Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.ten Freund besser ergehen muß, als damals." -- Dieses Gespräch hatte einen tiefen Eindruck "Auch Eurem alten Freunde ergeht es Hierauf begehrte ich mich anzuziehen, da ich ten Freund beſſer ergehen muß, als damals.„ — Dieſes Geſpräch hatte einen tiefen Eindruck “Auch Eurem alten Freunde ergeht es Hierauf begehrte ich mich anzuziehen, da ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0157" n="123"/> ten Freund beſſer ergehen muß, als damals.„ —<lb/> “Auch in mir,„ erwiederte die ſchöne Wittwe,<lb/> und ſie gingen an mir vorüber.</p><lb/> <p>Dieſes Geſpräch hatte einen tiefen Eindruck<lb/> in mir zurückgelaſſen; aber ich zweifelte im Gei-<lb/> ſte, ob ich mich zu erkennen geben oder unerkannt<lb/> von dannen gehen ſollte. — Ich entſchied mich.<lb/> Ich ließ mir Papier und Bleiſtift geben, und<lb/> ſchrieb die Worte:</p><lb/> <cit> <quote>“Auch Eurem alten Freunde ergeht es<lb/><hi rendition="#et">nun beſſer als damals, und büßet er, ſo<lb/> iſt es Buße der Verſöhnung.„</hi></quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Hierauf begehrte ich mich anzuziehen, da ich<lb/> mich ſtärker befände. Man holte den Schlüſſel<lb/> zu dem kleinen Schrank, der neben meinem Bette<lb/> ſtand, herbei. Ich fand Alles, was mir gehörte,<lb/> darin. Ich legte meine Kleider an, hing meine<lb/> botaniſche Kapſel, worin ich mit Freuden meine<lb/> nordiſchen Flechten wieder fand, über meine<lb/> ſchwarze Kurtka um, zog meine Stiefel an, leg-<lb/> te den geſchriebenen Zettel auf mein Bett, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [123/0157]
ten Freund beſſer ergehen muß, als damals.„ —
“Auch in mir,„ erwiederte die ſchöne Wittwe,
und ſie gingen an mir vorüber.
Dieſes Geſpräch hatte einen tiefen Eindruck
in mir zurückgelaſſen; aber ich zweifelte im Gei-
ſte, ob ich mich zu erkennen geben oder unerkannt
von dannen gehen ſollte. — Ich entſchied mich.
Ich ließ mir Papier und Bleiſtift geben, und
ſchrieb die Worte:
“Auch Eurem alten Freunde ergeht es
nun beſſer als damals, und büßet er, ſo
iſt es Buße der Verſöhnung.„
Hierauf begehrte ich mich anzuziehen, da ich
mich ſtärker befände. Man holte den Schlüſſel
zu dem kleinen Schrank, der neben meinem Bette
ſtand, herbei. Ich fand Alles, was mir gehörte,
darin. Ich legte meine Kleider an, hing meine
botaniſche Kapſel, worin ich mit Freuden meine
nordiſchen Flechten wieder fand, über meine
ſchwarze Kurtka um, zog meine Stiefel an, leg-
te den geſchriebenen Zettel auf mein Bett, und
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