[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Kleine Feld-erbsen.Pisum minus.
Die kleinen Feld-erbsen/ Pisum vulgare, parvum, album, arvense, J. B. arvense flore candido, fructu rotundo, albo, C. B. Sind den erstgenanten gleich/ doch etwas kürtzer und kleiner/ wachsen ohne Steurung/ und blü- hen weiß. Jhre runde frucht ist von under- schiedlichen farben/ als weiß/ grün/ gelb/ graulicht/ aschenfarb/ himmelblau und schwartz; Pisa parva, viridia, nigra, coerulea, variegata, cinerea, luteola, aut etiam macula- ta. Die Erbsen werden im Lentzen gesäet/ und im Sommer gesamlet.
Die wilden Erbsen/ Pisa sylvestria peren- nia, C. B. haben holtzichte/ schwartze/ zaßlich- te/ und bißweilen kleinen fingers-dicke wur- tzeln/ so neue schoß/ welche lang under der erden kriechen/ jährlich herfür bringen. Jh- re stengel und blätter kommen mit den Feld- erbsen überein: trägt geährte weisse blüm- lein im Brachmonat: die hülsen sind dün- ner alß der Feld-erbsen/ in welchen dunckel- schwartze Erbsen ligen/ so einen unguten ge- schmack von sich geben. Sie wachsen in den Windischen Landen und um Wien/ in dem waldichten Berg ob Gumpostkirchen/ wie auch ob Preßburg bey der Donau und in Leitemberg. Man findet sie auch im Schweitzerland. Casparus Bauhinus hat sie um Tübingen und auff den Paduanischen hügeln in Jtalien gesehen. Joachimus Came- rarius in Horto Medico, p. m. 127. berichtet/ daß man dieses Gewächs in Franckenland/ Darmgichtkraut nenne/ dieweilen allda ge- bräuchlich seye/ etliche wilde Erbsen in dem Grimmen/ Darmgicht der pferden und ochsen.Grimmen zu verschlingen/ auch den Pfer- den und Ochsen wider die Darmgicht das Kraut unter dem Futter zu geben.
Eigenschafft.
Die Erbsen sind fast mitler Natur in der kälte und tröckne; haben aber dennoch viel gefangenen Luffts/ beneben auch zimlich viel flüchtiges/ alkalisches saltz/ neben etwas [Spaltenumbruch]
schwefelichten theilgen bey sich verborgen/ und also die Eigenschafft zu reinigen/ durch den Harn zu treiben/ und äusserlich zu säu- beren und zu heilen.
Gebrauch.
Die Erbsen geben bessere Nahrung/ alß die Bonen/ derowegen sie bey den Teut- schen/ reichen und armen/ in der Speiß gemein sind/ weilen sie wol sättigen und nehren. Jedoch müssen sie wol gekocht seyn/ sonst geben sie viel Wind.
An etlichen orten werden die Erbs-brüh- lein gebrauchet/ so man purgierende Artzney- en eingenommen hat. Auch die Auffwarte- rin geben den Kindbetterinnen brühlein von Erbsen und Petersilien-wurtzel zu außfüh- rung der übrigen unreinigkeit. Aber Mat- thiolus hält recht darvon/ man solle die Zi- sererbs gebrauchen.
So man aber umb des langwürigen ge- brauchs und herkommens willen ja die Erbs- brühen behalten wil/ dieweilen der gemeine Mann darzu gewohnt ist/ so solle man/ nach dem Rath D. Melchioris SebitzI, die Erbs- brühen saltzen lassen/ denn durch beyhülff des saltzs werden sie auch reinigen und forttreiben.
Erbsen in Wasser und Laugen gesotten/Grind des Haupts. Raud. und damit gezwagen/ heilet den fliessenden Grind des Haupts. Wenn man die Flech- ten und Raud der Haut damit wäscht/ so säuberet und heilet es auch wacker auß.
Erbsen in Wasser starck zu einem Muß gesotten/ hernach den dampff lassen in dasDurch- schlechte o- der kinds- blattern. Angesicht gehen/ in welchem die Durch- schlechte oder Pocken bereits zeitig worden/ verhindern/ daß der Mensch nicht pocken- grübig wird.
CAPUT XXV.
[Abbildung]
Hertzsamen.Pisum vesicarium.
Namen.
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Kleine Feld-erbſen.Piſum minus.
Die kleinen Feld-erbſen/ Piſum vulgare, parvum, album, arvenſe, J. B. arvenſe flore candido, fructu rotundo, albo, C. B. Sind den erſtgenanten gleich/ doch etwas kuͤrtzer und kleiner/ wachſen ohne Steurung/ und bluͤ- hen weiß. Jhre runde frucht iſt von under- ſchiedlichen farben/ als weiß/ gruͤn/ gelb/ graulicht/ aſchenfarb/ himmelblau und ſchwartz; Piſa parva, viridia, nigra, cœrulea, variegata, cinerea, luteola, aut etiam macula- ta. Die Erbſen werden im Lentzen geſaͤet/ und im Sommer geſamlet.
Die wilden Erbſen/ Piſa ſylveſtria peren- nia, C. B. haben holtzichte/ ſchwartze/ zaßlich- te/ und bißweilen kleinen fingers-dicke wur- tzeln/ ſo neue ſchoß/ welche lang under der erden kriechen/ jaͤhrlich herfuͤr bringen. Jh- re ſtengel und blaͤtter kommen mit den Feld- erbſen uͤberein: traͤgt geaͤhrte weiſſe bluͤm- lein im Brachmonat: die huͤlſen ſind duͤn- ner alß der Feld-erbſen/ in welchen dunckel- ſchwartze Erbſen ligen/ ſo einen unguten ge- ſchmack von ſich geben. Sie wachſen in den Windiſchen Landen und um Wien/ in dem waldichten Berg ob Gumpoſtkirchen/ wie auch ob Preßburg bey der Donau und in Leitemberg. Man findet ſie auch im Schweitzerland. Caſparus Bauhinus hat ſie um Tuͤbingen und auff den Paduaniſchen huͤgeln in Jtalien geſehen. Joachimus Came- rarius in Horto Medico, p. m. 127. berichtet/ daß man dieſes Gewaͤchs in Franckenland/ Darmgichtkraut nenne/ dieweilen allda ge- braͤuchlich ſeye/ etliche wilde Erbſen in dem Grimmen/ Daꝛmgicht der pferden und ochſen.Grimmen zu verſchlingen/ auch den Pfer- den und Ochſen wider die Darmgicht das Kraut unter dem Futter zu geben.
Eigenſchafft.
Die Erbſen ſind faſt mitler Natur in der kaͤlte und troͤckne; haben aber dennoch viel gefangenen Luffts/ beneben auch zimlich viel fluͤchtiges/ alkaliſches ſaltz/ neben etwas [Spaltenumbruch]
ſchwefelichten theilgen bey ſich verborgen/ und alſo die Eigenſchafft zu reinigen/ durch den Harn zu treiben/ und aͤuſſerlich zu ſaͤu- beren und zu heilen.
Gebrauch.
Die Erbſen geben beſſere Nahrung/ alß die Bonen/ derowegen ſie bey den Teut- ſchen/ reichen und armen/ in der Speiß gemein ſind/ weilen ſie wol ſaͤttigen und nehren. Jedoch muͤſſen ſie wol gekocht ſeyn/ ſonſt geben ſie viel Wind.
An etlichen orten werden die Erbs-bruͤh- lein gebrauchet/ ſo man purgierende Artzney- en eingenommen hat. Auch die Auffwarte- rin geben den Kindbetterinnen bruͤhlein von Erbſen und Peterſilien-wurtzel zu außfuͤh- rung der uͤbrigen unreinigkeit. Aber Mat- thiolus haͤlt recht darvon/ man ſolle die Zi- ſererbs gebrauchen.
So man aber umb des langwuͤrigen ge- brauchs und herkommens willen ja die Erbs- bruͤhen behalten wil/ dieweilen der gemeine Mann darzu gewohnt iſt/ ſo ſolle man/ nach dem Rath D. Melchioris SebitzI, die Erbs- bruͤhen ſaltzen laſſen/ denn durch beyhuͤlff des ſaltzs werden ſie auch reinigen uñ forttreiben.
Erbſen in Waſſer und Laugen geſotten/Grind des Haupts. Raud. und damit gezwagen/ heilet den flieſſenden Grind des Haupts. Wenn man die Flech- ten und Raud der Haut damit waͤſcht/ ſo ſaͤuberet und heilet es auch wacker auß.
Erbſen in Waſſer ſtarck zu einem Muß geſotten/ hernach den dampff laſſen in dasDurch- ſchlechte o- der kinds- blattern. Angeſicht gehen/ in welchem die Durch- ſchlechte oder Pocken bereits zeitig worden/ verhindern/ daß der Menſch nicht pocken- gruͤbig wird.
CAPUT XXV.
[Abbildung]
Hertzſamen.Piſum veſicarium.
Namen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0559"n="543"/><fwplace="top"type="header">Von den Kraͤuteren.</fw><lb/><cb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Kleine Feld-erbſen.</hi><hirendition="#aq">Piſum minus.</hi></hi></head><lb/></figure><p>Die kleinen Feld-erbſen/ <hirendition="#aq">Piſum vulgare,<lb/>
parvum, album, arvenſe, <hirendition="#i">J. B.</hi> arvenſe flore<lb/>
candido, fructu rotundo, albo, <hirendition="#i">C. B.</hi></hi> Sind den<lb/>
erſtgenanten gleich/ doch etwas kuͤrtzer und<lb/>
kleiner/ wachſen ohne Steurung/ und bluͤ-<lb/>
hen weiß. Jhre runde frucht iſt von under-<lb/>ſchiedlichen farben/ als weiß/ gruͤn/ gelb/<lb/>
graulicht/ aſchenfarb/ himmelblau und<lb/>ſchwartz; <hirendition="#aq">Piſa parva, viridia, nigra, cœrulea,<lb/>
variegata, cinerea, luteola, aut etiam macula-<lb/>
ta.</hi> Die Erbſen werden im Lentzen geſaͤet/<lb/>
und im Sommer geſamlet.</p><lb/><p>Die wilden Erbſen/ <hirendition="#aq">Piſa ſylveſtria peren-<lb/>
nia, <hirendition="#i">C. B.</hi></hi> haben holtzichte/ ſchwartze/ zaßlich-<lb/>
te/ und bißweilen kleinen fingers-dicke wur-<lb/>
tzeln/ ſo neue ſchoß/ welche lang under der<lb/>
erden kriechen/ jaͤhrlich herfuͤr bringen. Jh-<lb/>
re ſtengel und blaͤtter kommen mit den Feld-<lb/>
erbſen uͤberein: traͤgt geaͤhrte weiſſe bluͤm-<lb/>
lein im Brachmonat: die huͤlſen ſind duͤn-<lb/>
ner alß der Feld-erbſen/ in welchen dunckel-<lb/>ſchwartze Erbſen ligen/ ſo einen unguten ge-<lb/>ſchmack von ſich geben. Sie wachſen in<lb/>
den Windiſchen Landen und um Wien/ in<lb/>
dem waldichten Berg ob Gumpoſtkirchen/<lb/>
wie auch ob Preßburg bey der Donau und<lb/>
in Leitemberg. Man findet ſie auch im<lb/>
Schweitzerland. <hirendition="#aq">Caſparus Bauhinus</hi> hat ſie<lb/>
um Tuͤbingen und auff den Paduaniſchen<lb/>
huͤgeln in Jtalien geſehen. <hirendition="#aq">Joachimus Came-<lb/>
rarius in Horto Medico, p. m.</hi> 127. berichtet/<lb/>
daß man dieſes Gewaͤchs in Franckenland/<lb/>
Darmgichtkraut nenne/ dieweilen allda ge-<lb/>
braͤuchlich ſeye/ etliche wilde Erbſen in dem<lb/><noteplace="left">Grimmen/<lb/>
Daꝛmgicht<lb/>
der pferden<lb/>
und ochſen.</note>Grimmen zu verſchlingen/ auch den Pfer-<lb/>
den und Ochſen wider die Darmgicht das<lb/>
Kraut unter dem Futter zu geben.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Eigenſchafft.</hi></head><lb/><p>Die Erbſen ſind faſt mitler Natur in der<lb/>
kaͤlte und troͤckne; haben aber dennoch viel<lb/>
gefangenen Luffts/ beneben auch zimlich<lb/>
viel fluͤchtiges/ alkaliſches ſaltz/ neben etwas<lb/><cb/>ſchwefelichten theilgen bey ſich verborgen/<lb/>
und alſo die Eigenſchafft zu reinigen/ durch<lb/>
den Harn zu treiben/ und aͤuſſerlich zu ſaͤu-<lb/>
beren und zu heilen.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Gebrauch.</hi></head><lb/><p>Die Erbſen geben beſſere Nahrung/ alß<lb/>
die Bonen/ derowegen ſie bey den Teut-<lb/>ſchen/ reichen und armen/ in der Speiß<lb/>
gemein ſind/ weilen ſie wol ſaͤttigen und<lb/>
nehren. Jedoch muͤſſen ſie wol gekocht ſeyn/<lb/>ſonſt geben ſie viel Wind.</p><lb/><p>An etlichen orten werden die Erbs-bruͤh-<lb/>
lein gebrauchet/ ſo man purgierende Artzney-<lb/>
en eingenommen hat. Auch die Auffwarte-<lb/>
rin geben den Kindbetterinnen bruͤhlein von<lb/>
Erbſen und Peterſilien-wurtzel zu außfuͤh-<lb/>
rung der uͤbrigen unreinigkeit. Aber <hirendition="#aq">Mat-<lb/>
thiolus</hi> haͤlt recht darvon/ man ſolle die Zi-<lb/>ſererbs gebrauchen.</p><lb/><p>So man aber umb des langwuͤrigen ge-<lb/>
brauchs und herkommens willen ja die Erbs-<lb/>
bruͤhen behalten wil/ dieweilen der gemeine<lb/>
Mann darzu gewohnt iſt/ ſo ſolle man/ nach<lb/>
dem Rath <hirendition="#aq">D. Melchioris SebitzI,</hi> die Erbs-<lb/>
bruͤhen ſaltzen laſſen/ denn durch beyhuͤlff des<lb/>ſaltzs werden ſie auch reinigen uñ forttreiben.</p><lb/><p>Erbſen in Waſſer und Laugen geſotten/<noteplace="right">Grind des<lb/>
Haupts.<lb/>
Raud.</note><lb/>
und damit gezwagen/ heilet den flieſſenden<lb/>
Grind des Haupts. Wenn man die Flech-<lb/>
ten und Raud der Haut damit waͤſcht/ ſo<lb/>ſaͤuberet und heilet es auch wacker auß.</p><lb/><p>Erbſen in Waſſer ſtarck zu einem Muß<lb/>
geſotten/ hernach den dampff laſſen in das<noteplace="right">Durch-<lb/>ſchlechte o-<lb/>
der kinds-<lb/>
blattern.</note><lb/>
Angeſicht gehen/ in welchem die Durch-<lb/>ſchlechte oder Pocken bereits zeitig worden/<lb/>
verhindern/ daß der Menſch nicht pocken-<lb/>
gruͤbig wird.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CAPUT XXV</hi>.</hi></head><lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Hertzſamen.</hi><hirendition="#aq">Piſum veſicarium.</hi></hi></head><lb/></figure><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Namen.</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[543/0559]
Von den Kraͤuteren.
[Abbildung Kleine Feld-erbſen. Piſum minus.
]
Die kleinen Feld-erbſen/ Piſum vulgare,
parvum, album, arvenſe, J. B. arvenſe flore
candido, fructu rotundo, albo, C. B. Sind den
erſtgenanten gleich/ doch etwas kuͤrtzer und
kleiner/ wachſen ohne Steurung/ und bluͤ-
hen weiß. Jhre runde frucht iſt von under-
ſchiedlichen farben/ als weiß/ gruͤn/ gelb/
graulicht/ aſchenfarb/ himmelblau und
ſchwartz; Piſa parva, viridia, nigra, cœrulea,
variegata, cinerea, luteola, aut etiam macula-
ta. Die Erbſen werden im Lentzen geſaͤet/
und im Sommer geſamlet.
Die wilden Erbſen/ Piſa ſylveſtria peren-
nia, C. B. haben holtzichte/ ſchwartze/ zaßlich-
te/ und bißweilen kleinen fingers-dicke wur-
tzeln/ ſo neue ſchoß/ welche lang under der
erden kriechen/ jaͤhrlich herfuͤr bringen. Jh-
re ſtengel und blaͤtter kommen mit den Feld-
erbſen uͤberein: traͤgt geaͤhrte weiſſe bluͤm-
lein im Brachmonat: die huͤlſen ſind duͤn-
ner alß der Feld-erbſen/ in welchen dunckel-
ſchwartze Erbſen ligen/ ſo einen unguten ge-
ſchmack von ſich geben. Sie wachſen in
den Windiſchen Landen und um Wien/ in
dem waldichten Berg ob Gumpoſtkirchen/
wie auch ob Preßburg bey der Donau und
in Leitemberg. Man findet ſie auch im
Schweitzerland. Caſparus Bauhinus hat ſie
um Tuͤbingen und auff den Paduaniſchen
huͤgeln in Jtalien geſehen. Joachimus Came-
rarius in Horto Medico, p. m. 127. berichtet/
daß man dieſes Gewaͤchs in Franckenland/
Darmgichtkraut nenne/ dieweilen allda ge-
braͤuchlich ſeye/ etliche wilde Erbſen in dem
Grimmen zu verſchlingen/ auch den Pfer-
den und Ochſen wider die Darmgicht das
Kraut unter dem Futter zu geben.
Grimmen/
Daꝛmgicht
der pferden
und ochſen.
Eigenſchafft.
Die Erbſen ſind faſt mitler Natur in der
kaͤlte und troͤckne; haben aber dennoch viel
gefangenen Luffts/ beneben auch zimlich
viel fluͤchtiges/ alkaliſches ſaltz/ neben etwas
ſchwefelichten theilgen bey ſich verborgen/
und alſo die Eigenſchafft zu reinigen/ durch
den Harn zu treiben/ und aͤuſſerlich zu ſaͤu-
beren und zu heilen.
Gebrauch.
Die Erbſen geben beſſere Nahrung/ alß
die Bonen/ derowegen ſie bey den Teut-
ſchen/ reichen und armen/ in der Speiß
gemein ſind/ weilen ſie wol ſaͤttigen und
nehren. Jedoch muͤſſen ſie wol gekocht ſeyn/
ſonſt geben ſie viel Wind.
An etlichen orten werden die Erbs-bruͤh-
lein gebrauchet/ ſo man purgierende Artzney-
en eingenommen hat. Auch die Auffwarte-
rin geben den Kindbetterinnen bruͤhlein von
Erbſen und Peterſilien-wurtzel zu außfuͤh-
rung der uͤbrigen unreinigkeit. Aber Mat-
thiolus haͤlt recht darvon/ man ſolle die Zi-
ſererbs gebrauchen.
So man aber umb des langwuͤrigen ge-
brauchs und herkommens willen ja die Erbs-
bruͤhen behalten wil/ dieweilen der gemeine
Mann darzu gewohnt iſt/ ſo ſolle man/ nach
dem Rath D. Melchioris SebitzI, die Erbs-
bruͤhen ſaltzen laſſen/ denn durch beyhuͤlff des
ſaltzs werden ſie auch reinigen uñ forttreiben.
Erbſen in Waſſer und Laugen geſotten/
und damit gezwagen/ heilet den flieſſenden
Grind des Haupts. Wenn man die Flech-
ten und Raud der Haut damit waͤſcht/ ſo
ſaͤuberet und heilet es auch wacker auß.
Grind des
Haupts.
Raud.
Erbſen in Waſſer ſtarck zu einem Muß
geſotten/ hernach den dampff laſſen in das
Angeſicht gehen/ in welchem die Durch-
ſchlechte oder Pocken bereits zeitig worden/
verhindern/ daß der Menſch nicht pocken-
gruͤbig wird.
Durch-
ſchlechte o-
der kinds-
blattern.
CAPUT XXV.
[Abbildung Hertzſamen. Piſum veſicarium.
]
Namen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/559>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.