[Spaltenumbruch]
staub. Hat ein zusammen gepackte wurtzel/ gantz haarig/ über einander gedrungen als ein Wasen/ oder wie die Wurtzel an der Hirsch-zungen.
[Abbildung]
Farnkraut Weiblein.Filix foemina.
2. Das Farnkraut Weiblein/ Filix foe- mina, Matth. ramosa major, pinnulis obtusis non dentatis, C. B. major & prior Trago, s. ra- mosa repens, J. B. gleichet mit den blättern dem Männlein: der underscheid ist/ daß es viel zweiglein an ihm hat/ darzu stehen die blätter höher und weiter vom stammen als an dem Männlein. Die wurtzel ist roth/ ein wenig mit schwärtze vermischt/ und sind ein theil der wurtzeln blutroth.
Das Farnkraut wächßt allenthalben in tunckelen/ schattichten/ feuchten/ sandichten Gründen und Thälern/ deßgleichen an den Rechen und Sandfelsen/ aber am liebsten in den Wäldern. Die wurtzel soll man im Herbst außgraben. Allhier wächßt das Männlein auff dem Muttentzer-berg/ das Weiblein aber in dem Wald bey Augst.
Wenn man die wurtzel des Männleins zerschneidet/ erscheinet auff jeder seiten der zerschnittenen wurtzel ein schwartzer auffge- thaner Vogel/ anzusehen als ein Adler mit zweyen köpffen in einem weissen Feld/ das ist aber nichts anders als die schwartze äder- lein/ so zertheilet sind/ darumb hat Tragus offt gewettet/ er wolle des Käysers Wapen mit einem schnitt mahlen: er solle sich auch in den unzeitigen Cucumeren und in den köpffen der Meer-krebsen erzeigen. Man findet auch an den blättern des Männleins/ sonderlich an den jungen Stöcken eine wol- lichte Matery/ welche eigendlich der samen ist/ und mit der zeit abfället/ davon hernach das Farnkraut auffgehen solle/ wie solches Andreas Caesalpinus lib. 16. de plantis cap. 2. be- richtet.
3. Ein wunderliches Farnkraut/ welches in Jndien in den Virginischen Jnsuln wächßt/ beschreibt Johannes Bodaeus a Sta- [Spaltenumbruch]
pel, in commentar. ad lib. 4. hist. plant. Theo- phrasti cap. 3. so sich mit dem Farnkraut ver- gleichet/ in wässerigen oder sumpffichten or- ten gefunden/ und von Matthia Lobelio, wie auch gemeiniglich in Holland Osmunda ge- nennet wird: Filix Indica Osmundae facie, Bod. a Stap. Hort. Paris. Diese blätter (welches ja wunderlich) können das anrühren der Menschen nicht leiden/ denn an welchem ort sie betastet werden/ entspringet allda ein rubiginosa macula, gleichsam ein rostiger Fle- cken/ welcher/ wie der kalte Brand an dem menschlichen Leib/ das gantze blatt verder- bet/ so alsdenn erst abfällt/ wenn ein new blatt herfür kommet.
4. Das kleine ästichte/ gezähnlete Farn- kraut/ Filix ramosa minor pinnulis dentatis, C. B.
5. Das kleinblättige/ und sehr dünn ge- zähnlete Farnkraut/ Filix non ramosa pin- nulis tenuissimis, & tenuissime dentatis, C. B. wächßt allhier dem Wiesen-fluß nach.
6. Das weisse Frawenhaar/ mit Farn- kraut blättlein/ Filicula fontana major, s. A- dianthum album Filicis folio, C. B.
7. Das kleine Wasser-Farnkraut/ Fili- cula fontana minor, C. B. fontana, Tab.
8. Das stachlichte grosse und kleine Farn- kraut/ Filix aculeata major & minor, C. B. beyde findet man auff dem nicht weit von hier gelegenen Berg Wasserfall.
[Abbildung]
Eychfarnkraut.Filix querna.
9. Das Eychfarnkraut/ Filix querna, C. B. arborea, Trag. Dryopteris, Matth. wächßt an den stämmen der alten mooßichten Eych- bäumen. Man findet es auch an den Stei- nen/ und bißweilen an feuchten Orten. Jst dem Farnkraut ähnlich/ außgenommen daß es mit vielen kleineren schnittlein zer- kerfft ist. Seine wurtzel ist in einander ge- flochten/ rauch/ am geschmack herb und zusammenziehend. Dieweil dieses kraut sich dem Engelsüß umb etwas vergleichet/ haben
es
Das Fuͤnffte Buch/
[Spaltenumbruch]
ſtaub. Hat ein zuſammen gepackte wurtzel/ gantz haarig/ uͤber einander gedrungen als ein Waſen/ oder wie die Wurtzel an der Hirſch-zungen.
[Abbildung]
Farnkraut Weiblein.Filix fœmina.
2. Das Farnkraut Weiblein/ Filix fœ- mina, Matth. ramoſa major, pinnulis obtuſis non dentatis, C. B. major & prior Trago, ſ. ra- moſa repens, J. B. gleichet mit den blaͤttern dem Maͤnnlein: der underſcheid iſt/ daß es viel zweiglein an ihm hat/ darzu ſtehen die blaͤtter hoͤher und weiter vom ſtammen als an dem Maͤnnlein. Die wurtzel iſt roth/ ein wenig mit ſchwaͤrtze vermiſcht/ und ſind ein theil der wurtzeln blutroth.
Das Farnkraut waͤchßt allenthalben in tunckelen/ ſchattichten/ feuchten/ ſandichten Gruͤnden und Thaͤlern/ deßgleichen an den Rechen und Sandfelſen/ aber am liebſten in den Waͤldern. Die wurtzel ſoll man im Herbſt außgraben. Allhier waͤchßt das Maͤnnlein auff dem Muttentzer-berg/ das Weiblein aber in dem Wald bey Augſt.
Wenn man die wurtzel des Maͤnnleins zerſchneidet/ erſcheinet auff jeder ſeiten der zerſchnittenen wurtzel ein ſchwartzer auffge- thaner Vogel/ anzuſehen als ein Adler mit zweyen koͤpffen in einem weiſſen Feld/ das iſt aber nichts anders als die ſchwartze aͤder- lein/ ſo zertheilet ſind/ darumb hat Tragus offt gewettet/ er wolle des Kaͤyſers Wapen mit einem ſchnitt mahlen: er ſolle ſich auch in den unzeitigen Cucumeren und in den koͤpffen der Meer-krebſen erzeigen. Man findet auch an den blaͤttern des Maͤnnleins/ ſonderlich an den jungen Stoͤcken eine wol- lichte Matery/ welche eigendlich der ſamen iſt/ und mit der zeit abfaͤllet/ davon hernach das Farnkraut auffgehen ſolle/ wie ſolches Andreas Cæſalpinus lib. 16. de plantis cap. 2. be- richtet.
3. Ein wunderliches Farnkraut/ welches in Jndien in den Virginiſchen Jnſuln waͤchßt/ beſchreibt Johannes Bodæus à Sta- [Spaltenumbruch]
pel, in commentar. ad lib. 4. hiſt. plant. Theo- phraſti cap. 3. ſo ſich mit dem Farnkraut ver- gleichet/ in waͤſſerigen oder ſumpffichten or- ten gefunden/ und von Matthia Lobelio, wie auch gemeiniglich in Holland Oſmunda ge- nennet wird: Filix Indica Oſmundæ facie, Bod. à Stap. Hort. Pariſ. Dieſe blaͤtter (welches ja wunderlich) koͤnnen das anruͤhren der Menſchen nicht leiden/ denn an welchem ort ſie betaſtet werden/ entſpringet allda ein rubiginoſa macula, gleichſam ein roſtiger Fle- cken/ welcher/ wie der kalte Brand an dem menſchlichen Leib/ das gantze blatt verder- bet/ ſo alsdenn erſt abfaͤllt/ wenn ein new blatt herfuͤr kommet.
4. Das kleine aͤſtichte/ gezaͤhnlete Farn- kraut/ Filix ramoſa minor pinnulis dentatis, C. B.
5. Das kleinblaͤttige/ und ſehr duͤnn ge- zaͤhnlete Farnkraut/ Filix non ramoſa pin- nulis tenuiſsimis, & tenuiſsimè dentatis, C. B. waͤchßt allhier dem Wieſen-fluß nach.
6. Das weiſſe Frawenhaar/ mit Farn- kraut blaͤttlein/ Filicula fontana major, ſ. A- dianthum album Filicis folio, C. B.
7. Das kleine Waſſer-Farnkraut/ Fili- cula fontana minor, C. B. fontana, Tab.
8. Das ſtachlichte groſſe und kleine Farn- kraut/ Filix aculeata major & minor, C. B. beyde findet man auff dem nicht weit von hier gelegenen Berg Waſſerfall.
[Abbildung]
Eychfarnkraut.Filix querna.
9. Das Eychfarnkraut/ Filix querna, C. B. arborea, Trag. Dryopteris, Matth. waͤchßt an den ſtaͤm̃en der alten mooßichten Eych- baͤumen. Man findet es auch an den Stei- nen/ und bißweilen an feuchten Orten. Jſt dem Farnkraut aͤhnlich/ außgenommen daß es mit vielen kleineren ſchnittlein zer- kerfft iſt. Seine wurtzel iſt in einander ge- flochten/ rauch/ am geſchmack herb und zuſammenziehend. Dieweil dieſes kraut ſich dem Engelſuͤß umb etwas vergleichet/ haben
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[974/0990]
Das Fuͤnffte Buch/
ſtaub. Hat ein zuſammen gepackte wurtzel/
gantz haarig/ uͤber einander gedrungen als
ein Waſen/ oder wie die Wurtzel an der
Hirſch-zungen.
[Abbildung Farnkraut Weiblein. Filix fœmina.
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2. Das Farnkraut Weiblein/ Filix fœ-
mina, Matth. ramoſa major, pinnulis obtuſis
non dentatis, C. B. major & prior Trago, ſ. ra-
moſa repens, J. B. gleichet mit den blaͤttern
dem Maͤnnlein: der underſcheid iſt/ daß es
viel zweiglein an ihm hat/ darzu ſtehen die
blaͤtter hoͤher und weiter vom ſtammen als
an dem Maͤnnlein. Die wurtzel iſt roth/ ein
wenig mit ſchwaͤrtze vermiſcht/ und ſind ein
theil der wurtzeln blutroth.
Das Farnkraut waͤchßt allenthalben in
tunckelen/ ſchattichten/ feuchten/ ſandichten
Gruͤnden und Thaͤlern/ deßgleichen an den
Rechen und Sandfelſen/ aber am liebſten
in den Waͤldern. Die wurtzel ſoll man im
Herbſt außgraben. Allhier waͤchßt das
Maͤnnlein auff dem Muttentzer-berg/ das
Weiblein aber in dem Wald bey Augſt.
Wenn man die wurtzel des Maͤnnleins
zerſchneidet/ erſcheinet auff jeder ſeiten der
zerſchnittenen wurtzel ein ſchwartzer auffge-
thaner Vogel/ anzuſehen als ein Adler mit
zweyen koͤpffen in einem weiſſen Feld/ das
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lein/ ſo zertheilet ſind/ darumb hat Tragus
offt gewettet/ er wolle des Kaͤyſers Wapen
mit einem ſchnitt mahlen: er ſolle ſich auch
in den unzeitigen Cucumeren und in den
koͤpffen der Meer-krebſen erzeigen. Man
findet auch an den blaͤttern des Maͤnnleins/
ſonderlich an den jungen Stoͤcken eine wol-
lichte Matery/ welche eigendlich der ſamen
iſt/ und mit der zeit abfaͤllet/ davon hernach
das Farnkraut auffgehen ſolle/ wie ſolches
Andreas Cæſalpinus lib. 16. de plantis cap. 2. be-
richtet.
3. Ein wunderliches Farnkraut/ welches
in Jndien in den Virginiſchen Jnſuln
waͤchßt/ beſchreibt Johannes Bodæus à Sta-
pel, in commentar. ad lib. 4. hiſt. plant. Theo-
phraſti cap. 3. ſo ſich mit dem Farnkraut ver-
gleichet/ in waͤſſerigen oder ſumpffichten or-
ten gefunden/ und von Matthia Lobelio, wie
auch gemeiniglich in Holland Oſmunda ge-
nennet wird: Filix Indica Oſmundæ facie,
Bod. à Stap. Hort. Pariſ. Dieſe blaͤtter (welches
ja wunderlich) koͤnnen das anruͤhren der
Menſchen nicht leiden/ denn an welchem
ort ſie betaſtet werden/ entſpringet allda ein
rubiginoſa macula, gleichſam ein roſtiger Fle-
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menſchlichen Leib/ das gantze blatt verder-
bet/ ſo alsdenn erſt abfaͤllt/ wenn ein new
blatt herfuͤr kommet.
4. Das kleine aͤſtichte/ gezaͤhnlete Farn-
kraut/ Filix ramoſa minor pinnulis dentatis,
C. B.
5. Das kleinblaͤttige/ und ſehr duͤnn ge-
zaͤhnlete Farnkraut/ Filix non ramoſa pin-
nulis tenuiſsimis, & tenuiſsimè dentatis, C. B.
waͤchßt allhier dem Wieſen-fluß nach.
6. Das weiſſe Frawenhaar/ mit Farn-
kraut blaͤttlein/ Filicula fontana major, ſ. A-
dianthum album Filicis folio, C. B.
7. Das kleine Waſſer-Farnkraut/ Fili-
cula fontana minor, C. B. fontana, Tab.
8. Das ſtachlichte groſſe und kleine Farn-
kraut/ Filix aculeata major & minor, C. B.
beyde findet man auff dem nicht weit von
hier gelegenen Berg Waſſerfall.
[Abbildung Eychfarnkraut. Filix querna.
]
9. Das Eychfarnkraut/ Filix querna,
C. B. arborea, Trag. Dryopteris, Matth. waͤchßt
an den ſtaͤm̃en der alten mooßichten Eych-
baͤumen. Man findet es auch an den Stei-
nen/ und bißweilen an feuchten Orten. Jſt
dem Farnkraut aͤhnlich/ außgenommen
daß es mit vielen kleineren ſchnittlein zer-
kerfft iſt. Seine wurtzel iſt in einander ge-
flochten/ rauch/ am geſchmack herb und
zuſammenziehend. Dieweil dieſes kraut ſich
dem Engelſuͤß umb etwas vergleichet/ haben
es
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 974. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/990>, abgerufen am 22.11.2024.
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