Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.und tragen Palmen in ihren Händen/ Apoc. 7. v. 9. Er O liceat tecum vivere, sic mori! Denn siehe: Te nunc au[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]feri pascunc cimelia coeli, Wir baden noch im Threnen-Pful/ Dich weidet GOtt auf seinem Stuhl. Wir wallen noch dem HErren im Lande des Elendes/ be- Angst E ij
und tragen Palmen in ihren Haͤnden/ Apoc. 7. v. 9. Er O liceat tecum vivere, ſicꝗ́ mori! Deñ ſiehe: Te nunc au[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]feri paſcunc cimelia cœli, Wir baden noch im Threnen-Pful/ Dich weidet GOtt auf ſeinem Stuhl. Wir wallen noch dem HErꝛen im Lande des Elendes/ be- Angſt E ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0035"/> und tragen Palmen in ihren Haͤnden/ <hi rendition="#aq">Apoc. 7. v.</hi> 9. Er<lb/> fuͤhrte ſie aus dem krancken/ ſterblichen/ Leibe ins verklaͤrte<lb/> Reich der Herꝛligkeit/ da die Jugend niemals veraltet/ die<lb/> Schoͤnheit niemals verblaſſet/ die Geſundheit niemals ver-<lb/> welcket/ die Frende niemals abwechſelt/ und die Suͤſſigkeit<lb/> des Lebens kein Ziel hat/ wie <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi> redet: Da lehret<lb/> ihn nun die allerſeligſte Erfahrung/ daß in der Gerechten<lb/> Hertz uñ Munde/ mit grund der Warheit/ es heiſſe: <hi rendition="#aq">E Tur-<lb/> bis mundi Chriſtus ad aſtra vehit:</hi> <hi rendition="#fr">Aus ſo vielen<lb/> Plagen wil uns fliegend tragen Gottes Himmel-Wa-<lb/> gen.</hi> Oder ſeligen Fuͤhrung/ die dir/ treuer Diener Got-<lb/> tes/ in deinem JEſu wiederfahren! Wir ſehen deinem Gei-<lb/> ſte billich nach gen Himmel/ wie dort <hi rendition="#aq">Eliſa</hi> ſeinem <hi rendition="#aq">Elias/</hi> und<lb/> ſchreyen dir nach/ mit himmliſchen Begierden:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">O liceat tecum vivere, ſicꝗ́ mori!</hi><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">GOtt leit’ uns durch den Todes-Thal</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Zu dier ins Lebens- Freuden-Saal!</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <cit> <quote>Deñ ſiehe: <hi rendition="#aq">Te nunc au<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>feri paſcunc cimelia cœli,<lb/> Exanimat triſtesnos lacrumoſa dies.</hi></quote> <bibl/> </cit><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Wir baden noch im Threnen-Pful/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dich weidet GOtt auf ſeinem Stuhl.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Wir wallen noch dem HErꝛen im Lande des Elendes/ be-<lb/> kerckert mit mehr als tauſend Aengſten/ die ſich taͤglich/ als<lb/> ein groſſes/ weit außgebreitetes/ Krieges-Heer/ umb uns la-<lb/> gern/ daß wie unter lauter <hi rendition="#aq">Torturen</hi> und Martern Chriſti<lb/> Mahlzeichen an unſerem Leibe tragen muͤſſen/ <hi rendition="#aq">Gal 6. v.</hi> 17.<lb/> und unſer Leben nichts mehr heiſſet/ denn die allertraurigſte<lb/> Creutz-Schule/ darinnen GOtt die Seele/ durch mancher-<lb/> ley <hi rendition="#aq">Amal,</hi> Muͤhe und Arbeit/ Laſt und Beſchwerꝛligkeit/ der-<lb/> maſſen beuget und demuͤttiget/ daß wir klagen muͤſſen: <hi rendition="#fr">Die</hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom">E ij</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">Angſt</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0035]
und tragen Palmen in ihren Haͤnden/ Apoc. 7. v. 9. Er
fuͤhrte ſie aus dem krancken/ ſterblichen/ Leibe ins verklaͤrte
Reich der Herꝛligkeit/ da die Jugend niemals veraltet/ die
Schoͤnheit niemals verblaſſet/ die Geſundheit niemals ver-
welcket/ die Frende niemals abwechſelt/ und die Suͤſſigkeit
des Lebens kein Ziel hat/ wie Auguſtinus redet: Da lehret
ihn nun die allerſeligſte Erfahrung/ daß in der Gerechten
Hertz uñ Munde/ mit grund der Warheit/ es heiſſe: E Tur-
bis mundi Chriſtus ad aſtra vehit: Aus ſo vielen
Plagen wil uns fliegend tragen Gottes Himmel-Wa-
gen. Oder ſeligen Fuͤhrung/ die dir/ treuer Diener Got-
tes/ in deinem JEſu wiederfahren! Wir ſehen deinem Gei-
ſte billich nach gen Himmel/ wie dort Eliſa ſeinem Elias/ und
ſchreyen dir nach/ mit himmliſchen Begierden:
O liceat tecum vivere, ſicꝗ́ mori!
GOtt leit’ uns durch den Todes-Thal
Zu dier ins Lebens- Freuden-Saal!
Deñ ſiehe: Te nunc au_feri paſcunc cimelia cœli,
Exanimat triſtesnos lacrumoſa dies.
Wir baden noch im Threnen-Pful/
Dich weidet GOtt auf ſeinem Stuhl.
Wir wallen noch dem HErꝛen im Lande des Elendes/ be-
kerckert mit mehr als tauſend Aengſten/ die ſich taͤglich/ als
ein groſſes/ weit außgebreitetes/ Krieges-Heer/ umb uns la-
gern/ daß wie unter lauter Torturen und Martern Chriſti
Mahlzeichen an unſerem Leibe tragen muͤſſen/ Gal 6. v. 17.
und unſer Leben nichts mehr heiſſet/ denn die allertraurigſte
Creutz-Schule/ darinnen GOtt die Seele/ durch mancher-
ley Amal, Muͤhe und Arbeit/ Laſt und Beſchwerꝛligkeit/ der-
maſſen beuget und demuͤttiget/ daß wir klagen muͤſſen: Die
Angſt
E ij
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