Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.und entscheiden -- geschieht es nicht, so muß ich "Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das Ich erklärte mich gegen den hereintretenden und entſcheiden — geſchieht es nicht, ſo muß ich «Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das Ich erklärte mich gegen den hereintretenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="68"/> und entſcheiden — geſchieht es nicht, ſo muß ich<lb/> ſterben, weil ich Dich nicht unglücklich machen<lb/> will.» — Sie verbarg weinend ihr Haupt an<lb/> meiner Bruſt. «Aendert ſich Dein Schickſal, laß<lb/> mich nur Dich glücklich wiſſen, ich habe keinen<lb/> Anſpruch an Dich — Biſt Du elend, binde mich an<lb/> Dein Elend, daß ich es Dir tragen helfe.» —</p><lb/> <p>«Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das<lb/> raſche Wort, das thörichte, das Deinen Lippen<lb/> entflohen — und kennſt Du es, dieſes Elend,<lb/> kennſt Du ihn, dieſen Fluch? Weißt Du, wer<lb/> Dein Geliebter — — was er —? — Siehſt<lb/> Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und<lb/> vor Dir ein Geheimniß haben?» Sie fiel ſchluch-<lb/> zend mir zu Füßen, und wiederholte mit Eid-<lb/> ſchwur ihre Bitte. —</p><lb/> <p>Ich erklärte mich gegen den hereintretenden<lb/> Forſtmeiſter, meine Abſicht ſei, am erſten des<lb/> nächſtkünftigen Monats um die Hand ſeiner Toch-<lb/> ter anzuhalten — ich ſetzte dieſe Zeit feſt, weil<lb/> ſich bis dahin Manches ereignen dürfte, was Ein-<lb/> fluß auf mein Schickſal haben könnte. Unwandel-<lb/> bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [68/0078]
und entſcheiden — geſchieht es nicht, ſo muß ich
ſterben, weil ich Dich nicht unglücklich machen
will.» — Sie verbarg weinend ihr Haupt an
meiner Bruſt. «Aendert ſich Dein Schickſal, laß
mich nur Dich glücklich wiſſen, ich habe keinen
Anſpruch an Dich — Biſt Du elend, binde mich an
Dein Elend, daß ich es Dir tragen helfe.» —
«Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das
raſche Wort, das thörichte, das Deinen Lippen
entflohen — und kennſt Du es, dieſes Elend,
kennſt Du ihn, dieſen Fluch? Weißt Du, wer
Dein Geliebter — — was er —? — Siehſt
Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und
vor Dir ein Geheimniß haben?» Sie fiel ſchluch-
zend mir zu Füßen, und wiederholte mit Eid-
ſchwur ihre Bitte. —
Ich erklärte mich gegen den hereintretenden
Forſtmeiſter, meine Abſicht ſei, am erſten des
nächſtkünftigen Monats um die Hand ſeiner Toch-
ter anzuhalten — ich ſetzte dieſe Zeit feſt, weil
ſich bis dahin Manches ereignen dürfte, was Ein-
fluß auf mein Schickſal haben könnte. Unwandel-
bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —
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