Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827."Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das Ich erklärte mich gegen den hereintretenden Der gute Mann erschrack ordentlich, als er “Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das Ich erklärte mich gegen den hereintretenden Der gute Mann erſchrack ordentlich, als er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0076" n="52"/> <p>“Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das<lb/> raſche Wort, das thörichte, das Deinen Lippen<lb/> entflohen — und kenn’ſt Du es, dieſes Elend,<lb/> kenn’ſt Du ihn, dieſen Fluch? Weißt Du, wer<lb/> Dein Geliebter. — — was er —? — Siehſt<lb/> Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und<lb/> vor Dir ein Geheimniß haben?„ Sie fiel ſchluch-<lb/> zend mir zu Füßen, und wiederholte mit Eid-<lb/> ſchwur ihre Bitte. —</p><lb/> <p>Ich erklärte mich gegen den hereintretenden<lb/> Forſtmeiſter, meine Abſicht ſei, am erſten des<lb/> nächſtkünftigen Monats um die Hand ſeiner Toch-<lb/> ter anzuhalten — ich ſetzte dieſe Zeit feſt, weil<lb/> ſich bis dahin Manches ereignen dürfte, was Ein-<lb/> fluß auf mein Schickſal haben könnte. Unwandel-<lb/> bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —</p><lb/> <p>Der gute Mann erſchrack ordentlich, als er<lb/> ſolche Worte aus dem Munde des <hi rendition="#g">Grafen Pe-<lb/> ter</hi> vernahm. Er fiel mir um den Hals, und<lb/> ward wieder ganz verſchämt, ſich vergeſſen zu ha-<lb/> ben. Nun fiel es ihm ein, zu zweifeln, zu er-<lb/> wägen und zu forſchen; er ſprach von Mitgift, von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0076]
“Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das
raſche Wort, das thörichte, das Deinen Lippen
entflohen — und kenn’ſt Du es, dieſes Elend,
kenn’ſt Du ihn, dieſen Fluch? Weißt Du, wer
Dein Geliebter. — — was er —? — Siehſt
Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und
vor Dir ein Geheimniß haben?„ Sie fiel ſchluch-
zend mir zu Füßen, und wiederholte mit Eid-
ſchwur ihre Bitte. —
Ich erklärte mich gegen den hereintretenden
Forſtmeiſter, meine Abſicht ſei, am erſten des
nächſtkünftigen Monats um die Hand ſeiner Toch-
ter anzuhalten — ich ſetzte dieſe Zeit feſt, weil
ſich bis dahin Manches ereignen dürfte, was Ein-
fluß auf mein Schickſal haben könnte. Unwandel-
bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —
Der gute Mann erſchrack ordentlich, als er
ſolche Worte aus dem Munde des Grafen Pe-
ter vernahm. Er fiel mir um den Hals, und
ward wieder ganz verſchämt, ſich vergeſſen zu ha-
ben. Nun fiel es ihm ein, zu zweifeln, zu er-
wägen und zu forſchen; er ſprach von Mitgift, von
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