaginis folio, C. B.
4. Die groſſe und kleine Zwibel-Lilien/ welche auch zwiſchen den blaͤtteren des ſten- gels einige ſchuͤppen oder Zwibelein außſtoſ- ſen/ von denen hernach friſche Lilien koͤnnen gezielet werden; Lilium bulbiferum latifo- lium majus, C. B. Jtem, Lilium bulbiferum minus, ejusd.
5. Endlich beſchreibt der Beruͤhmte Brey- nius, in Ephemerid. Germ. Dec. 1. Ann. 4. & 5. eine Zwibel-Lilien/ deren wurtzel mit dicken/ purpur-roͤthlichten ſchuͤppen bekleidet/ und eines anfaͤnglich klebichten/ und waͤſſeri- gen/ nachgehends aber ſehr ſcharff-beiſſen- den geſchmacks iſt: Jhre blaͤtter ſind den anderen Lilien-blaͤttern gantz gleich/ jedoch viel ſchmaͤler; der runde/ hell-gruͤne/ zwey elen hohe ſtengel/ iſt von mitten biß oben auff mit ſehr viel ſchoͤnen/ gruͤn-weiſſen bluͤmlein geſchmuͤcket; Bulbus liliaceus vo- mitorius Capitis bonæ Spei, Breyn.
Die gemeine Goldwurtz; Lilium floribus reflexis montanum, C. B. hat eine Zwibel wie die weiſſe Lilgen/ außgenommen/ daß ſie gelb iſt/ und kleinere Zehen hat. Jm Fruͤhling dringt der runde/ glatte ſtengel herfuͤr/ wie an der Lilien. Die Blaͤtter ver- gleichen ſich denen am Seiffen-kraut/ ſte- hen an dem ſtengel rings-herumb/ wie die Sternen/ ein jeder Stern iſt glaͤichs-weit von dem andern. Am obertheil des ſten- gels erſcheinen ſchoͤne leibfarbe bluͤmlein/ zuweilen faſt gar weiß/ in der geſtalt wie Lil- gen/ aber viel kleiner/ und mit braunen tuͤpflein an vielen orten beſprengt. Die blaͤtt- lein ſind umher gebogen/ gemeiniglich ſechs an jeder Lilgen/ deßgleichen an jeder ſechs braune zaͤpflein/ eines lieblichen geruchs. Waͤchßt allhier auff dem Berg/ bey dem Dortz Muttentz und Crentzach. Man fin- det ſie in den Oeſterꝛeichiſchen/ Ungari- ſchen und Steyrmaͤrckiſchen Waͤldern/ wie auch auff den Schweitzeriſchen Alp-gebuͤr- gen/ und dem Schwartzwald.
2. Das Andere Geſchlecht iſt die Kaͤyſer- liche wolriechende Goldwurtz; Lilium py- ramidale moſchatum, C. B. Lilium ſylveſtre, ſive Hemerocallis moſchata polyanthes, Mar- tagon Jmperiale nuperorum, Lob.
3. Die wilde haarige Berg-Goldwurtz; Lilium floribus reflexis alterum lanugine hir- ſutum, C. B. Lilium montanum ſ. ſylveſtre minus, Park. Under dieß Geſchlecht zehlet Ra- jus annoch die Goldwurtz mit weiſſen ohnge- ſprengten Blumen; Lilium floribus reflexis albis non punctatis, C. B. Jtem/ die Gold- wurtz mit geſcheckten Blumen; Lilium flori- bus reflexis variis, C. B. Und endlich die Goldwurtz mit weiſſen geſprengten Blu- men; Lilium floribus reflexis albis punctatis, C. B. i. e. Martagon flore albo maculato, Park.
4. Die Orientaliſche Goldwurtz/ mit minien-rothen vielen Blumen; Lilium By- zantinum miniatum, C. B. Jtem/ Lilium By- zantinum miniatum polyanthos, ejusd. Marta- gon Conſtantinopolitanum, Park.
5. Die rothe ſchmal-blaͤttige fruͤhe Gold- wurtz; Lilium præcox nutante flore rubro, J. B. rubrum anguſtifolium, C. B.
6. Die kleine Goldwurtz mit Graß-blaͤt- tern; Lilium præcox nutante flore rubro te- nuifolium, J. B.
7. Die wolriechende ſchmal-blaͤttige Gold- wurtz mit Minien-blumen; Lilium miniatum odorum anguſtifolium, C. B.
8. Die ſchmal-blaͤttige Goldwurtz mit gelben Blumen; Lilium flavum anguſtifo- lium, C. B.
Bey der Pflantzung dieſer Goldwurtzen/ oder Tuͤrckiſchen Bunden/ iſt in acht zu neh- men/ daß die außhebung der Zwibeln-wur- tzen nicht alle jahr geſchehen darff: wenn ſie aber außgehoben/ ſind ſie nicht gar lang uͤber der erden zu laſſen/ ſondern bald wider einzulegen: wil man ſie jedennoch etwas auſſer dem grund halten/ ſo muͤſſen ſie in ei- nen winckel geleget/ und mit erde beworffen werden: auff ſolche weiß dauren ſie/ biß man neben andern ſachen ſie wider under- bringet. Die auß ſamen gezielet werden/ bluͤhen erſt nach dem ſechsten jahr/ und kom-
men
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[374/0390]
Das Andere Buch/
Blumen erzeigen ſich in dem Brachmonat/
oder auch ſpaͤter; denen die ſchwartzen/ klei-
nen/ flachen ſamen folgen/ in eckichten
haͤußlein eingeſchloſſen.
3. Die blut-rothe Lilien mit Zwibel-wur-
tzen/ und breiten blaͤttern; Lilium cruentum
latifolium, J. B. cruentum Plantaginis folio,
C. B.
4. Die groſſe und kleine Zwibel-Lilien/
welche auch zwiſchen den blaͤtteren des ſten-
gels einige ſchuͤppen oder Zwibelein außſtoſ-
ſen/ von denen hernach friſche Lilien koͤnnen
gezielet werden; Lilium bulbiferum latifo-
lium majus, C. B. Jtem, Lilium bulbiferum
minus, ejusd.
5. Endlich beſchreibt der Beruͤhmte Brey-
nius, in Ephemerid. Germ. Dec. 1. Ann. 4. & 5.
eine Zwibel-Lilien/ deren wurtzel mit dicken/
purpur-roͤthlichten ſchuͤppen bekleidet/ und
eines anfaͤnglich klebichten/ und waͤſſeri-
gen/ nachgehends aber ſehr ſcharff-beiſſen-
den geſchmacks iſt: Jhre blaͤtter ſind den
anderen Lilien-blaͤttern gantz gleich/ jedoch
viel ſchmaͤler; der runde/ hell-gruͤne/ zwey
elen hohe ſtengel/ iſt von mitten biß oben
auff mit ſehr viel ſchoͤnen/ gruͤn-weiſſen
bluͤmlein geſchmuͤcket; Bulbus liliaceus vo-
mitorius Capitis bonæ Spei, Breyn.
CAPUT LII.
[Abbildung Goldwurtz. Martagum.
]
Namen.
GOldwurtz/ Heydniſche Blum/ oder
Tuͤrckiſcher Bund/ heißt Lateiniſch/
Martagum, Lilium floribus reflexis,
Lilium ſylveſtre, Lilium montanum, Lilium
purpureum. Jtaliaͤniſch/ Martagon, Giglio
ſalvatico, Giglio roſſo. Frantzoͤſiſch/ Lis
jaune. Spaniſch/ Lirio amarillo, Lirio ſal-
vage. Niderlaͤndiſch/ Lelie van Caluarien.
Geſtalt und Geſchlecht.
Die gemeine Goldwurtz; Lilium floribus
reflexis montanum, C. B. hat eine Zwibel
wie die weiſſe Lilgen/ außgenommen/ daß
ſie gelb iſt/ und kleinere Zehen hat. Jm
Fruͤhling dringt der runde/ glatte ſtengel
herfuͤr/ wie an der Lilien. Die Blaͤtter ver-
gleichen ſich denen am Seiffen-kraut/ ſte-
hen an dem ſtengel rings-herumb/ wie die
Sternen/ ein jeder Stern iſt glaͤichs-weit
von dem andern. Am obertheil des ſten-
gels erſcheinen ſchoͤne leibfarbe bluͤmlein/
zuweilen faſt gar weiß/ in der geſtalt wie Lil-
gen/ aber viel kleiner/ und mit braunen
tuͤpflein an vielen orten beſprengt. Die blaͤtt-
lein ſind umher gebogen/ gemeiniglich ſechs
an jeder Lilgen/ deßgleichen an jeder ſechs
braune zaͤpflein/ eines lieblichen geruchs.
Waͤchßt allhier auff dem Berg/ bey dem
Dortz Muttentz und Crentzach. Man fin-
det ſie in den Oeſterꝛeichiſchen/ Ungari-
ſchen und Steyrmaͤrckiſchen Waͤldern/ wie
auch auff den Schweitzeriſchen Alp-gebuͤr-
gen/ und dem Schwartzwald.
2. Das Andere Geſchlecht iſt die Kaͤyſer-
liche wolriechende Goldwurtz; Lilium py-
ramidale moſchatum, C. B. Lilium ſylveſtre,
ſive Hemerocallis moſchata polyanthes, Mar-
tagon Jmperiale nuperorum, Lob.
3. Die wilde haarige Berg-Goldwurtz;
Lilium floribus reflexis alterum lanugine hir-
ſutum, C. B. Lilium montanum ſ. ſylveſtre
minus, Park. Under dieß Geſchlecht zehlet Ra-
jus annoch die Goldwurtz mit weiſſen ohnge-
ſprengten Blumen; Lilium floribus reflexis
albis non punctatis, C. B. Jtem/ die Gold-
wurtz mit geſcheckten Blumen; Lilium flori-
bus reflexis variis, C. B. Und endlich die
Goldwurtz mit weiſſen geſprengten Blu-
men; Lilium floribus reflexis albis punctatis,
C. B. i. e. Martagon flore albo maculato, Park.
4. Die Orientaliſche Goldwurtz/ mit
minien-rothen vielen Blumen; Lilium By-
zantinum miniatum, C. B. Jtem/ Lilium By-
zantinum miniatum polyanthos, ejusd. Marta-
gon Conſtantinopolitanum, Park.
5. Die rothe ſchmal-blaͤttige fruͤhe Gold-
wurtz; Lilium præcox nutante flore rubro, J.
B. rubrum anguſtifolium, C. B.
6. Die kleine Goldwurtz mit Graß-blaͤt-
tern; Lilium præcox nutante flore rubro te-
nuifolium, J. B.
7. Die wolriechende ſchmal-blaͤttige Gold-
wurtz mit Minien-blumen; Lilium miniatum
odorum anguſtifolium, C. B.
8. Die ſchmal-blaͤttige Goldwurtz mit
gelben Blumen; Lilium flavum anguſtifo-
lium, C. B.
Bey der Pflantzung dieſer Goldwurtzen/
oder Tuͤrckiſchen Bunden/ iſt in acht zu neh-
men/ daß die außhebung der Zwibeln-wur-
tzen nicht alle jahr geſchehen darff: wenn ſie
aber außgehoben/ ſind ſie nicht gar lang
uͤber der erden zu laſſen/ ſondern bald wider
einzulegen: wil man ſie jedennoch etwas
auſſer dem grund halten/ ſo muͤſſen ſie in ei-
nen winckel geleget/ und mit erde beworffen
werden: auff ſolche weiß dauren ſie/ biß
man neben andern ſachen ſie wider under-
bringet. Die auß ſamen gezielet werden/
bluͤhen erſt nach dem ſechsten jahr/ und kom-
men
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/390>, abgerufen am 25.11.2024.
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