Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Wenn die Sonne undergeht/ verbergen sich
die Früchte under den Blätteren/ und kom-
men des Morgens mit der Sonnen Auff-
gang wieder hervor. Jn einer jeden Hülse
sind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh-
nen/ so außwendig mit einem leimichten
Marck/ welches eigentlich die Tamarinde
ist/ bedeckt zu seyn befunden werden. Alß
ich einmals durch starckes gehen erhitzet
worden/ prüffte ich auß Fürwitz ein Ta-
marinde/ merckte aber/ daß sie herbe und
saur ware. Die Jndianer und Portuge-
ser wissen ihre Speisen durch die Tamarin-
den lieblich zubereiten/ und wohl schmackend
zu machen. Sie wird auff unterschiedliche
Weise überzuckeret/ wie auch wohl einge-
saltzen/ und hernach in alle Welt versendet/
die überzuckerten und eingemachten aber
sind die besten und schmackhafftigsten; Sie
entblössen die Tamarinden von ihren Hül-
sen/ und knätten dieselben vermittelst dero
leimichten Feuchtigkeit zusammen/ und ma-
chen grosse Klumpen und Stücke darauß/
welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen
in Töpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere
Länder verführet werden; Auff solche weis
geht man etwas unsauber mit dero Zuberei-
tung umb/ sind auch mehrentheils s[e]hr wol-
feil/ ungeachtet dieselben/ wegen ihres saur-
lichen guten Geschmacks/ wie auch wegen
ihrer kühlenden und Blut-reinigenden
Krafft sehr begehret/ und nutzlich von vie-
len gebraucht werden.

Mit was für einer Gestalt der Tama-
rinden-baum in Egypten angetroffen wer-
de/ beschreibet Prosper Alpinus in lib. de plant.
AEgypt. c. X.
sehr schön und weitläufftig.
Er wachst in der Grösse des Pflaumen-
baums/ hat dicke Aest/ seine Blätter
vergleichen sich den Myrten-blätteren/ und
die weissen Blumen dem Pomeranzen-blust/
auß deren Mitte schiessen drey dünne Fäden/
darauß dicke Schoten wachsen/ die erstlich
grün/ darnach im reifen äsch-graw sind/
und von innen etliche ungleiche Körner ha-
ben/ die in einem schwarzen saurhafftigen
Marck ligen. Dieser Baum wachset nicht
häuffig in Egypten/ ist auch nicht einhei-
misch/ sondern wird auß Arabien und Mo-
renland dahin gebracht/ und in die Lustgär-
ten gepflantzet. Die Blätter folgen allezeit
der Sonnen nach/ darumb sie auch Son-
nen-folger genennet werden: Denn wenn
die Sonne undergehet/ schliessen sich die
Blätter zu/ und öffnen sich mit der Son-
nen Auffgang wieder: auch schliessen sich
die Schoten im Undergehen der Sonnen
zwischen die Blätter so dick zusammen/ daß
sie dieselben vest halten/ und denn erst wie-
der loß lassen/ wenn die Sonne auffgehet:
Dieses umbkehren der Blätter wird sonst
auch in andern Egyptischen Gewächsen an-
gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Absus/
Sesban: Mit den Blätteren des Tama-
rinden-baums/ welche im Winter nicht ab-
fallen/ säurlich und angenehm von Geschmack
sind/ vertreibt man in Egypten den Kinde-
ren die Spulwürme. Die Araber machen
die kleinen/ wie auch die reiffen und grossen
Schoten samt dem Marck mit Zucker ein/
solches eingemachte Marck nemmen die Rei-
[Spaltenumbruch] sende mit sich/ und leschen darmit in den
Wildnussen den Durst/ wenn sie durch die
Hitz der Sonne entzündet sind/ und treiben
zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von
unden auß. Sie trincken auch das Was-
ser/ darinnen ein zimlicher Theil Tama-
rinden geweichet ist/ mit Zucker vermischt/
wieder allerley Fieber/ denn dieser Trunck
ist denen/ die auß Erhitzung durstig sind/
sehr angenehm/ er kühlet/ und leschet den
Durst auß der massen/ wird in allen Ent-
zündungen der Leber und Nieren/ wie auch
wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht.

Den Arabern folgen die Türcken nach/
denn auch diese/ wenn sie in dem Sommer
eine weite Reiß anstellen/ Tamarinden mit
sich nemmen/ meisten theils den Durst da-
mit zu stillen: Wird in der Türckey viel
gebraucht/ dahero kein Jahr fürübergehet/
daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau-
send Pfund Tamarinden verkaufft. Johan-
nes Bauhinus tomo I. histor. plantar. universal.
lib. XII. c. IV.
schreibt/ daß in dem König-
reich Buzarathe viel Seeräuber sich auffhal-
ten/ welche die reisenden Kauffleuth auffan-
gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwas-
ser zu trincken geben/ damit sie ein Durch-
bruch des Leibs überkommen sollen: Die
Ursach ist/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn
sie den Seeräubern von weitem gewar wer-
den/ ihre Perlen und Edelgestein verschlu-
cken/ auff daß man sie derselben nicht be-
raube/ so die Seeräuber wohl wissen/ dahe-
ro sie ihnen diesen Tranck einschütten/ da-
mit sie solche hinunder geschluckte köstliche
Sachen durch den Stulgang von sich ge-
ben müssen.

Die Frucht/ so man in den Apothecken
Tamarinden nennet/ hat einen sauren und
zusammenziehenden Geschmack/ wird
selten zu uns gantz gebracht/ sondern zer-
stossen/ und in einen Klumpen oder Klotz
formiert/ so man den zertheilt/ findet man
darinnen gelbe Kernen mancherley Gestalt.
Die besten Tamarinden sind rothschwartz/
weich/ frisch und ädericht. Nach der Ge-
stalt/ die allhie abgemahlet/ ist Herren Ca-
merario
und anderen diß Gewächß ander-
halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar-
nach im Winter verdorben. Seine Blät-
ter thun sich zu Nacht oder bey trübem Wet-
ter zusammen. Es hat ein lange Schoten.
Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hist. Cap.
XXIIX.
schreibt viel davon/ und zeigt an/
daß dieses Gewächs in Jndia Puli und Am-
bili
genannt werde/ aber von den Arabern
Tamarindi, das ist Jndianische Dacteln/ nicht
daß es den Dacteln zu vergleichen oder da-
hin zu zehlen seye/ sondern dieweil sie kein
anders bequemeres Wort haben finden kön-
nen/ und es inwendig steinichte Kernen in
sich haltet.

Eigenschafft.

Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich
sauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz-
Theilen in sich/ deßwegen sie die Eigens[c] hafft
hat/ innerliche Hitzen zu löschen/ die Gall
gelind außzuführen/ dem Durst zu ste[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]ren/
das viele Erbrechen zu stillen/ und allzu
grosse Schärffe des Geblüts zu milter[e]n.

Ge-
J 2

Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Wenn die Sonne undergeht/ verbergen ſich
die Fruͤchte under den Blaͤtteren/ und kom-
men des Morgens mit der Sonnen Auff-
gang wieder hervor. Jn einer jeden Huͤlſe
ſind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh-
nen/ ſo außwendig mit einem leimichten
Marck/ welches eigentlich die Tamarinde
iſt/ bedeckt zu ſeyn befunden werden. Alß
ich einmals durch ſtarckes gehen erhitzet
worden/ pruͤffte ich auß Fuͤrwitz ein Ta-
marinde/ merckte aber/ daß ſie herbe und
ſaur ware. Die Jndianer und Portuge-
ſer wiſſen ihre Speiſen durch die Tamarin-
den lieblich zubereiten/ und wohl ſchmackend
zu machen. Sie wird auff unterſchiedliche
Weiſe uͤberzuckeret/ wie auch wohl einge-
ſaltzen/ und hernach in alle Welt verſendet/
die uͤberzuckerten und eingemachten aber
ſind die beſten und ſchmackhafftigſten; Sie
entbloͤſſen die Tamarinden von ihren Huͤl-
ſen/ und knaͤtten dieſelben vermittelſt dero
leimichten Feuchtigkeit zuſammen/ und ma-
chen groſſe Klumpen und Stuͤcke darauß/
welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen
in Toͤpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere
Laͤnder verfuͤhret werden; Auff ſolche weis
geht man etwas unſauber mit dero Zuberei-
tung umb/ ſind auch mehrentheils ſ[e]hr wol-
feil/ ungeachtet dieſelben/ wegen ihres ſaur-
lichen guten Geſchmacks/ wie auch wegen
ihrer kuͤhlenden und Blut-reinigenden
Krafft ſehr begehret/ und nutzlich von vie-
len gebraucht werden.

Mit was fuͤr einer Geſtalt der Tama-
rinden-baum in Egypten angetroffen wer-
de/ beſchreibet Proſper Alpinus in lib. de plant.
Ægypt. c. X.
ſehr ſchoͤn und weitlaͤufftig.
Er wachſt in der Groͤſſe des Pflaumen-
baums/ hat dicke Aeſt/ ſeine Blaͤtter
vergleichen ſich den Myrten-blaͤtteren/ und
die weiſſen Blumen dem Pomeranzen-bluſt/
auß deren Mitte ſchieſſen drey duͤnne Faͤden/
darauß dicke Schoten wachſen/ die erſtlich
gruͤn/ darnach im reifen aͤſch-graw ſind/
und von innen etliche ungleiche Koͤrner ha-
ben/ die in einem ſchwarzen ſaurhafftigen
Marck ligen. Dieſer Baum wachſet nicht
haͤuffig in Egypten/ iſt auch nicht einhei-
miſch/ ſondern wird auß Arabien und Mo-
renland dahin gebracht/ und in die Luſtgaͤr-
ten gepflantzet. Die Blaͤtter folgen allezeit
der Sonnen nach/ darumb ſie auch Son-
nen-folger genennet werden: Denn wenn
die Sonne undergehet/ ſchlieſſen ſich die
Blaͤtter zu/ und oͤffnen ſich mit der Son-
nen Auffgang wieder: auch ſchlieſſen ſich
die Schoten im Undergehen der Sonnen
zwiſchen die Blaͤtter ſo dick zuſammen/ daß
ſie dieſelben veſt halten/ und denn erſt wie-
der loß laſſen/ wenn die Sonne auffgehet:
Dieſes umbkehren der Blaͤtter wird ſonſt
auch in andern Egyptiſchen Gewaͤchſen an-
gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Abſus/
Sesban: Mit den Blaͤtteren des Tama-
rinden-baums/ welche im Winter nicht ab-
fallen/ ſaͤurlich uñ angenehm von Geſchmack
ſind/ vertreibt man in Egypten den Kinde-
ren die Spulwuͤrme. Die Araber machen
die kleinen/ wie auch die reiffen und groſſen
Schoten ſamt dem Marck mit Zucker ein/
ſolches eingemachte Marck nemmen die Rei-
[Spaltenumbruch] ſende mit ſich/ und leſchen darmit in den
Wildnuſſen den Durſt/ wenn ſie durch die
Hitz der Sonne entzuͤndet ſind/ und treiben
zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von
unden auß. Sie trincken auch das Waſ-
ſer/ darinnen ein zimlicher Theil Tama-
rinden geweichet iſt/ mit Zucker vermiſcht/
wieder allerley Fieber/ denn dieſer Trunck
iſt denen/ die auß Erhitzung durſtig ſind/
ſehr angenehm/ er kuͤhlet/ und leſchet den
Durſt auß der maſſen/ wird in allen Ent-
zuͤndungen der Leber und Nieren/ wie auch
wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht.

Den Arabern folgen die Tuͤrcken nach/
denn auch dieſe/ wenn ſie in dem Sommer
eine weite Reiß anſtellen/ Tamarinden mit
ſich nemmen/ meiſten theils den Durſt da-
mit zu ſtillen: Wird in der Tuͤrckey viel
gebraucht/ dahero kein Jahr fuͤruͤbergehet/
daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau-
ſend Pfund Tamarinden verkaufft. Johan-
nes Bauhinus tomo I. hiſtor. plantar. univerſal.
lib. XII. c. IV.
ſchreibt/ daß in dem Koͤnig-
reich Buzarathe viel Seeraͤuber ſich auffhal-
ten/ welche die reiſenden Kauffleuth auffan-
gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwaſ-
ſer zu trincken geben/ damit ſie ein Durch-
bruch des Leibs uͤberkommen ſollen: Die
Urſach iſt/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn
ſie den Seeraͤubern von weitem gewar wer-
den/ ihre Perlen und Edelgeſtein verſchlu-
cken/ auff daß man ſie derſelben nicht be-
raube/ ſo die Seeraͤuber wohl wiſſen/ dahe-
ro ſie ihnen dieſen Tranck einſchuͤtten/ da-
mit ſie ſolche hinunder geſchluckte koͤſtliche
Sachen durch den Stulgang von ſich ge-
ben muͤſſen.

Die Frucht/ ſo man in den Apothecken
Tamarinden nennet/ hat einen ſauren und
zuſammenziehenden Geſchmack/ wird
ſelten zu uns gantz gebracht/ ſondern zer-
ſtoſſen/ und in einen Klumpen oder Klotz
formiert/ ſo man den zertheilt/ findet man
darinnen gelbe Kernen mancherley Geſtalt.
Die beſten Tamarinden ſind rothſchwartz/
weich/ friſch und aͤdericht. Nach der Ge-
ſtalt/ die allhie abgemahlet/ iſt Herꝛen Ca-
merario
und anderen diß Gewaͤchß ander-
halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar-
nach im Winter verdorben. Seine Blaͤt-
ter thun ſich zu Nacht oder bey truͤbem Wet-
ter zuſammen. Es hat ein lange Schoten.
Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hiſt. Cap.
XXIIX.
ſchreibt viel davon/ und zeigt an/
daß dieſes Gewaͤchs in Jndia Puli und Am-
bili
genannt werde/ aber von den Arabern
Tamarindi, das iſt Jndianiſche Dacteln/ nicht
daß es den Dacteln zu vergleichen oder da-
hin zu zehlen ſeye/ ſondern dieweil ſie kein
anders bequemeres Wort haben finden koͤn-
nen/ und es inwendig ſteinichte Kernen in
ſich haltet.

Eigenſchafft.

Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich
ſauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz-
Theilen in ſich/ deßwegen ſie die Eigenſ[c] hafft
hat/ innerliche Hitzen zu loͤſchen/ die Gall
gelind außzufuͤhren/ dem Durſt zu ſte[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]ren/
das viele Erbrechen zu ſtillen/ und allzu
groſſe Schaͤrffe des Gebluͤts zu milter[e]n.

Ge-
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0083" n="67"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Baum-und Staud-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en.</hi></fw><lb/><cb/>
Wenn die Sonne undergeht/ verbergen &#x017F;ich<lb/>
die Fru&#x0364;chte under den Bla&#x0364;tteren/ und kom-<lb/>
men des Morgens mit der Sonnen Auff-<lb/>
gang wieder hervor. Jn einer jeden Hu&#x0364;l&#x017F;e<lb/>
&#x017F;ind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh-<lb/>
nen/ &#x017F;o außwendig mit einem leimichten<lb/>
Marck/ welches eigentlich die Tamarinde<lb/>
i&#x017F;t/ bedeckt zu &#x017F;eyn befunden werden. Alß<lb/>
ich einmals durch &#x017F;tarckes gehen erhitzet<lb/>
worden/ pru&#x0364;ffte ich auß Fu&#x0364;rwitz ein Ta-<lb/>
marinde/ merckte aber/ daß &#x017F;ie herbe und<lb/>
&#x017F;aur ware. Die Jndianer und Portuge-<lb/>
&#x017F;er wi&#x017F;&#x017F;en ihre Spei&#x017F;en durch die Tamarin-<lb/>
den lieblich zubereiten/ und wohl &#x017F;chmackend<lb/>
zu machen. Sie wird auff unter&#x017F;chiedliche<lb/>
Wei&#x017F;e u&#x0364;berzuckeret/ wie auch wohl einge-<lb/>
&#x017F;altzen/ und hernach in alle Welt ver&#x017F;endet/<lb/>
die u&#x0364;berzuckerten und eingemachten aber<lb/>
&#x017F;ind die be&#x017F;ten und &#x017F;chmackhafftig&#x017F;ten; Sie<lb/>
entblo&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Tamarinden von ihren Hu&#x0364;l-<lb/>
&#x017F;en/ und kna&#x0364;tten die&#x017F;elben vermittel&#x017F;t dero<lb/>
leimichten Feuchtigkeit zu&#x017F;ammen/ und ma-<lb/>
chen gro&#x017F;&#x017F;e Klumpen und Stu&#x0364;cke darauß/<lb/>
welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen<lb/>
in To&#x0364;pfe gelegt/ verkaufft/ und in andere<lb/>
La&#x0364;nder verfu&#x0364;hret werden; Auff &#x017F;olche weis<lb/>
geht man etwas un&#x017F;auber mit dero Zuberei-<lb/>
tung umb/ &#x017F;ind auch mehrentheils &#x017F;<supplied>e</supplied>hr wol-<lb/>
feil/ ungeachtet die&#x017F;elben/ wegen ihres &#x017F;aur-<lb/>
lichen guten Ge&#x017F;chmacks/ wie auch wegen<lb/>
ihrer ku&#x0364;hlenden und Blut-reinigenden<lb/>
Krafft &#x017F;ehr begehret/ und nutzlich von vie-<lb/>
len gebraucht werden.</p><lb/>
            <p>Mit was fu&#x0364;r einer Ge&#x017F;talt der Tama-<lb/>
rinden-baum in Egypten angetroffen wer-<lb/>
de/ be&#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">Pro&#x017F;per Alpinus in lib. de plant.<lb/>
Ægypt. c. X.</hi> &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n und weitla&#x0364;ufftig.<lb/>
Er wach&#x017F;t in der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Pflaumen-<lb/>
baums/ hat dicke Ae&#x017F;t/ &#x017F;eine Bla&#x0364;tter<lb/>
vergleichen &#x017F;ich den Myrten-bla&#x0364;tteren/ und<lb/>
die wei&#x017F;&#x017F;en Blumen dem Pomeranzen-blu&#x017F;t/<lb/>
auß deren Mitte &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en drey du&#x0364;nne Fa&#x0364;den/<lb/>
darauß dicke Schoten wach&#x017F;en/ die er&#x017F;tlich<lb/>
gru&#x0364;n/ darnach im reifen a&#x0364;&#x017F;ch-graw &#x017F;ind/<lb/>
und von innen etliche ungleiche Ko&#x0364;rner ha-<lb/>
ben/ die in einem &#x017F;chwarzen &#x017F;aurhafftigen<lb/>
Marck ligen. Die&#x017F;er Baum wach&#x017F;et nicht<lb/>
ha&#x0364;uffig in Egypten/ i&#x017F;t auch nicht einhei-<lb/>
mi&#x017F;ch/ &#x017F;ondern wird auß Arabien und Mo-<lb/>
renland dahin gebracht/ und in die Lu&#x017F;tga&#x0364;r-<lb/>
ten gepflantzet. Die Bla&#x0364;tter folgen allezeit<lb/>
der Sonnen nach/ darumb &#x017F;ie auch Son-<lb/>
nen-folger genennet werden: Denn wenn<lb/>
die Sonne undergehet/ &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die<lb/>
Bla&#x0364;tter zu/ und o&#x0364;ffnen &#x017F;ich mit der Son-<lb/>
nen Auffgang wieder: auch &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
die Schoten im Undergehen der Sonnen<lb/>
zwi&#x017F;chen die Bla&#x0364;tter &#x017F;o dick zu&#x017F;ammen/ daß<lb/>
&#x017F;ie die&#x017F;elben ve&#x017F;t halten/ und denn er&#x017F;t wie-<lb/>
der loß la&#x017F;&#x017F;en/ wenn die Sonne auffgehet:<lb/>
Die&#x017F;es umbkehren der Bla&#x0364;tter wird &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
auch in andern Egypti&#x017F;chen Gewa&#x0364;ch&#x017F;en an-<lb/>
gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Ab&#x017F;us/<lb/>
Sesban: Mit den Bla&#x0364;tteren des Tama-<lb/>
rinden-baums/ welche im Winter nicht ab-<lb/>
fallen/ &#x017F;a&#x0364;urlich uñ angenehm von Ge&#x017F;chmack<lb/>
&#x017F;ind/ vertreibt man in Egypten den Kinde-<lb/>
ren die Spulwu&#x0364;rme. Die Araber machen<lb/>
die kleinen/ wie auch die reiffen und gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Schoten &#x017F;amt dem Marck mit Zucker ein/<lb/>
&#x017F;olches eingemachte Marck nemmen die Rei-<lb/><cb/>
&#x017F;ende mit &#x017F;ich/ und le&#x017F;chen darmit in den<lb/>
Wildnu&#x017F;&#x017F;en den Dur&#x017F;t/ wenn &#x017F;ie durch die<lb/>
Hitz der Sonne entzu&#x0364;ndet &#x017F;ind/ und treiben<lb/>
zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von<lb/>
unden auß. Sie trincken auch das Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ darinnen ein zimlicher Theil Tama-<lb/>
rinden geweichet i&#x017F;t/ mit Zucker vermi&#x017F;cht/<lb/>
wieder allerley Fieber/ denn die&#x017F;er Trunck<lb/>
i&#x017F;t denen/ die auß Erhitzung dur&#x017F;tig &#x017F;ind/<lb/>
&#x017F;ehr angenehm/ er ku&#x0364;hlet/ und le&#x017F;chet den<lb/>
Dur&#x017F;t auß der ma&#x017F;&#x017F;en/ wird in allen Ent-<lb/>
zu&#x0364;ndungen der Leber und Nieren/ wie auch<lb/>
wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht.</p><lb/>
            <p>Den Arabern folgen die Tu&#x0364;rcken nach/<lb/>
denn auch die&#x017F;e/ wenn &#x017F;ie in dem Sommer<lb/>
eine weite Reiß an&#x017F;tellen/ Tamarinden mit<lb/>
&#x017F;ich nemmen/ mei&#x017F;ten theils den Dur&#x017F;t da-<lb/>
mit zu &#x017F;tillen: Wird in der Tu&#x0364;rckey viel<lb/>
gebraucht/ dahero kein Jahr fu&#x0364;ru&#x0364;bergehet/<lb/>
daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau-<lb/>
&#x017F;end Pfund Tamarinden verkaufft. <hi rendition="#aq">Johan-<lb/>
nes Bauhinus tomo I. hi&#x017F;tor. plantar. univer&#x017F;al.<lb/>
lib. XII. c. IV.</hi> &#x017F;chreibt/ daß in dem Ko&#x0364;nig-<lb/>
reich <hi rendition="#aq">Buzarathe</hi> viel Seera&#x0364;uber &#x017F;ich auffhal-<lb/>
ten/ welche die rei&#x017F;enden Kauffleuth auffan-<lb/>
gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er zu trincken geben/ damit &#x017F;ie ein Durch-<lb/>
bruch des Leibs u&#x0364;berkommen &#x017F;ollen: Die<lb/>
Ur&#x017F;ach i&#x017F;t/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn<lb/>
&#x017F;ie den Seera&#x0364;ubern von weitem gewar wer-<lb/>
den/ ihre Perlen und Edelge&#x017F;tein ver&#x017F;chlu-<lb/>
cken/ auff daß man &#x017F;ie der&#x017F;elben nicht be-<lb/>
raube/ &#x017F;o die Seera&#x0364;uber wohl wi&#x017F;&#x017F;en/ dahe-<lb/>
ro &#x017F;ie ihnen die&#x017F;en Tranck ein&#x017F;chu&#x0364;tten/ da-<lb/>
mit &#x017F;ie &#x017F;olche hinunder ge&#x017F;chluckte ko&#x0364;&#x017F;tliche<lb/>
Sachen durch den Stulgang von &#x017F;ich ge-<lb/>
ben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Die Frucht/ &#x017F;o man in den Apothecken<lb/>
Tamarinden nennet/ hat einen &#x017F;auren und<lb/>
zu&#x017F;ammenziehenden Ge&#x017F;chmack/ wird<lb/>
&#x017F;elten zu uns gantz gebracht/ &#x017F;ondern zer-<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ und in einen Klumpen oder Klotz<lb/><hi rendition="#aq">formi</hi>ert/ &#x017F;o man den zertheilt/ findet man<lb/>
darinnen gelbe Kernen mancherley Ge&#x017F;talt.<lb/>
Die be&#x017F;ten Tamarinden &#x017F;ind roth&#x017F;chwartz/<lb/>
weich/ fri&#x017F;ch und a&#x0364;dericht. Nach der Ge-<lb/>
&#x017F;talt/ die allhie abgemahlet/ i&#x017F;t Her&#xA75B;en <hi rendition="#aq">Ca-<lb/>
merario</hi> und anderen diß Gewa&#x0364;chß ander-<lb/>
halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar-<lb/>
nach im Winter verdorben. Seine Bla&#x0364;t-<lb/>
ter thun &#x017F;ich zu Nacht oder bey tru&#x0364;bem Wet-<lb/>
ter zu&#x017F;ammen. Es hat ein lange Schoten.<lb/><hi rendition="#aq">Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hi&#x017F;t. Cap.<lb/>
XXIIX.</hi> &#x017F;chreibt viel davon/ und zeigt an/<lb/>
daß die&#x017F;es Gewa&#x0364;chs in Jndia <hi rendition="#aq">Puli</hi> und <hi rendition="#aq">Am-<lb/>
bili</hi> genannt werde/ aber von den Arabern<lb/><hi rendition="#aq">Tamarindi,</hi> das i&#x017F;t Jndiani&#x017F;che Dacteln/ nicht<lb/>
daß es den Dacteln zu vergleichen oder da-<lb/>
hin zu zehlen &#x017F;eye/ &#x017F;ondern dieweil &#x017F;ie kein<lb/>
anders bequemeres Wort haben finden ko&#x0364;n-<lb/>
nen/ und es inwendig &#x017F;teinichte Kernen in<lb/>
&#x017F;ich haltet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich<lb/>
&#x017F;auren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz-<lb/>
Theilen in &#x017F;ich/ deßwegen &#x017F;ie die Eigen&#x017F;<supplied>c</supplied> hafft<lb/>
hat/ innerliche Hitzen zu lo&#x0364;&#x017F;chen/ die Gall<lb/>
gelind außzufu&#x0364;hren/ dem Dur&#x017F;t zu &#x017F;te<gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>ren/<lb/>
das viele Erbrechen zu &#x017F;tillen/ und allzu<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Scha&#x0364;rffe des Geblu&#x0364;ts zu milter<supplied>e</supplied>n.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0083] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. Wenn die Sonne undergeht/ verbergen ſich die Fruͤchte under den Blaͤtteren/ und kom- men des Morgens mit der Sonnen Auff- gang wieder hervor. Jn einer jeden Huͤlſe ſind drey biß vier kleine braunfarbichte Boh- nen/ ſo außwendig mit einem leimichten Marck/ welches eigentlich die Tamarinde iſt/ bedeckt zu ſeyn befunden werden. Alß ich einmals durch ſtarckes gehen erhitzet worden/ pruͤffte ich auß Fuͤrwitz ein Ta- marinde/ merckte aber/ daß ſie herbe und ſaur ware. Die Jndianer und Portuge- ſer wiſſen ihre Speiſen durch die Tamarin- den lieblich zubereiten/ und wohl ſchmackend zu machen. Sie wird auff unterſchiedliche Weiſe uͤberzuckeret/ wie auch wohl einge- ſaltzen/ und hernach in alle Welt verſendet/ die uͤberzuckerten und eingemachten aber ſind die beſten und ſchmackhafftigſten; Sie entbloͤſſen die Tamarinden von ihren Huͤl- ſen/ und knaͤtten dieſelben vermittelſt dero leimichten Feuchtigkeit zuſammen/ und ma- chen groſſe Klumpen und Stuͤcke darauß/ welche alßdenn mit Zucker oder dergleichen in Toͤpfe gelegt/ verkaufft/ und in andere Laͤnder verfuͤhret werden; Auff ſolche weis geht man etwas unſauber mit dero Zuberei- tung umb/ ſind auch mehrentheils ſehr wol- feil/ ungeachtet dieſelben/ wegen ihres ſaur- lichen guten Geſchmacks/ wie auch wegen ihrer kuͤhlenden und Blut-reinigenden Krafft ſehr begehret/ und nutzlich von vie- len gebraucht werden. Mit was fuͤr einer Geſtalt der Tama- rinden-baum in Egypten angetroffen wer- de/ beſchreibet Proſper Alpinus in lib. de plant. Ægypt. c. X. ſehr ſchoͤn und weitlaͤufftig. Er wachſt in der Groͤſſe des Pflaumen- baums/ hat dicke Aeſt/ ſeine Blaͤtter vergleichen ſich den Myrten-blaͤtteren/ und die weiſſen Blumen dem Pomeranzen-bluſt/ auß deren Mitte ſchieſſen drey duͤnne Faͤden/ darauß dicke Schoten wachſen/ die erſtlich gruͤn/ darnach im reifen aͤſch-graw ſind/ und von innen etliche ungleiche Koͤrner ha- ben/ die in einem ſchwarzen ſaurhafftigen Marck ligen. Dieſer Baum wachſet nicht haͤuffig in Egypten/ iſt auch nicht einhei- miſch/ ſondern wird auß Arabien und Mo- renland dahin gebracht/ und in die Luſtgaͤr- ten gepflantzet. Die Blaͤtter folgen allezeit der Sonnen nach/ darumb ſie auch Son- nen-folger genennet werden: Denn wenn die Sonne undergehet/ ſchlieſſen ſich die Blaͤtter zu/ und oͤffnen ſich mit der Son- nen Auffgang wieder: auch ſchlieſſen ſich die Schoten im Undergehen der Sonnen zwiſchen die Blaͤtter ſo dick zuſammen/ daß ſie dieſelben veſt halten/ und denn erſt wie- der loß laſſen/ wenn die Sonne auffgehet: Dieſes umbkehren der Blaͤtter wird ſonſt auch in andern Egyptiſchen Gewaͤchſen an- gemerckt/ als in Acacia/ Abrus/ Abſus/ Sesban: Mit den Blaͤtteren des Tama- rinden-baums/ welche im Winter nicht ab- fallen/ ſaͤurlich uñ angenehm von Geſchmack ſind/ vertreibt man in Egypten den Kinde- ren die Spulwuͤrme. Die Araber machen die kleinen/ wie auch die reiffen und groſſen Schoten ſamt dem Marck mit Zucker ein/ ſolches eingemachte Marck nemmen die Rei- ſende mit ſich/ und leſchen darmit in den Wildnuſſen den Durſt/ wenn ſie durch die Hitz der Sonne entzuͤndet ſind/ und treiben zugleich die verbranten Feuchtigkeiten von unden auß. Sie trincken auch das Waſ- ſer/ darinnen ein zimlicher Theil Tama- rinden geweichet iſt/ mit Zucker vermiſcht/ wieder allerley Fieber/ denn dieſer Trunck iſt denen/ die auß Erhitzung durſtig ſind/ ſehr angenehm/ er kuͤhlet/ und leſchet den Durſt auß der maſſen/ wird in allen Ent- zuͤndungen der Leber und Nieren/ wie auch wider den Samen-fluß nutzlich gebraucht. Den Arabern folgen die Tuͤrcken nach/ denn auch dieſe/ wenn ſie in dem Sommer eine weite Reiß anſtellen/ Tamarinden mit ſich nemmen/ meiſten theils den Durſt da- mit zu ſtillen: Wird in der Tuͤrckey viel gebraucht/ dahero kein Jahr fuͤruͤbergehet/ daß man nicht in Alcair mehr alß drey tau- ſend Pfund Tamarinden verkaufft. Johan- nes Bauhinus tomo I. hiſtor. plantar. univerſal. lib. XII. c. IV. ſchreibt/ daß in dem Koͤnig- reich Buzarathe viel Seeraͤuber ſich auffhal- ten/ welche die reiſenden Kauffleuth auffan- gen/ und ihnen Tamarinden mit Meerwaſ- ſer zu trincken geben/ damit ſie ein Durch- bruch des Leibs uͤberkommen ſollen: Die Urſach iſt/ dieweilen die Kauffleuth/ wenn ſie den Seeraͤubern von weitem gewar wer- den/ ihre Perlen und Edelgeſtein verſchlu- cken/ auff daß man ſie derſelben nicht be- raube/ ſo die Seeraͤuber wohl wiſſen/ dahe- ro ſie ihnen dieſen Tranck einſchuͤtten/ da- mit ſie ſolche hinunder geſchluckte koͤſtliche Sachen durch den Stulgang von ſich ge- ben muͤſſen. Die Frucht/ ſo man in den Apothecken Tamarinden nennet/ hat einen ſauren und zuſammenziehenden Geſchmack/ wird ſelten zu uns gantz gebracht/ ſondern zer- ſtoſſen/ und in einen Klumpen oder Klotz formiert/ ſo man den zertheilt/ findet man darinnen gelbe Kernen mancherley Geſtalt. Die beſten Tamarinden ſind rothſchwartz/ weich/ friſch und aͤdericht. Nach der Ge- ſtalt/ die allhie abgemahlet/ iſt Herꝛen Ca- merario und anderen diß Gewaͤchß ander- halb Spannen hoch auffgangen/ aber dar- nach im Winter verdorben. Seine Blaͤt- ter thun ſich zu Nacht oder bey truͤbem Wet- ter zuſammen. Es hat ein lange Schoten. Garzias ab horto lib. I. aromat. Jnd. Hiſt. Cap. XXIIX. ſchreibt viel davon/ und zeigt an/ daß dieſes Gewaͤchs in Jndia Puli und Am- bili genannt werde/ aber von den Arabern Tamarindi, das iſt Jndianiſche Dacteln/ nicht daß es den Dacteln zu vergleichen oder da- hin zu zehlen ſeye/ ſondern dieweil ſie kein anders bequemeres Wort haben finden koͤn- nen/ und es inwendig ſteinichte Kernen in ſich haltet. Eigenſchafft. Die Tamarinden-Frucht hat ein lieblich ſauren Safft/ mit gelind purgierenden Saltz- Theilen in ſich/ deßwegen ſie die Eigenſc hafft hat/ innerliche Hitzen zu loͤſchen/ die Gall gelind außzufuͤhren/ dem Durſt zu ſte_ren/ das viele Erbrechen zu ſtillen/ und allzu groſſe Schaͤrffe des Gebluͤts zu milteren. Ge- J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/83
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/83>, abgerufen am 21.11.2024.