Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.liegen lässet/ bis sie/ durch das Geschmeisse der Wespen und Dracu-
liegen laͤſſet/ bis ſie/ durch das Geſchmeiſſe der Weſpen und Dracu-
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liegen laͤſſet/ bis ſie/ durch das Geſchmeiſſe der Weſpen und
Fliegen abgequaͤlet/ verſchmachten muͤſſen; und dieſer ge-
marterten Schlacht-Schaaffe JEſu Chriſti Leibes- und
Seelen-Noth durch den Satan und ſeine Werek-Zeuge ſo
angeſtrenget wird/ daß der Kirchen Lehrer Hieronymus
von ihrer boͤſen Zeit gar recht ſchreibet: Voto tunc Chri-
ſtianis erat, pro Chriſti nomine gladio percuti: Ve-
rum hoſtis callidus, tarda ad mortem ſupplicia
conqvirens, animas cupiebat jugulare non corpora:
Ideò volentibus mori non permittebatur occidi.
(Cornel. â Lap. in c. XI. Fpiſt. ad Hebr. pag. 947.)
Es wuͤnſchten zwar damals die Chriſten durch das Schwerdt
ſchnell getoͤdtet/ und von den Banden ihrer Marter aufge-
loͤſet zu werden/ aber der liſtige SeelenFeind/ der Teufel/ fer-
tigte ſie dem Tode durch langſame Lebens-ſtraffe zu/ weil er
mehr ihren Seelen/ als Leibern/ zugefallen ſein Wuͤrge-
Schwerdt gewetzet; Darumb/ ob ſie zwar nach dem Tode
ſich ſehneten/ wurde Ihnen doch bald getoͤdtet zu werden nicht
einmal erlaubet. Wenn die gefangenen Chriſten zu Euſe-
bii Zeiten fuͤr ſeinen/ des Euſebii, Augen mit beyden Fuͤſ-
ſen an zwey ſtarcke/ zuſammen getriebene Aeſte der Baͤume
gebunden/ und jaͤmmerlich von einander geriſſen werden/
weil ſie ihren JESUM nicht verlaͤugnen wollen [Euſebi-
us L. 8. Hiſt. Eccleſ. c. 9.] muß da nicht recht die Seele
inter borealia flabra malorum, unter ſehr rauhen
Winden/ den Weg zum Himmel finden? Wenn Hen-
ricus der VI. ein Koͤnig in Alemanniâ, und Siciliâ, den
auffruͤhriſchen Jordanum/ der ihm nach Cron und Leben
ſtund/ auf einen ehrnen/ gluͤenden Thron ſetzen/ und eine ehr-
ne gluͤende Krone mit vier Naͤgeln auf ſein Haupt ſchlagen
laͤſſet [Beyerl. Theat. Vit: Hum. L. Crudelitas;
pag. 532.] Wenn der tyranniſche Fuͤrſt in Siebenbuͤrgen/
Dracu-
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